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Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Titel: Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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stammende Söldner, die sich mit Zwölfjahresverträgen oder gar Jahrhundertprotokollen zur Verteidigung der Transitstation verpflichtet hatten: Taruf mit fast durchsichtiger Haut; an große, majestätische Falter erinnernde Quinqu; zarte Grekki; einige golemartige Ganngan; mehrere Methan atmende Ayro; sogar ein Muarr. Und natürlich Menschen, abgesehen von einigen Lobotomen alles Berührte.
    Immer wieder bildeten die Drohnen und Servi Hindernisse vor der Leviplattform, die dann zur einen andere anderen Seite kippte, rollte, bremste und beschleunigte, um Kollisionen zu vermeiden. Loana und Dominik bemerkten von den jähen Kursänderungen nichts; neutralisierende Gravitonen verhinderten, dass sich Beharrungskräfte bemerkbar machten und sie zur einen oder anderen Seite rissen.
    Dominik beobachtete, wie die erwachten Söldner – Hibernauten – in die Hybriddrohnen kletterten und sich mit ihren Systemen verbanden. Nach der biotronischen Integration lösten sich die HD-Einheiten von den betreffenden Hibernationskapseln, veränderten ihre Konfiguration und wurden zu Miniraumschiffen, die praktisch nur aus Krümmer, Waffensystemen und Pilot bestanden. Sie verschwanden in den dunklen Öffnungen langer Tunnel, die von den Schlafsälen zu den elektromagnetischen Katapulten an der Stationsperipherie führten.
    Der nächste große Raum enthielt Bündel aus energetischen Transfersträngen, in denen geisterhaftes Licht pulsierte. Spinnenartige Wartungsservi krochen unermüdlich über sie hinweg, glichen Fluktuationen aus und gewährleisteten einen stabilen Energiefluss.
    Wieder donnerte es, so laut, dass die Luft zu erzittern schien, und plötzlich wurde es dunkel. Dominik brauchte ein oder zwei Sekunden, um zu begreifen, was der Ausfall der Energieversorgung in diesem Teil der Station bedeutete: Der Levitator der kleinen Plattform emittierte weiterhin Gravitonen, die die Schwerkraft neutralisierten, aber der Tellarus -Megatron hatte jetzt keine Möglichkeit mehr, den Flug zu steuern.
    Dominiks Finger huschten über die Kontrollen und schalteten genau in dem Augenblick auf manuelle Kontrolle um, als eine mit kantigen Installationen ausgestattete Metallwand vor ihnen erschien. Er versuchte abzubremsen, aber die Geschwindigkeit war zu hoch. Aus einem Reflex heraus kniff er die Augen zu.
    Einen Moment später krachte es, und unsichtbare, aber zum Glück nicht sehr kräftige Hände zerrten an Dominik, als die Gravitonemissionen des Levitators instabil wurden. Er fiel in der Dunkelheit, etwa einen Meter tief, prallte schwer auf den harten Boden und hörte ein dumpfes Pochen in unmittelbarer Nähe.
    »Loana? Ist alles in Ordnung mit dir?« Seine Hände tasteten durch die Finsternis, berührten die Tal-Telassi-Schülerin an einer weichen Stelle und zuckten zurück.
    »Dort bin ich nicht verletzt, herzlichen Dank!«, sagte sie scharf. »Und auch woanders nicht, glaube ich.«
    Dominik stand auf, fand Loanas Hand und half ihr auf die Beine.
    Weit über ihnen zündeten mehrere chemische Lampen an der hohen Decke, und ihr Licht fiel auf den Trümmerhaufen, in den sich die Leviplattform verwandelt hatte. Dominik deutete zu einer offenen Luke.
    Sie hatten sich gerade erst in Bewegung gesetzt, als die Transitstation schrie. So hörte es sich zumindest an: wie der ohrenbetäubende Schrei eines riesigen, gequälten Wesens. Dominik presste die Hände an die Ohren und fiel erneut, als der Boden unter ihm kippte. Zusammen mit Loana rutschte er durch die offene Luke in einen wesentlich kleineren Raum mit drei markierten Ausgängen.
    In der Ferne begann es zu zischen; innerhalb weniger Sekunden wurde ein Fauchen und dann ein Heulen daraus. Dominik beobachtete, wie sich Loanas langer Zopf im Wind bewegte.
    Er sprang auf. »Irgendwo in der Nähe hat die Station ein Leck. Die Luft entweicht.« Eine Sicherheitsautomatik begann damit, die drei Zugänge zu schließen. Bunte Symbole markierten sie, und Loana war mit ihnen ebenso vertraut wie Dominik.
    »Hier entlang«, sagte sie und wandte sich der Öffnung zu, die tiefer ins Innere der Transitstation führte.
    Dominik hielt sie fest. »Warte, ich …« Er blinzelte, als sich vor seinem geistigen Auge mehrere Bilder überlagerten und ihm seltsame Dinge zeigten: Loana, blutüberströmt in einem geborstenen Korridor unweit des Quartierbereichs; halb zerfetzte Leichen in einem zerstörten Kommandosegment, eine von ihnen er selbst; der gebrochene Blick eines Speeders …
    »Dorthin«, sagte Dominik und zog

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