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Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Titel: Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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Mein Schiff kann an dem Evakuierungsprogramm teilnehmen und Flüchtlinge befördern. Ich … könnte Sie, einige andere und auch Dominik fortbringen. Die Akonda verfügt über zehn Hibernationsplätze.«
    Die zweite Tal-Telassi trat neben Katyma, und Tako musterte die Insurgentin Teora. Sie schien älter zu sein als Katyma, sich mitten in der Reife zu befinden, zwischen achtzig und neunzig. Das bläulich glänzende Haar war zu einem langen Zopf geflochten, den sich Teora wie einen Schal um den Hals geschlungen hatte. Kleine Spangen glitzerten darin. Sie war ebenso blass wie Katyma, und in ihren großen blauen Augen lag die gleiche Kühle.
    »Der Vorschlag hat etwas für sich«, sagte sie. »Wir könnten Dominik von Norene trennen und …«
    »Nein. Wir bringen ihn zu den Medikern. Jede Änderung der Pläne kostet wertvolle Zeit.«
    Mehrere große Transporter kamen vom Himmel herab, oval und grau, an ihren Rümpfen die Zeichen der AFW-Streitkräfte. Tako dachte daran, was jetzt geschah. So geordnet die Evakuierung auch ablief: Millionen von Menschen und Angehörigen anderer Völker mussten fortgebracht werden. Selbst bei noch so genauer Überwachung würde Norene einen Weg finden, im Flüchtlingsstrom unterzutauchen und zusammen mit Dominik zu verschwinden. Wenn er jetzt die Spur des Jungen verlor, fand er ihn vielleicht nie wieder. Nur mithilfe eines Megatrons konnte er die Übersicht behalten. Er brauchte Elisa.
    »Bitte, Ehrenwerte …« Tako wandte sich an Katyma. »Ich bin Offizier bei den Streitkräften der Allianzen Freier Welten und habe viele gefährliche Einsätze hinter mir, den letzten auf Kabäa. Ich habe Dominik hierher gebracht, einen Jungen, der zum ersten männlichen Tal-Telassi werden könnte. Eine Angehörige Ihres Ordens hat gegen die Maximen verstoßen und meine Erinnerungen manipuliert. Fast hätte sie mich in der Desintegrationskammer umgebracht, obwohl ich völlig unschuldig bin. Ich glaube, die Tal-Telassi stehen in meiner Schuld.«
    »Wir sind dabei, Ihren Körper wiederherzustellen«, sagte Katyma.
    »Sie reparieren den Schaden, den eine von Ihnen angerichtet hat. Das ist das Mindeste, das Sie tun können. Aber Sie behandeln mich noch immer wie ein Objekt, mit dem man nach Belieben verfahren kann. Als Opfer eines Tal-Telassi-Verbrechens bitte ich Sie nur um dies: Bringen Sie mich zur Akonda . Erlauben Sie mir, meinen Beitrag für die Evakuierung von Millennia zu leisten.«
    Katyma zögerte.
    Ein Pfeifen kam aus der Ferne und wurde zu einem Heulen. Tako beobachtete, wie viele der kleinen Schiffe, die die großen Transporter begleiteten, Beschleunigungsmanöver einleiteten und ins All zurückkehrten. Katyma wechselte einen raschen Blick mit Teora, trat an die Konsole und berührte Schaltflächen. Die Leviplattform änderte den Kurs, wechselte den Flugkorridor und wurde schneller.
    »Die ersten Schiffe der Kronn kommen aus Gondahars Korona«, sagte die Tal-Telassi. »Es sind noch nicht genug Verteidiger zur Stelle, um sie abzuwehren. Wir befürchten, dass sie in spätestens einer halben Stunde hier sein werden.« Sie sah Tako an. »Ich bringe Sie zur Akonda . Jetzt benötigen wir jeden Hibernationsplatz, den wir bekommen können.«
     
     
    Auf dem Weg zur Akonda dachte Tako über die besondere Situation von Millennia nach. Nur eine Transferschneise, in der die Navigation schwierig war, führte zum Gondahar-System, und an ihrem Ende erstreckte sich ein ausgedehntes Asteroidenfeld mit zahlreichen von getarnten Krümmern geschaffenen Gravitationsfallen. Der Kontaminationskorridor der Graken war tausende von Lichtjahren entfernt – die Tal-Telassi hatten nicht damit gerechnet, dass es dem Feind gelingen würde, einen so langen Sonnentunnel zu schaffen. Normalerweise waren sie viel kürzer und führten über Entfernungen von höchstens einigen Dutzend Lichtjahren. Das Mirlur-System stellte die einzige bekannte Ausnahme dar, und vielleicht, so überlegte Tako jetzt, hatte Markant Vandenbeq deshalb zwei Flotten dorthin geschickt: um die Entstehung eines neuen Kontaminationskorridors zu verhindern. Millennia hatte sich immer darauf verlassen, unerreichbar zu sein, und das bedeutete: Es gab keine systeminterne Verteidigungsflotte, die den Kampf gegen die aus Gondahars Korona kommenden Kronn aufnehmen konnte.
    Seit der Sichtung des ersten Feuervogels hatte das Militär der AFW alle in der Nähe befindlichen und zur Verfügung stehenden Schiffe in Bewegung gesetzt, denn Millennia, die Tal-Telassi und

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