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Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Titel: Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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wartete. Und was soll dich vor der Grakenpräsenz schützen, wenn Myra die ganze Kraft ihres Lebens in den fatalen Traum einfließen lässt? Dies ist das Epizentrum …
    Etwas nahm diese Gedanken und zog sie aus dem Zentrum von Takos Bewusstsein, ließ sie in einem entlegenen Winkel verschwinden, wo sich ihr Flüstern verlor. Konzentrier dich!
    Vor ihnen wurde der Tunnel breiter und mündete in ein Gewölbe mit zahlreichen großen und kleinen Öffnungen in den Wänden. Tako und seine Begleiter verzichteten auf eine aktive Sondierung, um zu vermeiden, direkt angepeilt zu werden, und mit der passiven Ortung gelang es ihnen nicht, eine strukturelle Übersicht vom Moloch zu bekommen. Die Tal-Telassi musste ihnen den Weg zeigen.
    Hier, tiefer im Moloch, schien die Dunkelheit noch dichter zu sein und ein Gewicht zu bekommen, das sich auf sie herabsenkte. Sie schwebten dicht über dem pockennarbigen Boden, von den Levitatorfeldern gehalten, während die alte Myra den Kopf von einer Seite zur anderen neigte. Sonderbare Geräusche kamen aus der Finsternis: der stöhnende Atem des Graken, der manchmal die Luft bewegte, außerdem ein Knistern und Knacken, das den Eindruck von Bewegung vermittelte.
    Erneut spürte Tako das Prickeln. Weitere Aufpasser übermittelten Signale – die Verfolger kamen näher.
    »Wohin, Ehrenwerte?«, drängte er behutsam. Rinna und Bartolomeo drehten sich um, zielten mit ihren Annihilatoren in die Richtung, aus der sie gekommen waren.
    »Ich … fühle ihn«, hauchte Myra. »Ich fühle den Graken. Auch die beiden anderen. Sie sind nahe, ganz nahe. Und der vierte … ich sehe ihn am Ende eines langen … Fadens? Ja, ein Faden verbindet ihn mit den drei, die sich hier eingefunden haben und den Kern des Schwarms bilden. Er wird bald aus der Sonne kommen. Und die sechs anderen … Es sind sechs. Ich habe mich nicht geirrt. Sie sind hierher unterwegs. Bald werden in der Korona von Epsilon Eridani auch ihre Feuervögel erscheinen …«
    »Die Verfolger nähern sich, Ehrenwerte. Welcher Weg führt zum Graken?«
    Wieder schwebten Bilder über die mentale Brücke zwischen Myra und ihm. Sie zeigten ihm eine … Megalopole, die in weiten Terrassen nach oben führte. Menschen erschienen vor ihm, in bunte Tücher gehüllt, und sie alle lächelten, sie lächelten …
    »Der Grakentraum«, sagte Myra 27 leise. »Er berührt mich, und ich berühre ihn. Die anderen Graken träumen ihn ebenfalls. Nach unten, wir müssen weiter nach unten.« Sie streckte eine schmale, knochige Hand aus. »Dort entlang.«
    Die Tal-Telassi deutete auf eine mittelgroße Tunnelöffnung, ebenso lichtlos wie die anderen, und Takos Kampfanzug übermittelte den anderen die Navigationsdaten, als er wieder losflog.
    Der Tunnel führte zuerst recht steil in die Tiefe, neigte sich dann ein wenig zur Seite und wurde so schmal, dass nur noch zwei Personen nebeneinander hindurchfliegen konnten. Tako wies Rinna an, die Spitze zu übernehmen, und Bartolomeo sicherte nach hinten. Nach etwa fünf Minuten wiesen die Signale der Aufpasser darauf hin, dass die Verfolger das Gewölbe erreicht hatten.
    »Vielleicht wissen sie nicht, welchen Weg wir genommen haben«, sagte Rinna.
    »Der Graken wird ihnen nicht sagen können, wo wir sind«, kam es leise von Myras Lippen. »Er fühlt nur mich, und er kann mich nicht lokalisieren. Er … freut sich. Ich bedeute viel Amarisk für ihn. Er weiß nicht, was ihn erwartet.«
     
     
    »Ein Tag, nicht mehr. Nur ein Tag. Wenn du einen Tag früher gekommen wärst, hättest du uns beide retten können.« Dalanna sieht ihn an, und ihre anklagenden Worte schmerzen wie Messerstiche.
     
    Konzentrier dich!
     
    Die Terrassenstadt, größer als alle anderen Städte, die Tako jemals gesehen hat, ragt vor ihm auf, zeigt ihm nicht nur die lächelnden, glücklichen Gesichter ihrer Bewohner, sondern auch …
     
    Tako versuchte, nicht auf die Bilder zu achten, die auf ihn einströmten. Er steuerte seine Begleiter und sich durch den schmalen Tunnel und stellte fest, dass die Luft hier stärker in Bewegung war als in den anderen Passagen. Ein rhythmisches Zischen kam aus der Dunkelheit vor ihnen, und kurz darauf erreichten sie ein Netzwerk aus vertikalen und waagerechten Schächten, in denen sich blasebalgähnliche Gebilde aufblähten und zusammenzogen.
    »Die erste Kapillarlunge des Molochs«, sagte Tako und kontrollierte die Biotelemetrie. »Rinna, Barto … alles in Ordnung?«
    »Mein Kopf fühlt sich an, als steckte er in einer

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