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Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Titel: Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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öffnete sich an mehreren Stellen, und Dutzende von Knochenwesen sprangen heraus, fielen dem Boden entgegen.
    »Volles Anzugpotenzial«, sagte Tako und wusste: Ganz gleich, wie leise oder laut er sprach, der Kampfanzug leitete seine Stimme an die Gefährten weiter.
    Die Biotelemetrie übertrug bestätigende Signale. Rinna und Barto schienen zu verschwinden, als sich das Material ihrer Anzüge exakt der Umgebung anpasste. Außerdem begannen die Kraler unter den Anzugbionen jetzt damit, alle aktiven Sondierungssignale zu absorbieren. Tako, die in ihrer Traumtrance verharrende Myra, Rinna und Bartolomeo wurden nicht völlig unsichtbar, aber sie waren jetzt viel schwerer zu sehen und zu orten. Der Nachteil bestand aus einem enorm hohen Energieverbrauch sowohl bei den tronischen Systemen als auch bei den organischen Komponenten.
    Tako wich einen Schritt zurück und stieß mit dem Fuß gegen etwas. Noch während er sich umdrehte, in der einen Hand den Annihilator, den anderen Arm um die dürre Tal-Telassi geschlungen, übermittelten ihm die Anzugsensoren alle relevanten Daten.
    Bentram lag in einer großen Regenwasserpfütze, die sich durch sein Blut rot verfärbt hatte. Zwei Meter weiter kam Yeni benommen auf die Beine und riss die Augen auf, als sie ihren Bruder sah.
    Innerhalb einer halben Sekunde erwog Tako verschiedene Möglichkeiten und verwarf sie wieder, bis auf eine.
    »Rinna, mit Yeni zum Tunnel. Barto, wir decken sie. Einen MK vorbereiten.«
    »Einen Mikrokollapsar?«, kam die Antwort. »Hier?«
    Damit bewies Bartolomeo deutlich seine Unerfahrenheit. In Situationen wie dieser wurden Anweisungen nicht infrage gestellt, sondern unverzüglich befolgt.
    Visier und Biotelemetrie ermöglichten es Tako, die anderen so deutlich zu sehen, als wäre der Tarnmodus ihrer Kampfanzüge nicht aktiv. Rinna zog Yeni mit sich durch den Regen zum Molochtunnel, und Barto … stand da und starrte zu den herabfallenden Kronn. Die ersten von ihnen landeten neben dem halb zerstörten Levitrans, jeder von ihnen in ein Schutzfeld gehüllt, das sich ähnlich verhielt wie eine Geeta-Blase: Wann immer es etwas berührte, leuchtete es kurz auf. Die Wesen im Innern schienen willkürlich aus großen und kleinen, dicken und dünnen Knochen zusammengesetzt zu sein. An mehreren Stellen klebten und baumelten Organbeutel mit grünbraunem Inhalt. Es gab keinen erkennbaren Kopf; das Gehirn befand sich vermutlich in einem der Beutel. Es fehlten auch Arme und Beine. Diese Geschöpfe bewegten sich, indem sie ihre Knochen immer wieder neu anordneten, manchmal so schnell, dass man keine Einzelheiten erkennen konnte. Glänzende Buckel an den Knochen wirkten wie Gelenke, aber es handelte sich um unterschiedlich konfigurierbare Ausrüstungsknoten. Einige von ihnen erfüllten jetzt die Funktion von Waffen und Schildgeneratoren.
    Kronn. Soldaten der Graken. Vitäen wie auch die Chtai und Geeta. Erbarmungslose Gegner und sehr, sehr schwer außer Gefecht zu setzen. Verletzungen und selbst die Zerstörung einzelner Knochen schienen ihnen nichts auszumachen; bestenfalls wurde dadurch ihre Beweglichkeit eingeschränkt. Kronn regenerierten beschädigte oder fehlende Körperteile, indem sie wie die wachsenden Moloche der Umgebung Wärmeenergie entzogen und zur Verfügung stehende Substanzen benutzten, deren molekulare Struktur sie ihren Erfordernissen anpassten – dieser Vorgang dauerte manchmal nur wenige Sekunden und höchstens Minuten. Man musste alle Organbeutel vernichten, um einen Kronn zu töten, und dazu bekam man nur selten Gelegenheit, da sie meistens in größeren Gruppen auftraten. Aber ein Mikrokollapsar …
    Tako sah darin die einzige Möglichkeit. Sie mussten verhindern, dass ihnen die Kronn in den Molochtunnel folgten. Sie brauchten einen Vorsprung, bevor der Feind Verstärkung heranführte und die Verfolgung aufnahm.
    »Ja, Barto«, sagte Tako, während er auf die Kronn feuerte und nach jedem Schuss zur Seite sprang – die Knochenwesen sahen nur, woher die roten Annihilatorfunken kamen. Aber es würde nicht lange dauern, bis sich ihre Orter anpassten und die Zielerfassung auf jene geringen energetischen Emissionen richteten, die ein Kraler nicht vollständig absorbieren konnte. »Ein MK. Hier. Jetzt sofort. Wirkungsfeld fünfzig Meter. Verzögerung … zehn Sekunden. Wirf ihn hinter den Transporter. Los! «
    Tako schoss erneut und spürte, wie die Waffe in seiner Hand vibrierte. Wieder sprang ein roter Blitz durch die Nacht, durchschlug den

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