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Kaperfahrt

Kaperfahrt

Titel: Kaperfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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das Pig hinter einer niedrigen Düne und schaltete den Motor aus.
    »Mark, würdest du mir meine REC7 geben?«, fragte Linc. Linda zückte eine Glock 19, die kompakte Version der 17, eine der beliebtesten Combat-Pistolen der Welt.
    Mark öffnete die Klappe des Heckabteils und reichte Linc sein Sturmgewehr. Da er mit den Handfeuerwaffen des modernen Waffenarsenals der Oregon nur wenig Erfahrung hatte, schob sich Linc ein e antike Model-1911-Pistole Kaliber .45 in den Gürtel, während er seine schlaksige Gestalt aus dem Truck faltete .
    Geduckt und jede natürliche Deckung ausnutzend näherten sich die drei dem unbekannten Objekt, das aus der Erde ragte. Als sie noch etwa fünfzig Meter von dem seltsamen Gebilde entfernt waren, hörten sie einen schrillen Schrei, der eindeutig nicht menschlichen Ursprungs war, sie jedoch an das Weinen eines Säuglings erinnerte.
    »Was zur Hölle ist das?«, fragte Mark mit wachsendem Grauen.
    Linc hatte einen kleinen Vorsprung vor seinen beiden Gefährten. Er hatte das Gewehr an der Schulter und versuchte zu begreifen, was er erblickte. Das Objekt sah wie ein auf dem Kopf stehendes Kreuz aus, aber zwei dunkle Schatten bewegten sich unbeholfen auf beiden Seiten des Kreuzes.
    Dann breitete einer der dunklen Schatten ein Paar breiter schwarzer Schwingen aus, und Linc wusste sofort, was er vor sich hatte. Ein Mann war mit dem Kopf nach unten gekreuzigt worden, und zwei Geier hockten in Höhe seiner Unterarme auf dem Querbalken. Die Federn an ihren Köpfen waren blutverschmiert, während sie gierig auf den Leichnam einhackten. Einer hatte gerade einen Fleischfetzen abgerissen, der jetzt aus seinem Schnabel hing. Er bewegte den Kopf hektisch vor und zurück, um das Fleisch zu verschlingen.
    Linc wusste von seinen Einsätzen als SEAL in Zentralafrika, dass kein Warnschuss der Welt die abstoßenden Vögel von ihrer Beute vertreiben würde. Daher zielte er genau, feuerte zweimal – und die beiden Aasfresser wurden von ihrer grässlichen Sitzstange gefegt. Ein paar Federn segelten im leichten Wind träge herab und sanken ein paar Schritte von den Vogelkadavern entfernt zu Boden.
    »O Gott … o Gott … o Gott«, wiederholte Mark Murphy in einem fort, doch er blieb bei Linc und Linda, während sie sich ihrem entsetzlichen Fund näherten.
    Die Vögel hatten dem Leichnam unbeschreibliche Wunden zugefügt. Sie hatten einige Tage Zeit gehabt, sich in das Fleisch des Mannes hineinzuwühlen. Und doch war noch genug vorhanden, um zu erkennen, dass es sich um einen Weißen handelte und dass er durch einen Kopfschuss den Tod gefunden haben musste. Auf Grund des Blutes, dass den Boden unter dem Kruzifix tränkte, war nicht zu erkennen, ob der Mann erschossen worden war, bevor oder nachdem man ihn gekreuzigt hatte. Da sich der Bohr-Truck nur noch eine Meile weit entfernt befand, durfte man wohl davon ausgehen, dass sie die sterblichen Überreste eines der Angehörigen des Außenministeriums gefunden hatten.
    Linc konnte nachvollziehen, dass die Terroristen es aus taktischen Gründen für nötig gehalten hatten, den Mann zu töten. Aber dass sie den Leichnam auch noch geschändet hatten, indem sie mit ihm den Tod Jesu Christi auf diese perverse Art und Weise nachstellten, musste ihnen ein sadistisches Vergnügen bereitet haben.
    Wortlos machte sich Linc auf dem Weg zum Pig, um eine Schaufel zu holen.
    Dank des weichen Untergrunds brauchte er nur zwanzig Minuten für diesen letzten traurigen Dienst, und als er schließlich fertig war, glänzte nur ein dünner Schweißfilm auf seinem Oberkörper und seinem kahl rasierten Kopf. Linda und Mark waren inzwischen bis zum Lastwagen weitergegangen und hatten dabei festgestellt, dass er seit dem Satellitenüberflug bewegt worden war. Sie fanden deutliche Reifenspuren, die nach Westen führten. Außerdem entdeckten sie die Reifenspuren eines Fahrzeugs, das deutlich leichter sein musste als der Bohr-Truck. Zwischen den beiden Spurpaaren lag eine einzelne Patronenhülse, die immer noch nach Schießpulver roch. Außerdem befand sich ein roter Fleck auf der Erde, der allerdings gerade – Sandkorn für Sandkorn – von Ameisenkolonnen abgetragen wurde.
    Als sie Linc schilderten, was sie gefunden hatten, waren sich alle darin einig, dass der Trupp des Außenministeriums unabsichtlich die libysche Grenze überquert haben musste und einer Grenzpatrouille in die Hände gefallen war. Aus irgendeinem Grund war ein Mitglied der Gruppe erschossen worden, während man die

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