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Kapitän Singleton

Kapitän Singleton

Titel: Kapitän Singleton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Defoe
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Befolge nur die Maßnahmen, für die ich mich entschließe, und verlaß dich darauf, wir werden dann zwar von Bord gehen, aber niemand von uns wird sich ihnen mehr als nur auf Rufweite nähern. Wie du siehst, haben sie keine Boote, um vom Ufer zu uns herzukommen, aber“, so fuhr er fort, „mir wäre es lieber, wenn du meinen Rat befolgtest und die Schiffe, entsprechend dem Signal, das ich vom Boot aus gebe, befehligtest; und laß uns die Sache vereinbaren, bevor wir abfahren.“
    Nun, ich stellte fest, daß William seine Maßnahmen schon im Kopf bereit hatte und keineswegs verlegen war, was er tun sollte. So erklärte ich ihm, für diese Fahrt sei er der Kapitän und wir unterstünden seinen Befehlen; ich wolle das Nötigste tun, damit sie bis aufs I-Tüpfelchen ausgeführt würden.
    Als wir unsere Debatte damit beendet hatten, befahl er vierundzwanzig Mann ins Beiboot und zwölf in die Pinasse, und da das Meer jetzt ziemlich ruhig war, legten sie, alle sehr gut bewaffnet, ab. Er hatte auch befohlen, sämtliche Kanonen 285
    des großen Schiffs, die an der der Küste zugewandten Seite standen, mit Musketenkugeln, alten Nägeln, Kuppnägeln und ähnlichem Eisen- und Bleischrott sowie mit allem, was wir zur Hand hatten, zu laden. Wir sollten uns bereit halten, Feuer zu geben, sobald wir sahen, daß sie die weiße Fahne senkten und in der Pinasse eine rote hißten.
    Nachdem wir diese Maßnahmen miteinander verabredet hatten, legten sie ab und hielten auf die Küste zu; William befand sich bei den zwölf Mann in der Pinasse, und das Beiboot folgte ihm mit weiteren vierundzwanzig, lauter kräftige, entschlossene Burschen, die gut bewaffnet waren. Sie ruderten so nahe ans Ufer, daß sie mit den Einheimischen sprechen konnten, trugen, genau wie deren Mann, eine weiße Flagge und boten an zu unterhandeln. Die Unmenschen, denn das waren sie, zeigten sich sehr höflich, als sie aber merkten, daß wir sie nicht verstehen konnten, holten sie einen alten Holländer, der schon seit vielen Jahren ihr Gefangener war, und veranlaßten ihn, mit uns zu sprechen. Zusammengefaßt lautete der Inhalt seiner Ansprache, der König des Landes habe seinen General hergeschickt, um zu erfahren, wer wir waren und in welcher Absicht wir gekommen seien. William erhob sich im Heck der Pinasse und erklärte ihm, was das betreffe, so könne er, der seiner Sprache und seiner Stimme nach Europäer sei, ja wohl ohne weiteres feststellen, wer wir seien und unter welchen Umständen wir uns hier befänden; das Schiff, das dort im Sand auf Grund gelaufen sei, werde ihm ebenfalls verraten, daß wir gekommen seien, weil wir in Seenot geraten waren; deshalb wünsche er zu erfahren, warum sie sich in so großer Anzahl zum Strand begeben hatten, mit Waffen gerüstet, als wollten sie gegen uns Krieg führen.
    Der andere erwiderte, sie hätten wohl guten Grund, zum Strand zu kommen, denn das Erscheinen von fremden Schiffen an der Küste habe das Land in Alarm versetzt, und da unsere Fahrzeuge voller Leute seien und wir auch Flinten und andere 286
    Waffen mit uns führten, habe der König einen Teil seines Heeres herbeigesandt, um für den Fall einer Invasion des Landes zur Verteidigung bereit zu sein, was auch immer der Anlaß dazu sein möge.
    „Da Ihr aber in Seenot seid“, so fuhr er fort, „hat der König seinem General, der gleichfalls hier anwesend ist, befohlen, Euch jede nur mögliche Hilfe zu geben, Euch an Land einzuladen und mit äußerster Höflichkeit zu empfangen.“ William sagte rasch: „Bevor ich dir eine Antwort darauf gebe, wünsche ich, daß du mir sagst, wer du bist, denn deiner Sprache nach bist du Europäer.“ Er antwortete, er sei Niederländer. „Das erkenne ich an deiner Sprache“, sagte William. „Aber bist du in Holland geboren oder in diesem Land und hast durch Umgang mit den Holländern, die, wie wir wissen, hier auf der Insel siedeln, Holländisch gelernt?“
    „Nein“, sagte der alte Mann, „ich bin aus Delft in Holland gebürtig.“
    „Nun“, sagte William sogleich, „aber bist du Christ oder Heide oder das, was wir einen Renegaten nennen?“ – „Ich bin Christ“, erwiderte er. Und dann setzten sie ihren kur zen Dialog folgendermaßen fort:

    William: Du bist Holländer und Christ, sagst du. Bitte, bist du ein freier Mann oder ein Diener?
    Holländer: Ich bin ein Diener des hiesigen Königs und gehöre seiner Armee an.
    William: Aber bist du Freiwilliger oder Gefangener?
    Holländer: Zuerst war ich allerdings

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