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Karibik all inclusive: Ein Mira-Valensky-Krimi

Karibik all inclusive: Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Karibik all inclusive: Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
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ist die Polizei am Best Beach und passt auf, ob ein kleiner Drogendealer seine Ware abholen will.
    „Daran habe ich überhaupt nicht gedacht“, antwortet Thomas.
    „Irgendjemand muss gute Kontakte zur Polizei haben. Oder zur ‚St. Jack’s Weekly‘.“
    „Das ist in einem Hotel nie auszuschließen.“
    Kurz vor dem Eingang bleibt Thomas stehen. „Danke für alles“, sagt er, und für einen Moment wirkt er, als ob er mich küssen wollte. Dann sieht er nach oben, dorthin, wo das Fenster des Aufenthaltsraumes ist, gibt mir die Hand und lächelt. „Heute ist Vollmond.“

[ 13. ]
    Ich habe Sie auch diesmal kommen sehen – mit Thomas“, sagt die deutsche Praktikantin stolz, als ich um meinen Schlüssel bitte.
    „Wann noch?“, frage ich etwas scharf. Ich versuche mich zu einem Lächeln zu zwingen.
    „Na damals, habe ich Ihnen ja erzählt, nur dass es damals viel später war, eher schon in der Früh, Thomas hat Sie aussteigen lassen und ist weggefahren.“
    „Sie haben nur gesagt, dass Sie das Auto meiner Freundin stehen gesehen haben.“
    „Als ich Ihnen unser Ausguckfenster gezeigt habe, habe ich Ihnen erzählt, dass ich bis vor zur Straße sehen kann.“
    Wenn es so war, hat sie sich sehr unklar ausgedrückt. „Und warum haben Sie das dem Reporter der ‚St. Jack’s Weekly‘ weitererzählt?“
    „Wem?“ Sie ist ehrlich überrascht.
    Wahrscheinlich weiß sie gar nicht, wer die Menschen sind, mit denen sie redet. Nicht besonders brauchbar als Rezeptionistin. Ihr Vater sollte sie doch lieber Medizin studieren lassen.
    Ich beschreibe den Typen, sie schüttelt beharrlich den Kopf.
    „Ich habe nur dem General davon erzählt.“
    „Wem?“
    „Hoffmann, wir nennen ihn General. Er will alles wissen, was passiert.“
    „Und das war wichtig genug?“
    „Na ja, ich habe mir gedacht, ich erzähle ihm lieber zu viel als zu wenig.“
    Kann ich mir vorstellen. „Wissen Sie, wie gut er Doledo kennt, den Bautenminister?“
    „Den großen Schwarzen, der in der Lobby mit Ihnen herumgebrüllt hat? Der ist immer wieder da.“
    „Was haben Sie in letzter Zeit sonst noch gesehen und weitererzählt?“
    Sie schmollt. „Ich bin keine Tratschtante, ich habe zum Beispiel nichts davon gesagt, dass der Barkeeper aus der Hotelbar mit einem Koch zusammen ist. Das tut man nicht.“
    Ich werde in Hinkunft noch vorsichtiger sein müssen. Dass sich Doledo und Hoffmann kennen, ist eigentlich klar. Man sollte nur wissen, wer wen …
    Gute Nacht.
    Ich hole mir eine zweite Portion Baked Beans und frage nach der Hot Sauce. Mein Plan ist klar: Ich nehme Martin Pollac ins Schlepptau und fahre mit ihm zu Bradley. Ende der Ausflüchte. Sollte ich herausbekommen, dass die Regierung tatsächlich eine ordentliche Untersuchung des Mordfalls verhindert, dann hänge ich mich an den aufgeblasenen Reporter der „St. Jack’s Weekly“. Ich könnte die Story in dieser Form ohnehin nicht schreiben. Zu weit weg für das „Magazin“. Der Reporter soll schreiben, dass auf Bradley Druck ausgeübt wird, egal, ob Bradley mitspielt oder nicht. Big Tin ist sicher keine Zierde für St. Jacobs, und wenn ich so stark wäre wie er oder noch ein wenig stärker, dann weiß ich nicht, ob ich ihm nicht auflauern und einen Schlag auf den Schädel verpassen würde. Nur damit er wüsste, was Kopfweh heißt. Meine Aspirin gehen langsam zu Ende. Nach dem Aufstehen habe ich wieder zwei davon geschluckt. Aber irgendwie bilde ich mir ein, dass auch Baked Beans mit viel Hot Sauce beruhigend auf ein traumatisiertes Hirn wirken. Vielleicht suche ich bloß eine Ausrede, um mich mit diesem köstlichen kalorienreichen Zeug vollstopfen zu können.
    Ich muss Pollac finden. Doch stattdessen läuft mir Hoffmann über den Weg. Da ließe sich einiges vorab klären.
    „Haben Sie ein paar Minuten Zeit für mich?“
    Hoffmann wirkt für einen Augenblick gehetzt, dann hat er wieder seine Frozen-Daiquiri-Augen. „Sie können sich vorstellen, dass ich …“
    „Es dauert nicht lange.“
    Er dirigiert mich zu seinem Büro im ersten Stock. Ganz in der Nähe bin ich mit Angela la Croix gesessen.
    Hoffmanns Büro ist beinahe doppelt so groß wie ihres und hat einen atemberaubenden Blick aufs Meer. Es scheint hier keinen einzigen persönlichen Gegenstand von ihm zu geben.
    Er bleibt mitten im Raum stehen und sagt: „Bitte?“
    Ich erwidere seinen Blick möglichst kühl, aber freundlich. „Sie hatten eine Besprechung mit Angela la Croix – nachdem Big Tin, der Mann von der

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