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Kapitän Singleton

Kapitän Singleton

Titel: Kapitän Singleton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Defoe
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und was, glaubst du, können sie uns tun, wenn wir nicht kommen?
    Holländer: Ich möchte auch dann nicht, daß sie Euch etwas zuleide tun.
    William: Aber ich bitte dich, Freund, mach dich nicht gleic hzeitig zum Narren und zum Schurken. Weißt du nicht, daß wir dein ganzes Heer nicht zu fürchten brauchen und außerhalb aller Gefahr sind, die es für uns bedeuten könnte? Was veranlaßt dich, so töricht und zugleich so schurkig zu handeln?
    Holländer: Oh, Ihr mögt Euch in größerer Sicherheit glauben, als Ihr seid. Ihr wißt nicht, was sie Euch antun können. Ich versichere Euch, sie sind in der Lage, Euch sehr viel Schaden zuzufügen und vielleicht sogar Euer Schiff zu verbrennen.
    William: Angenommen, das stimmte, obwohl ich überzeugt bin, daß es nicht der Fall ist. Wie Du siehst, haben wir mehrere Fahrzeuge, die uns fortbringen können (und er wies auf die Schaluppe).

    Eben zu dieser Zeit entdeckten wir in etwa zwei Meilen Entfernung die Schaluppe, die von Osten her längs der Küste auf uns zuhielt, und freuten uns darüber besonders, denn wir hatten sie seit dreizehn Tagen vermißt.

    Holländer: Darauf geben wir nichts. Und wenn Ihr zehn Schiffe hättet, so wagtet Ihr trotz aller Leute, über die Ihr 295
    verfügt, doch nicht, in feindlicher Absicht an Land zu kommen. Wir sind zu viele für Euch.
    William: Selbst hierin sagst du nicht, was du denkst, und vielleicht lassen wir dich unsere Stärke einmal spüren, wenn unsere Freunde zu uns herangekommen sind, denn wie du hörst, haben sie uns entdeckt.

    Gerade in diesem Augenblick gab die Schaluppe fünf Kanonenschüsse ab, um Nachricht von uns einzuholen, da sie uns noch nicht gesichtet hatte.

    Holländer: Ja, ich höre, daß sie schießen, aber ich hoffe, Euer Schiff wird keinen Antwortschuß abgeben, denn sonst faßt unser General es als einen Bruch des Waffenstillstands auf und befiehlt dem Heer, Euch hier im Boot mit einem Schauer von Pfeilen zu überschütten.
    William: Du kannst dessen gewiß sein, daß das Schiff schießen wird, damit es das andere dort hört, jedoch ohne Kugeln.
    Wenn deinem General nichts Besseres einfällt, mag er nur beginnen, sobald er Lust hat. Du kannst aber sicher sein, daß wir es auf seine Kosten zurückgeben werden.
    Holländer: Was soll ich also tun?
    William: Was du tun sollst? Natürlich zu ihm gehen und es ihn schon vorher wissen lassen. Teile ihm mit, daß das Schiff nicht auf ihn und seine Leute schießt, und dann komm wieder und berichte uns, was er gesagt hat.
    Holländer: Nein, ich werde ihm einen Boten schicken, das ist ebensogut.
    William: Mach, was du willst, aber ich glaube, es wäre besser, du würdest selbst gehen, denn wenn unsere Leute vorher schießen, gerät er vermutlich in große Wut, und vielleicht richtet sie sich dann gegen dich. Was seine Wut auf uns betrifft, so sagen wir dir gleich, daß wir uns nichts daraus machen.

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    Holländer: Ihr unterschätzt diese Menschen. Ihr wißt nicht, was sie anstellen können.
    William: Du tust, als wären diese armen wilden Kerle in der Lage, sonstwas zu vollbringen. Ich bitte dich, zeig uns nur, wozu ihr imstande seid; wir machen uns nichts daraus. Du kannst deine Parlamentärflagge niedersetzen, wann immer du willst, und beginnen.
    Holländer: Ich möchte lieber einen Waffenstillstand erreichen, damit Ihr alle als Freunde abziehen könnt.

William: Du bist selbst ein verräterischer alter Gauner, denn du weißt ganz offensichtlich, daß diese Leute uns nur an Land locken wollen, um uns eine Falle zu stellen und uns zu überrumpeln, und trotzdem möchtest du, der du ja ein Christ bist, wie du dich nennst, daß wir an Land kommen und unser Leben Menschen in die Hand geben, denen Mitleid, gute Sitten und gutes Benehmen völlig unbekannt sind. Wie kannst du nur ein solcher Schuft sein?
    Holländer: Wie könnt Ihr mich nur so nennen? Was habe ich Euch getan, und was sollte ich denn Eurer Meinung nach tun?
    William: Nicht wie ein Verräter handeln, sondern wie ein Mensch, der früher einmal ein Christ war und es noch wäre, wenn du nicht Holländer wärst.
    Holländer: Ich weiß wirklich nicht, was ich tun soll. Ich wünschte, ich wäre weit fort von ihnen. Sie sind ein blutdürstiges Volk.
    William: Ich bitte dich, mach kein Drama aus dem, was du tun solltest. Kannst du schwimmen?
    Holländer: Ja, ich kann schwimmen, aber wenn ich versuchen würde, zu Euch hinüberzuschwimmen, hätte ich, noch bevor ich zu Eurem Boot gelangte, tausend Pfeile und Wurfspieße

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