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Kantaki 06 - Feuerträume (Graken-Trilogie 3)

Kantaki 06 - Feuerträume (Graken-Trilogie 3)

Titel: Kantaki 06 - Feuerträume (Graken-Trilogie 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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informiert.«
    »Ja«, bestätigte Tamara schlicht. »Damals verließen viele Megatrone die Flotten der AFW – sie beriefen sich auf ihre Persönlichkeitsrechte. Millennia hatte immer einen Fehler darin gesehen, ihnen diese zuzugestehen.«
    »Danke für den Hinweis«, sagte Zacharias mit leisem Spott.
    »Wir wissen, dass aus jenen Megatronen die Maschinenzivilisationen entstanden«, fuhr Tamara ungerührt fort. »Aus der Nachricht der Professorin geht hervor, dass Zäus dabei eine wichtige, vielleicht sogar die maßgebende Rolle spielte. Außerdem erwähnte sie einen Kontakt mit den Crotha.«
    »Mit den Fremden, die den Graken damals eine schwere Niederlage beibrachten?«
    »Ja. Zäus ist hier, hat Erasmus gesagt. Vielleicht befindet sich auch Professorin Marta Hovra auf diesem Planeten. Ich würde gern mit ihr sprechen.«
    »Dem schließe ich mich an.«
    Tamara wandte sich vom Fenster ab. »Fast sieben Stunden. Ich frage mich, warum man uns so lange warten lässt.«
    »Die Beratungen der Delegationen …«
    Tamara unterbrach den Impro. »Erinnern Sie sich an den Pfiff? Er dauerte ein oder zwei Sekunden, nicht länger, und er enthielt Daten in einem Umfang von hundert Millionen Wörtern. Ich nehme an, dass die direkte Kommunikationsbandbreite zwischen den Zäiden noch größer ist. Stellen Sie sich vor, welche Datenmenge auf diese Weise in fast sieben Stunden übermittelt werden kann.«
    Bevor Zacharias antworten konnte, öffnete sich hinter ihnen eine Tür, und Erasmus trat ihnen entgegen. »Bitte entschuldigen Sie, dass Sie so lange warten mussten. Es kam zu einigen … unvorhergesehenen Zwischenfällen, die unsere Aufmerksamkeit erforderten.«
    Tamara musterte die silberne Gestalt neugierig. »Im Zusammenhang mit dem Fremden?«, spekulierte sie.
    »Nein.« Erasmus vollführte eine einladende Geste in Richtung der offenen Tür. »Das Kolloquium erwartet Sie.«
    Zacharias setzte sich in Bewegung, und Tamara folgte ihm. »Hokonna befindet sich noch in dem Raum mit den Stimulatoren.«
    »Ich weiß«, sagte Erasmus. »Ich habe mit ihm gesprochen.« Er bemerkte die neugierigen Blicke seiner beiden Begleiter und fügte hinzu: »Über die Datenverbindungen. Er interessiert sich sehr für die zäidische Kultur und unsere Helfer.«
    Tamara hatte zunächst daran gedacht, die neuralen Stimulatoren genau zu diesem Zweck zu nutzen: um mehr über die Maschinenzivilisationen herauszufinden. Sie hatte sich dagegen entschieden, weil die neurale Verbindung rein theoretisch eine Manipulation ihres Bewusstseins ermöglichte und sie in dieser Hinsicht kein Risiko eingehen wollte. Ihr standen andere Möglichkeiten offen, mehr zu erfahren.
    »Wir brauchen ihn nicht unbedingt«, sagte Zacharias.
    Als sie durch die Tür traten, erlebte Tamara eine kurze Desorientierung, nicht länger als eine Zehntelsekunde und vergleichbar mit den Distortionswellen im All. Von einem Augenblick zum anderen befand sie sich in einem großen Saal, vor einer halbkreisförmigen Tribüne, auf der Dutzende von silbernen Gestalten saßen: die Delegationen der Maschinenzivilisationen. Vor der Tribüne gab es ein Podium, und als sie sich ihm näherten, entstanden in seiner grauen Masse für Zacharias und Tamara vertraute Kontrollen, die vor allem der Präsentation von Daten dienten. Die Gestalten auf der Tribüne wiesen mehr oder weniger große Ähnlichkeit mit Erasmus auf, doch die neben dem Podium war einzigartig, glänzte nicht wie Quecksilber, sondern im satten gelben Ton von Gold.
    »Wenn ich vorstellen darf …«, sagte Erasmus, und diesmal hörte Tamara Respekt in seiner Stimme. »Das ist Zäus, Vater der Maschinenzivilisationen.«
    Tamaras Blick huschte über die Tribünenreihen, aber dort saßen nur Zäiden. Die Professorin Marta Hovra befand sich nicht im Saal.
    »Es ist mir eine große Ehre«, sagte Zacharias und deutete dem Goldenen gegenüber eine Verbeugung an.
    Zäus erwiderte die respektvolle Geste und deutete zum Podium. »Sie haben das Wort, Impro Afraim Zacharias. Tragen Sie uns das Anliegen des Konzils der Überlebenden vor.«
    Tamara ließ Zacharias den Vortritt zum Podium und hielt sich zurück. Er war der Repräsentant des Dutzends; es gebührte ihm, die Maschinenzivilisationen um Hilfe im Kampf gegen die Graken zu bitten.
    Mit einem leisen Knistern wuchs neben ihr ein Sessel aus dem Boden. Sie nahm darin Platz, ließ den Blick erneut über die Reihen der Tribüne gleiten und konzentrierte sich dann auf Erasmus und Zäus, die beide links

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