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Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Titel: Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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Loana mit sich durch die dritte Luke, die sich bereits zur Hälfte geschlossen hatte.
    Loana sah das Symbol darüber. »Hier geht es zum peripheren Bereich. Dort ist die von Treffern ausgehende Gefahr am größten.«
    Es waren Worte der Vernunft, doch irgendetwas erfüllte Dominik mit der Gewissheit, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Er hatte Dinge gesehen, die geschehen konnten , wenn der falsche Weg eingeschlagen wurde. Dieser Weg versprach Leben, wenn auch nicht das des Speeders …
    Er wusste nicht, wie er es Loana erklären sollte, und deshalb sagte er nur: »Bitte vertrau mir, Loa.«
    »Das hast du mir auch gesagt, als wir das Wartequartier verlassen haben. Und sieh nur, in welche Situation uns das gebracht hat!«
    Aber sie folgte ihm durch den Gang, der vom Licht weniger mit Notenergie betriebener Lampen nur spärlich erhellt wurde. Das Pfeifen entweichender Luft wich Stille, als sich die Luke hinter ihnen schloss. Dominik versuchte mehrmals, Kontakt mit Alex aufzunehmen, aber er wartete vergeblich darauf, dass die Stimme des Megatrons antwortete. Die Kommunikationsanschlüsse in den Korridorwänden funktionierten nicht – offenbar war es den Kronn gelungen, die Transitstation an einer besonders empfindlichen Stelle zu treffen. Er fragte sich, was in den anderen Abteilungen passierte. Kamen bereits erste Knochenwesen an Bord? Und welchen Grund gab es überhaupt für den Angriff auf eine einfache Station, die keine strategische Bedeutung hatte und sich weit abseits der wichtigen Routen befand?
    »Wir sind der Grund«, murmelte Dominik.
    »Was?«, fragte Loana.
    »Ich meine die Tal-Telassi.« Dominik fragte sich, was ihn zu dem Wir veranlasst hatte. Hielt er sich selbst für einen Tal-Telassi?
    Sie befanden sich inzwischen in einem Ausrüstungsraum, in dem ein Wirbelwind getobt zu haben schien. Schränke waren aus ihren Verankerungen gerissen worden, ihr Inhalt lag überall auf dem Boden verstreut: Energiepatronen, Recyclingmodule für Atemluft und organische Abfallprodukte, Schutzanzüge, Rationspackungen, Werkzeuge, halbautomatische Servi, sogar einige Waffen. Dominik blickte auf einen handlichen Annihilator hinab und hob ihn nach kurzem Zögern auf.
    »Was willst du damit?«, fragte Loana mit neuer Sorge. »Kannst du überhaupt damit umgehen?«
    Nach dem letzten donnernden Krachen und dem Heulen der Dekompression war es gespenstisch still geworden – abgesehen von einem gelegentlichen Pochen, das aus dem Innern der Transitstation kam und sich anhörte, als schlüge jemand mit einem riesigen Hammer an die Wände.
    Dominik sah auf die mit militärischen Symbolen gekennzeichneten Anzeigen der Waffe. Sofort erfasste er ihre Bedeutung und begriff auch, woher sein Wissen stammte: aus dem Kontakt mit dem Bewusstsein von Tako Karides.
    »Ich denke schon«, sagte er und schloss die Hand zuversichtlicher um den Griff des Annihilators.
    »Auf wen willst du hier schießen?« Loana lauschte dem Klang der eigenen Worte und sah sich erschrocken um. »Glaubst du, es befinden sich Kronn an Bord der Station?«
    »Das ist nicht auszuschließen. Komm.« Sie verließen den Ausrüstungsraum und setzten den Weg durch den langen peripheren Korridor fort. Nach einigen Dutzend Metern fanden sie im matten Licht der Notlampen einen Toten.
    Der Mann lag auf dem Boden, in die Borduniform eines Waffenoffiziers gekleidet, und sein Kopf ruhte in einer großen Blutlache. Der Zylinder einer vermutlich aus dem Ausrüstungsraum stammenden Energiepatrone hatte ihm den hinteren Teil des Schädels zertrümmert. Weiter vorn gab es mehr Licht, und ein leises Summen wies darauf hin, dass die dortigen Systeme Energie empfingen.
    Dominik trat an der Leiche vorbei, und Loana folgte ihm, als er durch den Gang eilte. Kurze Zeit später erreichten sie einen seltsamen Raum, in dem sie den zweiten Toten fanden, einen spindeldürren, knapp zwei Meter großen Humanoiden, der leblos in einem extra für ihn konstruierten Stützkorsett hing. Große rotbraune Augen starrten blind ins Nichts, während hier und dort VR-Kontrollen blinkten und auf Input warteten. Redundante Systeme gewährleisteten, dass alle wichtigen Systeme nach wie vor funktionierten.
    »Dies ist eine Geschützkammer«, sagte Dominik. Er deutete auf das bionische Gespinst, das den toten Kanonier neuronal mit den tronischen Kontrollsystemen verband. »Mit direkter Verbindung.«
    Offenbar war die Kammer vom feindlichen Feuer erfasst worden und daraufhin an mehreren Stellen

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