Kaperfahrt

Titel: Kaperfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler

Vom Netzwerk:

Turbinen, und der Kreislauf beginnt von vorn.«
    »Und was geschieht mit dem …«
    »Überschüssigen Salz? Es wird über Nacht abtransportiert und als Enteisungsmittel an europäische Städte verkauft. Vollständig erneuerbare, saubere Energie mit einem Bonus von ein paar Millionen Dollar pro Jahr – für Streusalz.«
    »Es gibt nur ein potentielles Problem«, sagte Mark. »Im Laufe der Zeit könnte die überdurchschnittliche Verdunstung für Klimaveränderungen im Hinterland sorgen.«
    »In dem Bericht, den ich darüber gelesen habe, hieß es aber, dass dieser Punkt gar nicht ins Gewicht fällt«, verteidigte Eric das Projekt gegen Marks angeborene Paranoia in Sachen Natur.
    »Der Bericht wurde doch von genau der italienischen Firma erstellt, die dieses Kraftwerk entwickelt hat. Natürlich kommen sie zu dem Schluss, dass man den Punkt vernachlässigen kann, aber Genaues wissen sie auch nicht.«
    »Das ist nicht unser Problem«, sagte Cabrillo, ehe Mark wieder eine seiner Verschwörungstheorien ins Feld führte. »Wir müssen nur das Flugzeug der Ministerin aufstöbern. Was habt ihr bis jetzt?«
    Murph leerte eine Dose Red Bull bis zur Hälfte, bevor er antwortete. »Okay, wir haben zwei Szenarien. Nummer eins läuft darauf hinaus, dass die Maschine in der Luft explodiert ist, und zwar entweder auf Grund eines katastrophalen technischen Versagens wie bei Flug TWA 800 über dem Long Island Sound oder nach einem Raketentreffer, ebenfalls wie bei Flug TWA 800, je nachdem, wem du glaubst. Wenn dies der Fall wäre, hätten wir es mit Trümmern zu tun, die sich über eine Fläche von einhundert Quadratmeilen verteilen, wenn wir Geschwindigkeit und Flughöhe der Maschine berücksichtigen.«
    »Es wäre nahezu unmöglich, das Trümmerfeld aufzuspüren, ohne zu wissen, wo genau das Ereignis stattgefunden hat«, sagte Eric und putzte mit einem Hemdzipfel seine Brille.
    »Wir wissen aber, wann ihr Transponder verstummt und die Funkverbindung abgebrochen ist«, erklärte Mark. »Eine schnelle Berechnung ihres Kurses, ihrer Geschwindigkeit und der geschätzten Ankunftszeit auf dem Tripoli International Airport ergibt, dass der Vorfall über tunesischem Territorium stattfand und das Wrack in Libyen vom Himmel fiel.«
    »Ist es das, was ich dort sehe?«, fragte Juan und deutete auf die Wand mit den zahlreichen Bildschirmen.
    Murph schüttelte seine zerzauste Mähne. »Nein, das haben wir bereits überprüft und nichts gefunden. Wir konnten zwar einen verlassenen Lastwagen und zahlreiche Reifenspuren von, wie wir annehmen, Grenzpatrouillen erkennen, aber kein Flugzeug.«
    »Dann werte ich das als gute Nachricht«, sagte Juan. »Ihr Flugzeug ist demnach nicht in der Luft explodiert.«
    »Gut und schlecht zugleich«, erwiderte Eric. »Da wir nicht wissen, was genau vorgefallen ist, wird es um einiges schwieriger, den Vorfall zu rekonstruieren. Hat die Sauerstoffversorgung versagt und die Besatzung getötet, so dass die Maschine weiterflog, bis der Treibstoff verbraucht war? In diesem Fall könnte die Maschine fünfhundert Meilen östlich von Tripolis oder sogar über dem Mittelmeer abgestürzt sein. Oder es gab einen Motorschaden. Dann wäre die Maschine in den Gleitflug gegangen und noch für einige Meilen in der Luft geblieben, ehe sie aufschlug.«
    »Aber das würde die Funkstille doch nicht erklären«, sagte Juan. »Die Besatzung hätte ja sicherlich einen Notruf gesendet.«
    »Das wissen wir auch«, verteidigte Mark die Überlegungen. »Trotzdem müssen wir jede mögliche Theorie genau analysieren, um unseren Zielort einzugrenzen. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass die Funkanlage im gleichen Moment ausfällt wie die Triebwerke, aber es sind auch schon noch seltsamere Dinge passiert. He, da fällt mir ein, haben die Agenten der Regierung bereits mit der Bodenmannschaft gesprochen, die das Flugzeug zuletzt unter ihren Fittichen hatte? Es wäre durchaus möglich, dass sie sabotiert wurde.«
    »Lang meldete, dass das FBI zurzeit entsprechende Befragungen durchführt.«
    »Sie sollen auch die Besatzung unter die Lupe nehmen. Einer von ihnen könnte mit Al-Qaida in Verbindung gestanden haben.«
    »Die Crew wurde von der Air Force gestellt«, erwiderte Juan. »Ich bezweifle, dass es dort ein Sicherheitsrisiko gab.«
    »Die CIA hat das Gleiche von Aldridge Ames behauptet – und ich bin sicher, dass das FBI Robert Hanssen überprüft hat.« Trotz seiner überragenden Intelligenz, oder vielleicht gerade wegen ihr, bereitete es Murph