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Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Titel: Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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Bericht. Unmittelbar nach unserer Ankunft erwartet dich die strategische Gruppe zu einem Gespräch.«
    »Warum?«, fragte Tako. Er wäre gern bei dem Jungen geblieben. Die Vorstellung, dass sich andere um ihn kümmerten, bereitete ihm Unbehagen.
    »Norene 19 hat ausdrücklich darum gebeten.«
    Diesen Namen kannte Tako von Millennia. »Sie ist …«
    »… eine der beiden nach Myras Tod übrig gebliebenen Großmeisterinnen der Tal-Telassi. Soll ich dem Kommandanten etwas ausrichten?«
    »Ja.« Tako wandte sich widerstrebend von der Ruheliege mit dem Jungen ab. »Sag Lanze Dargeno, dass ich den Bericht in spätestens einer halben Stunde übermittle. Sofort nach unserer Ankunft stehe ich der strategischen Gruppe für ein Gespräch zur Verfügung.«
    »Ich gebe ihm Bescheid, Tako. Und noch etwas.« Rinnas Stimme klang etwas fröhlicher, als sie hinzufügte: »Miriam und Xandra sind in Airon.«
    »Schön«, sagte Tako geistesabwesend. »Vielleicht bekommen wir Gelegenheit, mit ihnen zu reden.«
    Mit einem letzten Blick auf den Jungen verließ er den Hibernationsraum und begab sich ins Zentrum der Akonda , um dort mit einem Rekorder und Elisas Hilfe seine Erinnerungen an den jüngsten Einsatz aufzuzeichnen.
     
     
    Lanze Dargo Dargeno, Kommandant der Bastion Airon, trug weder Uniform noch Kampfanzug. Tako hatte ihn immer nur in einem leichten, flexiblen Körperpanzer gesehen, der teilweise fest mit seinem Leib verwachsen war. Nur an wenigen Stellen zeigte sich rötliche, zernarbte Haut, die an das Chorius-Desaster erinnerte: Vor zwanzig Jahren, bei einem Angriff der Kronn auf die Verteidigungsstation über Chorius, wäre Dargo Dargeno fast verbrannt. Im letzten Augenblick war er von einer Gruppe gerettet worden, zu der auch Tako gehört hatte, zu spät für den größten Teil des Körpers und fast alle inneren Organe, aber gerade noch rechtzeitig für das Gehirn. In Dargeno steckten mehr bionische und tronische Systeme als in manchen kleinen Raumschiffen. Ein Bion, grau wie unbehandelter Ultrastahl, umhüllte den Kopf und formte ein Gesicht, das jedoch maskenhaft starr blieb. Multiplexlinsen ersetzten die Augen.
    Tako hörte das leise Summen und Surren von mechanischen Servi, als er neben Dargeno durch den langen Korridor schritt, der in einer weiten Schleife um das primäre Kommandozentrum der Bastion führte. Durch die Fenster in der Außenwand sah er das glühende Band der Materiebrücke, die vom roten Überriesen zum viel kleineren Schwarzen Loch reichte und darin verschwand. Nur der Tanz der fernen Sterne deutete auf die hohe Geschwindigkeit hin, mit der Sonne und Bastion die Singularität umkreisten – eine Geschwindigkeit, der sich die Akonda anpassen musste.
    Die letzten Kampfschiffe beschleunigten in den Transferschneisen und sprangen; die Berührten und Lobotomen an Bord befanden sich in der Hibernation. Mehr als zwanzigtausend Lichtjahre entfernt erwartete sie ein Kampf, der vielen von ihnen den Tod bringen würde.
    Dargeno bemerkte Takos Blick. »Tintiran und Xandor sind wichtig.«
    »Ja, und zufälligerweise stammt Vandenbeq von dort.«
    »Das Mirlur-System hat große strategische Bedeutung. Wenn es uns dort gelingt, den Graken noch in der Sonnenkorona zu vernichten …«
    Tako blieb stehen und grüßte mehrere vorbeikommende Arsenaloffiziere, die einen Waffenschmied begleiteten. Die Farbmuster an der metallisch glänzenden Kleidung des mehrarmigen Piriden deuteten darauf hin, dass er von Andabar stammte, dem zweiten Planeten des Hyperion-Systems.
    Als die Gruppe außer Hörweite war, sagte Tako: »Dorthin hätten wir die beiden Flotten schicken sollen, Dargo. Der zentrale Kontaminationskorridor befindet sich in der Nähe des Hyperion-Systems. Andabar könnte in Gefahr geraten, und wir sind den dortigen Waffenschmieden verpflichtet – sie haben uns sehr geholfen. Ohne sie gäbe es diese Bastion vielleicht gar nicht.«
    »Vandenbeq hat sich bei den Markanten und Prioren von Okomm durchgesetzt, Tako«, erwiderte Dargeno. Seine Stimme kam als heiserer Bass aus dem Mundschlitz des Bionen. »Du weißt, wie begrenzt unsere Ressourcen sind, und das wissen auch die Leute, von denen wir unsere Anweisungen erhalten. Entscheidungen wie diese werden nicht leichtfertig getroffen.«
    »Das will ich hoffen.« Tako zögerte kurz und suchte nach geeigneten Worten. »Dargo … Wir kennen uns seit fast dreißig Jahren. Schon vor dem Chorius-Desaster haben wir auf zahlreichen Planeten gegen die Graken gekämpft.«
    Dargeno

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