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Kaperfahrt

Kaperfahrt

Titel: Kaperfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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des Kabels war schwer genug, um Eddie durch die offene Seite des Gebäudes zu tragen. Also ließ er los und rollte auf einen Betonfußboden. Die Arbeiter, die seinen akrobatischen Auftritt beobachtet hatten, befanden sich mehrere Stockwerke über ihm. Sie würden einige Zeit brauchen, um die Leitern innerhalb eines Schachts hinunterzusteigen, der später das Treppenhaus aufnehmen sollte.
    Um sein verstauchtes Fußgelenk zu schonen, humpelte Eddie zum Rand des Gebäudes, wo man eine Bauschuttrutsche aufgestellt hatte. Er blickte über die Geschosskante. Die Rutsche bestand aus einer dicken Stahlröhre von etwa sechzig Zentimetern Durchmesser, die dicht über einem großen grünen Baumüllcontainer endete, der auf einem Tieflader stand. Er schwang sich hinein, stemmte seinen heilen Fuß gegen die Innenwand und stützte sich nach hinten mit den Händen ab. Sein Abstieg erfolgte mit mäßiger Geschwindigkeit und kontrolliert. Seine einzige Sorge war, dass jetzt jemand in den Stockwerken über ihm etwas in die Röhre warf.
    Er landete einigermaßen sanft auf Betonbrocken und Armierungseisen, die von einem misslungenen Betonguss stammten. Sekunden später hatte er sich über den Rand des Containers geschwungen und überquerte mit langen Schritten das Baustellengelände. Sämtliche Zeugen glaubten, dass er sich noch im dritten Stock befand, daher schenkte ihm niemand die geringste Beachtung. Noch wichtiger war, dass der Scharfschütze im Hubschrauber das Gebäude beobachtete und sich nicht für die einsame Gestalt auf dem Baustellengelände interessierte.
    Neben einem Pumpwagen, der Beton durch Stahlröhren zu den oberen Stockwerken hinaufdrücken sollte, stand ein Betonmischer, dessen hintere Schüttvorrichtung ausgefahren war, so dass Zement in den Pumpentrichter fließen konnte. Eddie sprang auf die vordere Stoßstange, stieg auf den Kotflügel der Fahrerseite und hielt sich an der Stützstrebe des großen Außenspiegels fest, bevor der Fahrer etwas von Eddies Anwesenheit bemerkte. Eddie schwang sich durch das offene Seitenfenster, erwischte den Mann mit seinem gesunden Fuß am Kinn und ließ sich in den Fahrersitz fallen, während der Mann zur Seite kippte.
    Der gesamte Truck vibrierte von der Rotation der mächtigen Zementtrommel hinter dem Führerhaus. Eddie beförderte den bewusstlosen Mann mit einem Fußtritt in den Fußraum vor dem Beifahrersitz, legte den ersten Gang ein und fuhr an. Er konnte die Rufe der überraschten Arbeiter nicht hören, doch sah er sie in den Außenspiegeln hinter dem Zementmischer herrennen.
    Er lenkte den Lastwagen auf der Schotterstraße über den Bauplatz. Hinter ihm floss weiterhin nasser Zement aus der Schüttvorrichtung, als wäre der Mixer ein mechanisches Monster, das unter akutem Durchfall litt. Der Hubschrauber musste die Bodenstreitkräfte alarmiert haben, dass sich der gesuchte Mann auf die Baustelle gerettet hatte, denn ein halbes Dutzend Polizisten rannten auf das Maschendrahttor zu, als Eddie hindurchrauschte und Männer wie Bowlingkegel aus dem Weg schleuderte.
    Als er am Lenkrad kurbelte, schwang die Stahlschütte wie ein Baseballschläger herum, erwischte zwei weitere Männer und zertrümmerte die Windschutzscheibe einer geparkten Limousine. Ein Polizeiwagen raste mit heulender Sirene hinter ihm her. Als er sich auf gleicher Höhe befand, machte Eddie eine Vollbremsung und riss das Lenkrad herum. Der Zementmixer schob sich auf die Motorhaube des Streifenwagens. Das Gewicht des Trucks und seiner Betonladung ließ die Vorderreifen des Polizeifahrzeugs platzen und den Kühler bersten. Die Hinterräder des Trucks schleuderten gegen den Streifenwagen, so dass er beide Fahrspuren der schmalen Fahrstraße blockierte.
    Dieses Manöver warf die Schütte zur anderen Seite herum, worauf sie die Scheiben eines weiteren Autos zerschmetterte. Sie schwenkte wie ein stählerner Schweif hin und her, krachte gegen andere Fahrzeuge und hielt die verfolgenden Polizisten auf Distanz.
    Eddie konnte beobachten, wie sie innehielten, um auf den Truck zu schießen. Doch die Kugeln wurden von der riesigen rotierenden Mischtrommel abgelenkt, und er vergrößerte mit jeder Sekunde den Abstand weiter. Aber nicht sie waren das Problem, sondern der Hubschrauber, der über der Szene kreiste. Eddie konnte nicht fliehen, solange jede seiner Aktionen beobachtet und seine Position per Funk weitergemeldet wurde.
    Die Straße begradigte und verbreiterte sich, während er das Viertel verließ. In größerer

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