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Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Titel: Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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alles und wiesen ihr den Weg zu dem Tunnel, der zwei Universen miteinander verband. Mit dem eigenen Feuer verbrannte sie die Brücke des Unheils.
    Doch bevor der Tunnel zu Quantenasche zerfiel, wechselte ein Selbst auf die andere Seite: Myra 27, auf dem Weg nach Randrakar.
    Ahelia starb, und mit ihr Dominik, dessen letzter Gedanke Loana galt.
     
     
    Stille herrschte in dem runden Raum mit den mumifizierten Leichen. Wo eben noch ein schwarzer Riss existiert hatte, vertikal und zwei Meter lang, stand jetzt wieder ein schwarzer Quader, dessen Kantaki-Symbole glühten. Zara und die Meisterinnen spürten, wie die vereinte Kraft des Tal-Telas von ihnen ausging.
    Und sie fühlten noch etwas anderes: Die Graken auf Millennia starben.

 
Epilog
     
    2. März 1124 ÄdeF
     
    Plötzlicher Schmerz riss Loana aus dem Schlaf, und für einige Sekunden war sie verwirrt. Mattes Licht fiel aus dem nahen quasirealen Fenster ihrer Kabine an Bord des Hydra-Lazaretts. Sie hob den Kopf, blickte auf den Planeten hinab, der in die Dunkelheit ewiger Nacht gehüllt blieb, sah den Braunen Zwerg und ferne Sterne.
    »Dominik?«, fragte sie leise und setzte sich auf.
    Das Echo des Schmerzes antwortete, schuf eine plötzliche Leere in Loana, ein Vakuum, das bestrebt zu sein schien, alles in sich aufzusaugen.
    »Dominik!«, stieß Loana hervor und wusste, was den Schmerz verursacht hatte: Dominiks Tod.
    Er war auf Millennia gestorben, vor wenigen Momenten.
    Loana blickte weiterhin ins All, als ihr Tränen über die Wangen rannen. Sie weinte leise, ohne einen Ton von sich zu geben, und nach einer Weile hob sie die Hände ins matte Licht, betrachtete die Fingerkuppen, an denen sich keine violetten Verfärbungen mehr zeigten. Ihr größter Wunsch, zu einer Tal-Telassi zu werden, konnte nicht mehr in Erfüllung gehen.
    Aber vielleicht war es gar nicht ihr größter Wunsch.
    Die letzten Reste des Schmerzes lösten sich auf, und Loana atmete tief durch, wie um neue Kraft zu schöpfen. Die Trauer blieb in ihr, ein Schatten auf ihrer Seele, aber es gab auch Licht.
    Mit der rechten Hand strich Loana sanft über ihren Bauch. Seit zwei Tagen wusste sie, dass sie schwanger war. Sie kannte auch schon das Geschlecht des in ihr heranwachsenden Kinds – es war eine der letzten Informationen, die sie dem Tal-Telas entnommen hatte.
    Etwas von Dominik blieb ihr, eine gemeinsame Tochter.
    Und schon jetzt, noch nicht einmal ein Fötus, hatte das ungeborene Kind eine starke Präsenz im Tal-Telas.
    »Ich werde dich Dominique nennen«, sagte Loana.
     
     
     
    17. März 1124 ÄdeF
     
    Keil Mandro, Kommandant der 7. Erkundungsgruppe, veränderte die Justierung seines biotronischen Visiers, als sie einen weiteren großen Raum des Sonnenzapfers erreichten. Aufklärungsservi flogen los, sammelten Daten und übermittelten sie Mandro und den fünfzehn Soldaten, die hinter ihm ausschwärmten. Ihre Waffen blieben einsatzbereit, obgleich sie während der letzten Stunden nicht einen einzigen Schuss abgefeuert hatten.
    Weiter vorn, bei den hoch aufragenden Aggregaten, die wie Grakenmoloche aus einer Art lebendem Metall bestanden, wankten einige Vitäen umher. Doch wie alle anderen, denen sie bisher im Sonnenzapfer begegnet waren, wirkten sie apathisch und konfus.
    »Mandro an Einsatzleitung. Hier befinden sich weitere Vitäen, aber sie reagieren ebenfalls nicht auf uns.« Neue Daten erreichten das Visier des Kampfanzugs. »Mehrere von ihnen sind tot.«
    »Bestätigung. In den übrigen Sektionen sieht es genauso aus.«
    Der Kom-Servo übertrug die Stimme eines Wissenschaftlers. »Es existiert keine kollektive Intelligenz mehr. Der Tod der Graken auf Millennia hat die Vitäen vollständig desorientiert. Sie stellen keine Gefahr mehr für uns dar.«
    Keil Mandro näherte sich den zentralen Aggregaten und beobachtete, wie einer seiner Leute an einen Kronn herantrat, der versuchte, seine Knochen neu zu ordnen. »Nein, Mika«, sagte er, als der Mann den Annihilator hob. »Lebend nützen uns diese Geschöpfe weitaus mehr. Vielleicht gelingt es uns, wichtige Informationen von ihnen zu bekommen.« Er beobachtete, wie ein Chtai zu Boden sank und zersplitterte. »Wenn sie lange genug am Leben bleiben. Loris, Birda, macht euch an die Arbeit.«
    Mehrere Soldaten begannen damit, die Vitäen in Stasisfelder zu hüllen – keiner von ihnen leistete irgendeine Art von erkennbarem Widerstand.
    Mandro beobachtete den Vorgang und empfing gleichzeitig weitere Daten, die er in regelmäßigen

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