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Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Titel: Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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Elisa. »Auf diese Weise sollte verhindert werden, dass der Feind mit einem Impuls alle defensiven Einrichtungen im Gondahar-System ausschalten kann. Doch die für die Deaktivierung notwendigen Schiffe wurden für die Evakuierung gebraucht.« Eine kurze Pause. »Ich muss jetzt langsamer werden, Tako. Wir nähern uns den Ausläufern des Asteroidenfelds.«
    Zwei Stunden brauchte Elisa, um die Wolke aus kosmischem Schutt zu durchqueren und mehreren Gravitationsfallen auszuweichen. Während dieser Zeit beobachtete Tako, wie die zweite Kronn-Flotte sowie die Schiffe der Chtai und Geeta Millennia erreichten. Zwar kamen weitere Kampfverbände der AFW aus der Transferschneise, aber als erfahrener Soldat wusste Tako, dass sie das Blatt nicht wenden konnten. Sie dienten nur dazu, die Agonie von Millennia noch etwas zu verlängern und weiteren Transportern mit Flüchtlingen Gelegenheit zu geben, den vierten Planeten zu verlassen und zum Rand des Gondahar-Systems zu gelangen.
    »Die Transferschneise wird jetzt für den Flüchtlingsverkehr geöffnet, Tako«, sagte der Megatron. Das Bild im quasirealen Projektionsfeld wechselte und zeigte den Bereich hinter dem ausgedehnten und mit Fallen gespickten Asteroidenfeld. Die Transferschneise, von Elisa rot markiert, war ein dünnes, kurvenreiches Band, und davor warteten tausende von Raumschiffen in allen Größen, Formen und Konfigurationen, an Bord Tal-Telassi und andere Bewohner von Millennia.
    »Norenes Schiff gehört zur nächsten Transitgruppe«, fügte Elisa hinzu.
    Tako beobachtete, wie sich etwa fünfzig Transporter aus der großen Gruppe der Wartenden lösten und zur Transferschneise flogen, aus der jetzt keine militärischen Schiffe mehr kamen.
    »Kennst du ihr Flugziel, Elisa?«
    »Leider nicht, Tako. Ich habe noch immer keinen Zugriff auf die Daten.«
    »Dann dürfen wir Norene nicht aus den Augen verlieren. Flieg an den anderen Flüchtlingsschiffen vorbei. Wir schließen uns dieser Transitgruppe an.«
    Die ersten Transporter erreichten die Schneise, ließen dort ihre Krümmer aktiv werden und wurden schneller. Vorsichtige, kurze Sprünge brachten sie durch die Kurven, und dann verschwanden sie.
    »Wir haben keinen Prioritätsstatus, Tako«, erwiderte der Megatron. »Es tut mir Leid, aber wir müssen warten wie die anderen, bis wir an die Reihe kommen.«
    Tako starrte in das QR-Feld, als könnte er Norene allein mit der Kraft seines Willens daran hindern, das Gondahar-System zu verlassen. Nur am Rande nahm er zur Kenntnis, dass es in der Asteroidenwolke zu einer Explosion kam, als ein Transporter in den Wirkungsbereich einer Gravitationsfalle geriet und an einem Boliden von der Größe eines Kontinents zerschellte. Er stellte sich vor, wie Norenes Schiffe durch die Transferschneise verschwand – dahinter erstreckte sich eine ganze Galaxis. Wie sollte er Dominik jemals wiederfinden?
    »Unser Status ist mir gleich!«, stieß er hervor. »Bring uns zu der Transitgruppe!«
    »Nein, Tako. Ich bedauere, aber diese Anweisung kann ich nicht ausführen. Du bist erregt. Du lässt dich von deinen Emotionen leiten. Ich appelliere an deine Vernunft und weise darauf hin, dass auch wir uns an die Regeln halten müssen.«
    Tako wäre am liebsten aus der Autarken Behandlungseinheit gesprungen und zum Kontrollraum gelaufen. Das Brennen in den wachsenden organischen Prothesen wurde stärker, ebenso wie der Resonanzschmerz, der mit kleinen, scharfen Messern seine Gedanken zu zerschneiden schien. Hilflos beobachtete er, wie Elisa die Akonda nicht direkt zur Transferschneise flog, sondern zu der großen Gruppe wartender Flüchtlingsschiffe. Er hörte, wie sie mit einem der völlig überforderten Lotsen sprach, aber die Worte ergaben keinen Sinn für ihn. Plötzlich schien nichts mehr einen Sinn zu ergeben.
    Er beobachtete im QR-Feld, wie die Schiffe des Transitpulks nacheinander in die Transferschneise glitten, schneller wurden, sprangen und im interstellaren Raum verschwanden. Die anderen Flüchtlingsschiffe warteten, wie auch die Akonda .
    Etwa für eine halbe Minute blieb die Schneise leer, und dann erschienen wieder militärische Schiffe in ihr. Die Lotsen nahmen sie in Empfang und begannen sofort damit, sie durch das Asteroidenfeld zu dirigieren.
    Trauer erfasste Tako wie eine graue Wolke, die sich in seinem Innern ausbreitete und alle Farben tilgte.
    »Vielleicht gelingt es mir später, Informationen über Norenes Flugziel zu gewinnen, Tako«, sagte Elisa in dem offensichtlichen Versuch,

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