Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kaperfahrt

Kaperfahrt

Titel: Kaperfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
flussabwärts bereitstand und zu den Suchenden aufschließen würde, sobald sie einen bestimmten Punkt erreicht hätten.
    Linc tippte gegen Erics Bein – als Zeichen, sich von dem Bergkamm zurückzuziehen. Er kroch so vorsichtig wie möglich rückwärts, gefolgt von Linda, Mark und Alana. Der ehemalige SEAL blieb jedoch noch einige Minuten auf seinem Posten, um sicherzugehen, dass unten im Tal niemand etwas von ihrer Anwesenheit bemerkt hatte.
    Er führte sie etwa zwanzig Minuten lang nach Süden, bevor er entschied, dass sie sich weit genug entfernt hatten, um wieder miteinander reden zu können, wenn auch nur flüsternd.
    »Was denkst du?«, fragte Mark.
    »Ich glaube, wir müssen uns fragen WWJT.«
    Mark musterte ihn irritiert. »Was würde Jesus tun?«
    »Nein. Was würde Juan tun?«
    »Das ist einfach«, sagte Eric. »Die Bösen aus dem Weg räumen, das Grab finden und es irgendwie schaffen, ein Beduinenmädchen in sein Bett zu locken.«
    Alana musste sich den Mund zuhalten, um ein Lachen zu unterdrücken.
    »Spaß beiseite«, fuhr Linc fort. »Da wir jetzt wissen, wo die Bösen sind, haben wir nur ein paar Stunden Zeit, ehe sie die Wasserfälle erreichen. Habt ihr beiden Genies irgendeine Idee, wie wir das Grab finden können?«
    »Wir müssen zu den Wasserfällen und dann, na ja, wir haben schon einige Ideen.«
    Alana hörte das erste Mal von ihren Plänen und sagte: »Einen Moment mal. Ich habe die alten Wasserfälle gesehen. Ein Segelschiff hätte sie niemals überwinden können. Sie sind viel zu steil. Der obere entspricht praktisch einer sechs Meter hohen senkrechten Wand.«
    »Sie sollten nicht nur Ihrem Augenschein vertrauen«, bemerkte Eric milde.
    »Hier ist der Plan.« Linda sah die Angehörigen ihres Teams nacheinander an. »Wir machen uns auf die Suche nach dem Grab. Linc, du bleibst zurück und behältst diese Typen im Auge. Funk uns an, wenn du meinst, dass es noch eine Stunde dauern wird, bis sie die Wasserfälle erreichen, damit wir uns unbemerkt zurückziehen können. Noch irgendwelche Fragen?«
    Niemand meldete sich.
    Nachdem sie bereits vom weiter entfernten Landeplatz ihres Hubschraubers bis zu dem Wadi marschiert waren, kamen die beiden Männer und die beiden Frauen trotzdem zügig voran, als sie die vier Meilen bis zu den ersten Stromschnellen wanderten, die den namenlosen Fluss blockierten. Sie waren auf der Klippe oberhalb des Flussbetts geblieben, so dass sie die Wasserfälle, als sie bei ihnen ankamen, aus der Vogelperspektive betrachten konnten. Linda wies Alana an, bei den Männern zu bleiben, während sie das Gelände erkundete. Mark und Eric begaben sich in eine Position, von der aus sie einen ungehinderten Blick auf die Felsstufen hatten, und suchten sie sorgfältig mit Ferngläsern ab.
    Erst aus dieser Höhe, in die Alana und ihre Partner nicht hinaufgestiegen waren, wurden die Besonderheiten des Flussbetts offensichtlich. Stromaufwärts, oberhalb der ersten Felsklippe, erstreckte sich eine natürliche Schüssel über die gesamte Flussbreite. Es handelte sich um ein Becken aus solidem Fels, das der Erosion jahrtausendelang standgehalten hatte. Gut dreißig Meter lang, bestand sein stromaufwärts gelegener Rand aus einer weiteren Felswand. Nur war diese lediglich anderthalb Meter höher als die vorhergehende. Eine von Menschenhand geschaffene Mauer aus behauenen Natursteinen und Mörtel erstreckte sich über ihre gesamte Länge. Im Gegensatz zum Flussbett, das von der starken Strömung, die einst zwischen den Ufern geherrscht hatte, von Ablagerungen freigehalten worden war, lagen auf dem Beckengrund zahlreiche vom Wasser rund geschliffene Felsbrocken.
    Ebenfalls von oben konnte sie das Fundament einer weiteren alten Mauer erkennen, die aber längst zerfallen war und sich von der Basis des ersten Wasserfalls gut dreißig Meter stromabwärts erstreckte.
    Nachdem sie die Felsbrocken entdeckt hatte, lieh sie sich von Eric ein Fernglas und beobachtete sie aufmerksam mehrere Minuten lang, als erwartete sie, dass sie sich bewegen würden. Aber nichts veränderte sich – und doch erzählten ihr die Steine eine Geschichte über das, was weiter oben in den Bergen geschehen war.
    »Das ist Basaltgestein«, sagte sie und gab das Fernglas zurück. »Genauso wie die Mauer.«
    »Aha. Und?«
    »Das ist das erste Mal, dass ich in diesem gottverlassenen Landstrich etwas anderes als Sandstein zu sehen bekomme. Daraus ergibt sich, dass es in dieser Region vulkanische Aktivität gegeben haben

Weitere Kostenlose Bücher