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Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Titel: Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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dem kürzesten Weg zu eurem Quartier«, sagte Alex.
    Loana stand bereits auf der kleinen Plattform. »Wissen die Lehrerinnen, dass wir fort sind?«, fragte sie besorgt.
    »Nein«, antwortete der Megatron. »Aber sie werden es sicher bald erfahren. Es findet ein Appell statt. In zehn Minuten sollen die ersten Schüler an Bord des Transporters Aurora gehen.«
    Dominik blickte auf die Kontrollen, als die Wände eines Ganges an ihnen vorbeiglitten. Sie hatten fast eine Stunde gebraucht, um vom Wartequartier aus das Observatorium zu erreichen. Er vermutete, dass Alex wenn nicht den kürzesten Weg, so doch den schnellsten für sie wählte. »Wann erreichen wir die Wartequartiere?«
    Diesmal kam es zu einer Verzögerung von einer Sekunde, bevor der Megatron antwortete. Es bedeutete, dass die Verteidigungsmaßnahmen zum Schutz der Transitstation und der Passagiere einen großen Teil seines Elaborationspotenzials beanspruchten. »In zwanzig Minuten, falls die Route offen bleibt.«
    Diese Worte beunruhigten Dominik. »Rechnest du mit Schwierigkeiten? Kannst du uns einen Überblick verschaffen, Alex?«
    Über den Kontrollen der dahinrasenden Leviplattform entstand eine quasireale Darstellung mit taktischen Symbolen. Dominik kannte ihre Bedeutung und erfasste die Situation mit einem Blick. »Zwei Kronn-Schiffe sind aus der Gamma-Transferschneise gekommen, haben sich in ihre Komponenten aufgeteilt und greifen an.« Er deutete auf einen aus roten Punkten bestehenden Schwarm. Kleine blaue Dreiecke kennzeichneten die Verteidiger – es waren erheblich weniger.
    Welchen Weg auch immer der Megatron gewählt hatte, um sie zum Wartequartier der Tal-Telassi und ihrer Schüler zu bringen: Er schien nicht sehr frequentiert zu sein, zumindest soweit es die Crew der Transitstation betraf. Sie begegneten nur wenigen Besatzungsmitgliedern, bereits in voll einsatzfähige Kampfanzüge gekleidet oder damit beschäftigt, die letzten Siegel zu schließen und bionische Erweiterungen mit den Interface-Systemen zu verbinden. Der größte Teil der beobachtbaren Aktivität stammte von Drohnen und automatischen Mechanismen. Schotten, Luken und Verbindungselemente zwischen den einzelnen Modulen der Station wurden mit Schirmfeldern verstärkt, die ihre Energie aus mobilen Generatoren bezogen. Daneben gingen Kampfdrohnen in Stellung und richteten ihre schweren Waffen aus; das dumpfe Summen der Annihilatoren und Mikrokollapsarwerfer zeigte an, dass die Waffen geladen und in Bereitschaft waren.
    Die Leviplattform flog mit hoher Geschwindigkeit auf einen bereits aktiven Schirm zu, und Dominik sah aus dem Augenwinkel, wie Loana zu zittern begann. Doch der Megatron ließ es nicht zu einer Kollision kommen, öffnete rechtzeitig eine Strukturlücke im Kraftfeld und hinderte die Luke dahinter daran, sich ganz zu schließen. Die Plattform passierte den Durchgang, setzte ihren Flug fort und raste an weiteren Drohnen vorbei. Trotz der pfeifenden Fluggeräusche hörte Dominik ein Donnern, das von unten zu kommen schien, von den großen Hangars der Station. Ein Blick auf die QR-Szene bestätigte seine Befürchtungen: Einige blaue Dreiecke waren verschwunden, und ein Teil des roten Schwarms befand sich in der Nähe der Station.
    »Notevakuierung«, hallte eine Stimme durch die Transitstation. Ihr ruhiger Klang bildete einen seltsamen Kontrast zu den ernsten Worten. »Alle Passagiere werden aufgefordert, unverzüglich die ihnen zugewiesenen Abflugbereiche aufzusuchen; bitte beachten Sie die Anweisungen der Evakuierungsservi. Dies ist ein Gefechtsalarm der Stufe Eins.«
    Das von unten kommende Donnern wiederholte sich, und die QR-Darstellung über den Kontrollen der Leviplattform flackerte kurz.
    »Alex?«, fragte Dominik besorgt.
    »Ich bin noch da«, erwiderte der Megatron und klang fast so gelassen wie die Stimme, die die Notevakuierung verkündet hatte.
    Neben den Navigationskontrollen leuchteten mehrere Anzeigen auf, als der Plattformlevitator seine Gravitonemissionen veränderte und das autarke Gravitationsfeld erweiterte, um auch die lateralen Trägheitsmomente zu neutralisieren. Eine Sekunde später jagte die Plattform in einer weiten Spirale durch einen großen Saal voller Aktivität. Wespenartige tronische Servi begleiteten große Hybriddrohnen zu den zahlreichen Hibernationskapseln, die wie in die Länge gezogene Quecksilbertropfen an zahlreichen aus den Wänden ragenden Versorgungsdornen klebten. In ihnen erwachten nun aus verschiedenen Völkern der AFW

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