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Kantaki 06 - Feuerträume (Graken-Trilogie 3)

Kantaki 06 - Feuerträume (Graken-Trilogie 3)

Titel: Kantaki 06 - Feuerträume (Graken-Trilogie 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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hat inzwischen das Bewusstsein verloren«, sagte Tamara. Der Mann mit dem Ektoskelett warf ihr einen kurzen Blick zu, hielt die Waffe aber trotzdem auf den Humanoiden gerichtet.
    Zacharias bediente die Kontrollen des Stasisgenerators, und Projektoren richteten sich auf den Fremden, hüllten ihn in ein Kraftfeld, grau wie dünner Nebel. Die Energie eines Levitators hob die reglose Gestalt, trug sie zur MBE und legte sie auf eine warme Gel-Liege, die sich sofort den Körperformen anpasste. Kleine Kontaktsensoren berührten die Haut des Fremden, und ein leistungsfähiger medizinischer Datenservo begann mit ersten Analysen.
    »Bringen wir ihn zur Medo-Station«, sagte Tamara.
    Als sie den kleinen Raum vor dem ersten Konversionszylinder der Taifun verließen, wandte sich Lanze Hokonna kurz an die Tal-Telassi.
    »Was auch immer in Zukunft geschehen mag, Ehrenwerte …«, sagte er mit knarrender Stimme und hob den Variator. »Hindern Sie mich nie wieder daran, mich zu verteidigen.«
     
     
    Tamara saß in ihrem privaten Quartier der Taifun und sah in die Augen von Zara 21. Ein quasireales Projektionsfeld zeigte ihr die einundzwanzigste Inkarnation der Großmeisterin so deutlich, als stünde sie tatsächlich vor ihr – Tamara hätte sie sogar berühren können. Zaras neuer Körper war innerhalb weniger Monate gewachsen und gereift, sah aber aus, als wäre er knapp dreißig Standardjahre alt. Nicht eine einzige Falte zeigte sich in ihrem jungen, schönen Gesicht, und in den großen braunen Augen lag ein kraftvoller Glanz. Das volle, wie Seide glänzende rotbraune Haar reichte bis auf die Schultern.
    Tamara blickte kurz zum Privatgaranten, der neben der Konsole des Kom-Servos lag. Seine Anzeigen deuteten darauf hin, dass die codierte Transverbindung geschützt war; niemand konnte ihr Gespräch belauschen. Unter anderen Umständen hätte Tamara einen telepathischen Kontakt hergestellt, der völlig abhörsicher war, aber nach der Reparatur der wichtigsten Schäden flog die Taifun wieder mit vielfacher Überlichtgeschwindigkeit durch eine Transferschneise.
    »Das Ereignis, von dem Sie mir gerade berichtet haben, ist nicht einzigartig«, sagte Zara ruhig. »Vierzehn andere Humanoiden, die dem von Ihnen beschriebenen Individuum ähneln, sind auf verschiedenen Planeten des Dutzends und auch auf einigen Verlorenen Welten erschienen. Wir gehen davon aus, dass es sich um Späher oder Kundschafter handelt. Alle Versuche, mit ihnen zu kommunizieren, sind gescheitert.«
    »Der Fremde hat an Bord dieses Schiffes große Schäden angerichtet«, sagte Tamara. »Der Megatron meinte, dass er den Eindruck erweckte, gegen jemanden zu kämpfen, dessen Präsenz den internen Sensoren allerdings verborgen blieb. Außerdem ist er schwer verletzt.«
    »Wird er überleben?«
    »Darauf deutet alles hin.«
    »Gut. Wir brauchen ihn. Beziehungsweise die Informationen, die er uns geben kann.« Zara legte eine kurze Pause ein und überlegte. »Vielleicht ist der Fremde an Bord der Taifun ein Sonderfall. Die anderen verschwanden nach höchstens einer Stunde, und zwar auf diese Weise.«
    Zara wich aus dem QR-Feld, und es erschien eine aufgezeichnete Szene. Eine humanoide Gestalt mit langem, wehendem Haar wie aus flüssigem Silber lief verblüffend schnell durch den Verkehrskorridor einer Metropole, wich Levitatorwagen aus und schien immer wieder kurz zu verschwinden.
    »Er trug eine Art Tarnanzug«, erklang Zaras kommentierende Stimme. »Der ihn verfolgende Flugsensor musste immer wieder zwischen verschiedenen Frequenzbereichen umschalten. Dies sind derzeit die besten Bilder, die uns zur Verfügung stehen. Achten Sie darauf, was jetzt geschieht.«
    Der Fremde verharrte am Rand des Verkehrskorridors, zog einen nadelförmigen Gegenstand aus seinem Gürtel und warf ihn hoch. Die Nadel verharrte etwa zwei Meter über dem Boden, und ein Flirren wie von heißer Luft kam aus ihr, senkte sich wie ein Vorhang herab. Die humanoide Gestalt trat ins Wabern hinein und verschwand. Einen Sekundenbruchteil später löste sich das Flirren auf, und die Nadel fiel zu Boden.
    »Ein Transfertor«, sagte Tamara.
    »Das vermuten wir. Es erübrigt sich der Hinweis, dass uns eine derartige Technik unbekannt ist.«
    Tamara griff in die Tasche und holte die Nadel hervor, mit deren Hilfe der verletzte Fremde hatte fliehen wollen. »Der Humanoide, mit dem wir es zu tun bekamen, wollte hiermit entkommen. Ich konnte ihn daran hindern und dieses Objekt an mich bringen.«
    Zara kehrte ins

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