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Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2)

Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2)

Titel: Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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Mitte, als wüchse ihr ein Bauch. Eine Öffnung entstand, mit einem Gesicht darin: große Augen, die Nase lang und spitz. »Wer spielt das Spiel mit mir?«, flüsterte der Fremde. Erst grinste er, doch dann blitzte es in den großen Augen erschrocken auf, als eine Stimme ertönte: »Hier ist niemandem zum Spielen zumute.« Die Stimme war sonderbar vertraut, klang fast wie …
    Fast wie die meines Vaters , dachte ein kleiner, noch kohärenter Teil von Dominiques Ich. Aber wie konnte sie sich an eine Stimme erinnern, die sie nie gehört hatte?
    Sie glaubte, einige Male kurz zu erwachen, einmal mit einem stechenden Schmerz im Nacken, aber es war schwer, Gewissheit zu erlangen: Die Bilder, die sie im »wachen« Zustand sah, unterschieden sich kaum von denen ihrer Träume, zeigten ihr unwirkliche Szenen von Laboratorien.
    Schließlich war es eine Stimme, die eine Brücke zur Realität baute.
    Sie sagte: »Wir erreichen die Transferschneise in zehn Minuten. Beeilen Sie sich.«
    Dominique hob die Lider, und im gleichen Moment erklang eine andere Stimme. »Sie kommt zu sich.«
    Dinge klapperten und klirrten. »Offenbar war die Dosis Entratol zu gering.« Eine dritte Stimme. »Sie ist begabt. Haben Sie die Verfärbungen gesehen?«
    »Ja, am ganzen Körper. Geben Sie ihr eine zweite Dosis, aber nicht zu viel. Gleich schläft sie ohnehin. Die Hibernation beginnt in wenigen Minuten. Wir müssen sie nur noch ein wenig ruhigstellen.«
    »Die Hibernation neutralisiert das Entratol.«
    »Ich weiß.« Eine Frau erschien in Dominiques Blickfeld, reif, um die achtzig, das Gesicht schlaff: eine Lobotome. »Sie ist kein Brainstormer, sondern ein natürliches Talent. Eine Tal-Telassi. Bei ihr sind keine geistigen Instabilitäten zu befürchten. Das Entratol dient nur dazu, ihre Fähigkeiten zu blockieren.«
    Etwas zischte, und Dominique fühlte Kühle an der linken Schläfe. Sie versuchte vergeblich, sich zu bewegen. Das Summen von Krümmern und andere typische ambientale Geräusche wiesen sie darauf hin, dass sie sich an Bord eines Raumschiffs befand. Was geschah mit ihr? Wohin brachte man sie?
    »Die Hirnaktivität lässt wieder nach«, sagte die andere Stimme, und gleichzeitig spürte Dominique, wie ihre Lider schwer wurden und sanken.
    »Die Adaption des Implantats macht gute Fortschritte«, sagte die lobotome Frau.
    Implantat? , dachte Dominique und erinnerte sich an den stechenden Schmerz im Nacken. Sie richtete den geistigen Blick nach innen, auf das eigene Selbst, sah ihr Bewusstsein wie ein Haus mit zahlreichen Zimmern, viele von ihnen mit geöffneten Türen und Fenstern, voller Licht. Doch in einer Ecke gab es einen neuen Raum, der zuvor nicht existiert hatte, seine Tür verschlossen und verriegelt.
    »Alle Vorbereitungen abgeschlossen«, meldete die zweite Stimme.
    »Gut«, sagte die Frau. »Ziehen wir uns selbst in die Hibernation zurück.«
    Dominiques Gedanken lösten sich auf, und sie schlief erneut, traumlos.

 
Interludium 8
     
    25. März 1147 ÄdeF
     
    »Und so wird eine ganze Welt ruiniert«, sagte Joras Ebanar leise und blickte ins einfache pseudoreale Projektionsfeld. Die Gardisten hatten nur die Kommunikationsverbindungen blockiert, nicht aber den Nachrichtenkanal. Vielleicht sollte der Militärgouverneur von Millennia sehen, was geschah.
    Er blickte zu Loana, die in einer Ecke ihres Salons saß und wie geschrumpft wirkte. Doch der Kummer in ihrem Gesicht, blasser als sonst, galt nicht den Ereignissen auf Millennia.
    Ebanars Blick kehrte zum Projektionsfeld zurück. An hunderten von Orten auf Millennia hatten Tal-Telassi ihre besonderen Fähigkeiten gegen Repräsentanten des Militärs der Allianzen eingesetzt. Einheiten der alten Ehernen Garde von Millennia unterstützten sie. Joras Ebanar beobachtete, wie sie in anderen Städten ausschwärmten und AFW-Soldaten entwaffneten. Nur in einigen wenigen Fällen kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Illegalitätsalarme erfolgten viel zu spät, und der Bewusstseinsmanipulation hatten die Okomm-Truppen kaum etwas entgegenzusetzen. Empirion, Hauptstadt von Millennia, befand sich längst unter der Kontrolle der Tal-Telassi, und es konnte nicht mehr lange dauern, bis ihnen auch der Rest des Planeten gehörte.
    »Es ist der wirtschaftliche und politische Ruin dieser Welt«, sagte Ebanar. »Der Zentralrat wird ein Embargo verhängen. Und wenn erneut die Graken angreifen, kann Millennia nicht mit Hilfe rechnen.«
    Loana schwieg. Seit drei Stunden, seit man sie in ihrer

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