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Karibik all inclusive: Ein Mira-Valensky-Krimi

Karibik all inclusive: Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Karibik all inclusive: Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
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munter. „Moment einmal, warum sollteich ausgerechnet euch helfen?“ Er richtet sich zu voller Größe auf, es scheint ihm komplett egal zu sein, dass wir ihn in Unterwäsche sehen. Besonders sexy ist sie nicht: verwaschene Boxershorts und ein rosastichiges Unterleibchen.
    „Weil du dir damit selber hilfst. Oder hast du la Croix ermordet?“
    Er schreit auf, wir zucken zusammen. Die Tür zum Trakt der Wachebeamten ist dick, trotzdem.
    „Da rede ich noch lieber mit der Polizei als mit euch.“
    Er spricht ein einfaches Englisch, auch Vesna scheint einiges zu verstehen.
    „Sage ihm, dass Polizeichef ihn längst als Täter feiert. Schnelle Sache, Minister la Croix ist das auch recht.“
    Ich nicke und übersetze. „Sie sind froh, jemanden gefunden zu haben, dem sie alles in die Schuhe schieben können. Fall gelöst, an der Bestechungssache wird nicht gerüttelt. Und dass nicht mehr von Drogen die Rede ist, tut dem Inselimage auch nur gut. Sie werden schon einen Grund finden, warum du auch Mick umgebracht hast.“
    „We go“, sagt Vesna und dreht sich Richtung Tür um.
    Big Tin hält mich fest, ich kann jeden seiner Finger in meinem Unterarm spüren.
    „Dumm für dich, aber die Einzigen, die dir zuhören, sind ausgerechnet zwei weiße Frauen, die mit dem Golden Sand zu tun haben. Deine Freunde sehen das auch so. Von ihnen haben wir den Tipp mit dem Wachebeamten.“
    Big Tin setzt sich auf die Pritsche. Ich hoffe nur, er entschließt sich zu reden, bevor Wieselgesicht kommt. Er muss die nächste Abwesenheit seines Kollegen nutzen, um uns zurückzuschleusen.
    „Hat euch Angela la Croix zum Brand angestiftet?“ Diese Frage habe ich mir als erste ausgedacht: Sie soll ihm zeigen, dass wir eine ganze Menge wissen. Eine ehrliche Antwort ist ungefährlich. La Croix ist tot. „Wir sind offiziell nie hier gewesen, es ist keine Gefahr für dich, wenn du redest.“
    Big Tin zögert. „Wir wissen … Wir wissen selbst, was am besten ist. Sie sind herumgeschlichen, haben mit diesen Amerikanern gemeinsame Sache gemacht, haben uns belogen, wir mussten Ihnen zeigen, dass wir uns so etwas nicht gefallen lassen.“
    „Ohne Auftrag?“
    „Unser Auftrag lautet: Das Hotel schützen. Das tun wir.“
    „Angela la Croix wollte dich kündigen.“
    „Das hat sie nicht ernst gemeint.“
    „Sie wollte euch alle kündigen, sie hat dir befohlen, zu gehorchen. Sie hat dir das Abzeichen vom Hemd gerissen. Ist übrigens inzwischen ein wichtiges Beweismittel.“
    Man kann zusehen, wie Big Tin immer heftiger atmet. Wenn sich sein Zorn gegen uns richtet …
    „Sie war auf einmal – anders. Verdammt noch mal, sie hat uns gebraucht. Wir haben für sie gearbeitet. Gut gearbeitet. Wir lassen uns nicht hin- und herschieben wie kleine Kinder. Wir hatten einen Auftrag.“
    „Den Ökos alles in die Schuhe zu schieben.“
    „Die Amis endlich weg vom Hotel und weg von St. Jacks zu kriegen. Sie hatte kein Recht …“
    „Also hast du sie niedergeschlagen.“
    „Ich … Bei mir ist eine Sicherung durchgebrannt, wie sie mir das Abzeichen vom Hemd …“
    Fragt sich nur, ob das zu einem totalen Blackout geführt hat.
    „Aber ich habe sie nicht ermordet, glauben Sie mir …“ Seine Stimme verliert etwas von ihrer Kraft, wird beinahe weinerlich. „Ich habe irgendetwas gehört, hab sie im Gras liegen sehen, bin einfach davongerannt. Es hat mir Leid getan danach. Sehr Leid. Ihre Familie ist einflussreich. Mit solchen legt man sich besser nicht an. Sieht man jetzt ja. Sie werden mich verurteilen. Aber ich war es nicht.“
    „Wo waren deine Kollegen?“
    „Wir sollten in dieser Nacht vorne am Strand Dienst tun. Die Ökos bereiteten eine Aktion vor, hat uns die Direktion gewarnt, sie haben wie immer einen Zettel an unser Bord gehängt. Hat ja auch gestimmt. Die Amerikaner waren unterwegs …“
    „Und wie ist es dann gekommen, dass du auf der Gartenseite mit la Croix geredet hast?“
    „Sie wollte mit mir reden, vertraulich, quasi als Anführer der Wachmannschaft. Sie hat mir gesagt, dass sich einiges ändern soll. Man müsse vorsichtiger vorgehen und weniger – aggressiv. Sie hat miteinem Mal nicht mehr gewollt, dass wir gegen die Ökos kämpfen. Wir sollten mehr so eine – Servicetruppe werden, die alten Ladys den Weg zeigt und Müll zusammenträgt, das Sportprogramm sollten wir nur weitermachen dürfen, wenn wir Manieren zeigten. Was das sein soll, als ob wir … Sie hat geredet, als hätte sie keine Ahnung …“
    „Du hast ihr

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