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Kaperfahrt

Kaperfahrt

Titel: Kaperfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Organisation.
    Explosionen schüttelten die Fregatte durch: Mit jedem Dröhnen steigerte sich ihr Wohlbefinden. Sie würden sie zwar immer noch töten, ehe alles vorbei wäre, aber die United States Navy würde dafür sorgen, dass sie keine Gelegenheit bekämen, sich über ihren Sieg zu freuen.
    Eine besonders laute Explosion traf das Schiff, das unter dem Schlag zu taumeln schien. Als Fiona die vordere Kanone nicht mehr feuern hörte, wusste sie, dass das amerikanische Kriegsschiff einen der Hauptgeschütztürme des Libyers getroffen haben musste.
    Die Kabinentür wurde hastig aufgestoßen. Ihre Gefangenenwärter trugen Kopftücher, um ihre Gesichter zu verbergen, und hatten sich Kalaschnikows über den Rücken gehängt. Fionas kurzfristig aufflackerndes Hochgefühl verflüchtigte sich, als ihre Handschellen gelöst und ihre Hände wieder auf dem Rücken gefesselt wurden. Wortlos wurde sie aus dem Raum geschleift.
    Uniformierte Seeleute warfen ihnen kaum einen Blick zu. Zu sehr waren sie damit beschäftigt, ihr Schiff zu retten, um sich über ihre wertvolle Beute zu freuen. Fiona wurde gegen eine Stahlwand geschleudert, als eine weitere heftige Geschosssalve in den Schiffsrumpf einschlug. Das Toben der Schlacht lenkte sie auf ihrem Weg zu einem anderen, größeren Raum so gewaltsam ab, dass sie zu beten vergaß.
    Doch als sie das schwarze Tuch, das an der Hinterwand hing, die Videokamera und den Mann mit dem riesigen Krummsäbel bemerkte, erstarben ihr die Worte auf den Lippen. In dem Raum befanden sich weitere Personen, Terroristen, keine libyschen Marinesoldaten. Einer stand hinter der Kamera, ein anderer spielte ganz in seiner Nähe an den Kontrollen des Satellitenfunkgeräts herum. Die restlichen maskierten Männer hatten sich als Zeugen eingefunden. Sie erkannte sie an den Khakiuniformen, die sie bereits in der Wüstenbasis gesehen hatte. Der Mann mit dem Säbel trug schwarze Kleidung.
    Der in der Kantine installierte Lautsprecher der Alarmanlage war stillgelegt worden, während das Heulen der Sirenen in anderen Teilen des Schiffes noch zu hören war.
    »Anstatt Sie zu retten«, sagte der Henker auf Arabisch, »hat dieses Schiff da draußen unseren Zeitplan um einige Minuten verkürzt.« Er musterte die Ministerin eingehend, und sie erwiderte trotzig seinen Blick. »Sind Sie bereit zu sterben?«
    »Um des Friedens willen«, erwiderte Fiona und schaffte es mühsam, das Zittern in ihrer Stimme zu unterdrücken, »war ich von dem Moment an, als ich Sinn und Zweck dieses ganzen Geschehens begriff, dazu bereit.«
    Sie fesselten sie auf einen Stuhl, der vor dem schwarzen Tuch stand. Plastikplatten waren unter ihren Füßen auf dem Fußboden ausgelegt worden. Ein Knebel wurde ihr um den Mund gebunden, um ihr ein letztes Abschiedswort zu verweigern.
    Der Henker nickte dem Kameramann zu, und dieser schaltete die Kamera ein. Für einen Moment blieb die Kamera auf Fiona gerichtet, damit das Zielpublikum erkennen konnte, wer es war, der gleich sterben würde. Dann trat der Henker vor sie, wobei er den Krummsäbel so hielt, dass ihn jeder sehen konnte.
    »Wir, die Diener Suleiman Al-Jamas, sind heute zusammengekommen, um die Welt von einem weiteren Ungläubigen zu befreien.« Er las den Text von einem maschinenbeschriebenen Blatt Papier ab. »Dies ist unsere Antwort auf die Bemühungen der Kreuzritter, uns ihre eigene Verderbtheit aufzuzwingen. Von dieser gottlosen Frau stammen die schlimmsten ihrer Lügen, und dafür verdient sie den Tod.«
    Fiona zwang sich, nicht auf die Schimpftirade zu achten, daher erfüllte ihren Kopf nichts anderes als »Vater unser, der Du bist im Himmel …«
     
    Mit ansehen zu müssen, wie seine Männer getroffen wurden, war für Cabrillo zwar wie ein Stich mitten ins Herz, aber es gab jetzt keine Möglichkeit mehr zum Rückzug. Stattdessen machte er allein weiter. Keiner der Seeleute schenkte ihm die geringste Beachtung. Da eine Handvoll von Al-Jamas Terroristen das Schiff als Schauplatz für Fiona Katamoras Hinrichtung benutzten, war ein fremdes Gesicht in ihrer Mitte kein Grund, Alarm zu schlagen. Die wenigen Männer, die innerhalb des Schiffes tätig waren, konzentrierten sich ausschließlich auf ihre jeweiligen Aufgaben. Als ein Feuerlöschtrupp auf ihn zurannte, blieb Juan stehen und presste sich an die Wand, wie jeder Seemann es in einer solchen Situation tun würde.
    »Komm mit«, rief der Löschtruppführer, ohne seinen Lauf zu stoppen.
    »Ich habe Befehle vom Kapitän«, erwiderte Juan

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