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Karibik all inclusive: Ein Mira-Valensky-Krimi

Karibik all inclusive: Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Karibik all inclusive: Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
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Hopp oder tropp. Man hat mich verdächtigt, tut es vielleicht immer noch. Ich habe auch persönlich Interesse daran, herauszufinden, was läuft.
    Vesna stellt das Auto am Straßenrand ab. „Muss von Nahem sehen, was der Minister hat.“
    Was sollen wir sehen? Es ist peinlich, um sein Haus zu schleichen.
    „Also werden wir klingeln und uns mit ihm unterhalten“, spotte ich.
    „Genau“, erwidert Vesna. „Er ist Minister von dreißigtausend Leuten, das ist wie Stadtrat in einer kleinen Stadt bei uns. Da hast du nicht so viel Respekt.“
    Bevor ich noch protestieren kann, hat Vesna tatsächlich auf den Knopf der Gegensprechanlage gedrückt. Ich sehe mich gehetzt um. Einen Leibwächter scheint er nicht zu haben, aber oberhalb des Tores ist eine Videokamera angebracht. Wer immer das Läuten gehört hat, sieht uns bereits.
    „Video“, flüstere ich Vesna zu, ohne sie anzusehen.
    „Weiß ich“, erwidert sie ungerührt und blickt, als ob sie in Eile wäre, auf die Uhr.
    „Du sagst, du machst Interview mit ihm.“
    „Und das glaubt er?“
    „Er hat dich nie gesehen. Kein Bild war in der Zeitung. Kennt er dich doch wieder, wissen wir: Er hat großes Interesse an der Sache.“
    „Hat er klarerweise. Seine Tochter ist ermordet worden.“
    „Du sagst, du bist Schweizerin. Bekannte von Hoffmann.“
    „Und du?“
    „Taubstumme Freundin.“
    „Vergiss es.“
    Mit einem Summen geht das Tor auf, der Garten ist groß undsorgsam gepflegt, der Rasen kurz geschnitten und saftig grün. Unter einer Palme steht ein ausladender Korbsessel. Niemand zu sehen. Ich blicke mich mit Herzklopfen um und folge Vesna auf dem gepflasterten Weg zum Haus. Bevor wir die Türe erreicht haben, geht sie auf. Eine Frau in einfachem schwarzem Kleid öffnet. „Sie wünschen?“
    Kann das Angelas Mutter sein? Sie wirkt zu jung. Und zu wenig elegant.
    „Ich habe Minister la Croix ein E-Mail geschickt. Ich bin Journalistin und schreibe einen Artikel über die wirtschaftliche Entwicklung kleiner Karibikinseln. Ich komme aus der Schweiz, Peter Hoffmann hat mir geraten, mit Minister la Croix zu reden.“
    Jetzt kann ich nur hoffen, dass sie weder Visitenkarte noch Presseausweis sehen will.
    Die Frau sieht mich zweifelnd an. „Ich weiß nicht … Der Minister hat mir nichts von einem Termin gesagt.“
    „Ich bin auf der Durchreise, ich habe mein Kommen kurzfristig angekündigt, wenn er keine Zeit hat, dann kann man auch nichts machen, ich will nicht stören.“
    Vesna gibt mir einen verstohlenen Tritt.
    Die Frau verschwindet und ich übersetze Vesna kurz, was ich gesagt habe. Sie nickt zufrieden. „Und ich? Was hast du über mich gesagt?“
    „Wer du bist, hat sie nicht gefragt.“
    Das scheint Vesna etwas zu kränken, aber ich bin froh darüber. Ich weiß immer noch nicht, wie ich Vesna vorstellen soll. Wenn sie wenigstens einen Fotoapparat mit hätte.
    Interessiert schaue ich mich in der Lobby um: Hier wurde an nichts gespart. Weißer Marmor, es scheint derselbe zu sein wie in der Hotelhalle. Vielleicht ging es billiger so? Vielleicht gratis? La Croix hat jedenfalls Geschmack. Der chinesische Schrank mit den roten Einlegearbeiten scheint echt zu sein, die Möblierung ist reduziert, aber umso wirkungsvoller.
    La Croix kommt, sein Blick ist weniger misstrauisch als neugierig. Er trägt schwarze lange Hosen und ein kurzes, blütenweißes Hemd.
    „Ich habe Ihr Mail nicht bekommen“, sagt er zu uns beiden.
    Ich stoße einen enttäuschten Laut aus. „Es tut mir Leid, dass ich nicht nachfragen konnte …“
    „Wie ist Ihr Name?“
    Für einen Moment wird mir siedend heiß. Seine Tochter ist ermordet worden. Der Mann hat Einfluss, er wird den Namen der Verdächtigen kennen.
    „Vesna Krajner“, sage ich dann. Vesna gurgelt etwas. „Meine Begleiterin und Assistentin Vroni Kraut.“ Was Besseres ist mir nicht eingefallen. Ich hoffe, la Croix kann nicht Deutsch.
    „Ich würde Ihre Zeit nicht lange beanspruchen. General Manager Hoffmann, ich kenne ihn aus der Schweiz, hat mir empfohlen, mit Ihnen zu reden. Ich schreibe über die wirtschaftliche Entwicklung kleinerer Inselstaaten.“
    „Mag sein, dass das Mail irgendwo hängen geblieben ist“, erwidert er unsicher, „ich arbeite die letzten Tage fast durchgehend von daheim aus. Meine Tochter …“
    Ich sehe fragend drein.
    „Sie ist ermordet worden.“
    Entsetzter Blick, Stammeln: „Das wusste ich nicht, ich bin erst heute früh angekommen und dann gleich zu Ihnen … Mein Beileid, unter diesen

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