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Karibik all inclusive: Ein Mira-Valensky-Krimi

Karibik all inclusive: Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Karibik all inclusive: Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
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Nacht.
    Das Orange ist heute Abend viel voller als bei unserem letzten Besuch, kein Wunder, es ist erst kurz nach zehn. Wir arbeiten uns vor an die Theke. Inzwischen kenne ich alle von der Wachmannschaft zumindest vom Sehen und einige leider hautnah. Drei von der Truppe lehnen an ihrem Stammplatz. Einer schnippt im Takt der Musik mit den Fingern, aber selbst das wirkt irgendwie bedrohlich. Dunkle Frauenstimme.
    Running, running
,
    No longer
,
    My love
,
    You want me
,
    And I am
,
    Running, running
,
    You don’t want me
,
    And I am waiting
,
    No longer
,
    My love
,
    No longer I am running
,
    Emancipation is more than
    A question of colour
,
    Slavery not only a question of race
,
    From now on you are
    Running, running
,
    And no longer I wait
,
    Running, running no longer

    Sie sehen mich und richten sich zu voller Größe auf. Unwillkürlich greife ich nach Vesnas Arm.
    „Hallo“, grüße ich sie möglichst unbefangen. „Ich hoffe, es geht euch gut.“
    „Verschwinde“, faucht der mit der silbernen Kette um den Hals, „das ist besser für dich.“
    Ich lächle, zumindest hoffe ich, dass das, was ich an Gesichtsgymnastik mache, wie ein Lächeln aussieht.
    „Wir glauben nicht, dass es Big Tin war“, erkläre ich. Das ist zwar etwas übertrieben, aber …
    „Hier bist du nicht Gast des Hotels, verschwinde“, wiederholt der mit der Kette. Der Anhänger stellt übrigens einen Anker dar, so groß, dass man damit kleinere Segelschiffe festmachen könnte.
    „Wenn ihr Gäste verprügelt, dann bin ich lieber nicht Gast“, gebe ich zur Antwort. Die drei großen schwarzen Burschen wirken irritiert, vielleicht bekommt man wirklich etwas raus aus ihnen.
    „Sag endlich Sache mit Drogen“, fordert mich Vesna auf.
    „Hat Big Tin auch etwas mit Drogen zu tun gehabt?“
    Die beiden anderen kommen mir so bedrohlich nahe, dass ich das billige Aftershave riechen kann. Mir dreht sich fast der Magen um. Wer sagt, dass sie uns hier nicht zusammenschlagen können? Vielleicht bleibt es dieses Mal auch nicht bei einer Warnung.
    „Mischt euch nicht in Angelegenheiten, die niemanden etwas angehen. Big Tin hat sie nicht ermordet. Und mit Drogen hatte er nie etwas zu tun. Big Tin soll nur herhalten. Ist am einfachsten so für die Bosse.“
    „Oder“, fügt der Kleinste der drei hinzu, „weil eine Touristin Angela aus Eifersucht ums Eck gebracht hat.“ Er lacht dreckig.
    Vesna geht. Ich sehe ihr voll Panik nach.
    „Warum geht sie?“, fragt der mit der Silberkette misstrauisch.
    „Sie kann euer Geschwätz nicht mehr hören.“
    „Und? Wir reden nicht mit euch. Wahrscheinlich waren es sowieso die aus dem Golden Sand, die uns jetzt alles in die Schuhe schieben wollen.“
    „Bata und Michel haben für die Mordnacht ein gutes Alibi: Siehatten bis nach zwei Uhr in der Nacht Gäste, eine Geburtstagsfeier des Direktors der United Caribbean Bank.“
    „Was wollt ihr von uns?“
    „Stimmt es, dass la Croix euch entlassen wollte?“
    „Unsinn. Kein Wort ist wahr.“
    „Ein Zeuge hat es gehört.“
    „Wenn wir den finden, dann nehmen wir ihn an den Eiern und … Wo ist er?“
    Vielleicht hat Hoffmann Bramaton aus Sicherheitsgründen nicht mehr beschäftigen wollen.
    „Woher soll ich das wissen? Hat Big Tin irgendetwas gesagt, nachdem Angela …“
    Der Kleine schüttelt den Kopf. „Er hat freigehabt. Wir haben ihn nachher, also nach dem Mord, nicht mehr gesehen.“
    „Niemand von euch?“
    „Geht Sie das was an?“
    „Wer hört euch sonst zu?“
    „Wir regeln unsere Sachen selbst“, fährt Silberanker auf.
    „Wie gut das funktioniert, sieht man“, sage ich trocken. „Kann Big Tin übrigens etwas über die Bestechungen gewusst haben, die beim Bau des Hotels gelaufen sind?“
    Die drei schütteln den Kopf. „Mann, das ist eine ganz andere Clique, wenn Sie verstehen, was ich meine, mit denen haben wir nichts zu tun, die lassen uns bestenfalls ihre Autos waschen.“
    „Ihr kommt alle von dieser Insel. Ist niemand von euch mit jemand von der Regierung verwandt?“
    Großes Gelächter. „Dann wären wir fein heraußen.“
    „Hat jemand von euch für einen von der Regierung, vielleicht für Doledo oder la Croix, gearbeitet?“
    Silberanker kratzt sich am Kopf. „Big Tin“, sagt er dann langsam, „der war bei Doledo, der hat so eine Art private Security. Aber er hat mies gezahlt, hab ich mir sagen lassen.“
    „Was hat er für ihn getan? Kann er Botendienste übernommen haben?“
    „Woher soll ich das

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