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KARIBISCHES LIEBESABENTEUER

KARIBISCHES LIEBESABENTEUER

Titel: KARIBISCHES LIEBESABENTEUER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLINE CROSS
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Innenhof sah. Heute war die Außenwelt, wie es sich für Januar in den Rocky Mountains gehörte, ein schimmerndes Meer von Weiß, da über Nacht dreißig Zentimeter Schnee gefallen waren.
    „Taggart sagt, wir lehnen einen Auftrag ab“, sagte Dominic. Taggart war der zweitälteste der Brüder.
    „Das stimmt“, antwortete Gabriel schlicht. „Die Klientin kommt um zwei, und ich werde ihr vorschlagen, sich an Allied zu wenden.“
    „Warum?“
    „Weil wir nicht genügend Männer haben.“
    „Du machst Witze.“
    „Nein.“ Gabriel machte sich eine knappe Notiz auf einer Seite. „Taggart meint, er ist unserer Mordzeugin Miss Bowen auf der Spur. Josh wird mit dem Romero-Prozess in Seattle noch mindestens zwei Wochen zu tun haben, und alle anderen stecken bis zum Hals in der Industriespionagesache in Dallas oder sind auf dem Wirtschaftsgipfel in London. Also bleibe nur noch ich, und sosehr ich auch einen Außeneinsatz begrüßen würde, ich bin hier im Augenblick unabkömmlich.“
    Dominic betrachtete seinen Bruder. Auf jeden Außenstehenden würde Gabriel kühl und unbeteiligt wirken, ein Eindruck, den sein weißes Hemd und der strenge graue Anzug noch betonten. Nur jemand, der ihn sehr gut kannte – wie zum Beispiel ein Bruder –, würde die plötzliche Anspannung bemerken, die seinem Mund einen harten Zug verlieh und seinem Blick etwas Abweisendes gab.
    Andererseits waren Gabriel und auch Taggart beide viel zu steif. Dominic hatte schon oft gedacht, dass seine beiden älteren Brüder zu viel Zeit auf ihre Pflichten verwendeten, wie es ihr alter Herr ohne Zweifel verlangt hatte, und sich viel zu wenig darauf konzentrierten, einfach locker zu sein und das Leben zu genießen.
    Das könnte ihm nicht passieren. Dominic war schon früh zu dem Schluss gekommen, dass das Leben zu kurz war, um es sich mit Sorgen und Ängsten zu vermiesen. Außerdem musste jemand Steele eins und Steele zwei davon abhalten, sich ausschließlich ihrer Arbeit zu verschreiben. Für Taggart kam zwar wahrscheinlich schon jede Hilfe zu spät, aber Dominic hoffte, dass für Gabriel noch nicht alles verloren war.
    Sein geschätzter Bruder musste nur ab und zu daran erinnert werden, dass die Welt nicht untergehen würde, wenn er sich gelegentlich ein wenig Spaß erlaubte. Oder, was noch wichtiger ist – dachte Dominic, als er sich in einen der bequemen Ledersessel vor Gabriels Schreibtisch setzte –,wenn er nicht ständig versucht, auch andere Leute davon abzuhalten, Spaß zu haben.
    „Okay, alle sind also beschäftigt“, sagte Dominic und streckte die langen Beine aus. „Und was bedeutet das für mich? Bin ich seit neuestem der Unsichtbare?“
    Gabriel sah stirnrunzelnd auf das Papier vor ihm. „Du erholst dich noch von deiner Schussverletzung. Es sind schließlich erst zwei Monate vergangen. Du brauchst mehr Zeit.“
    „Nein. Ich fühle mich großartig. Ach was, viel besser als großartig. Nach all der Physiotherapie und der Erholung bei mir zu Haus fühle ich mich fitter denn je. Auf jeden Fall fitter als manche Schreibtischhengste, die ich kenne.“
    Gabriel ignorierte den kleinen Seitenhieb. „Vergiss es.“
    Dominic überlegte einen Moment, ob er auf den herablassenden Ton seines Bruders auf seine freche, draufgängerische Art reagieren sollte, so wie er es früher getan hatte. Gabriel war zwar der Gründer von Steele Security und die treibende Kraft, um ihren Ruf als erstklassige Sicherheitsfirmal zu festigen, die alles übernehmen konnte – von überragenden Überwachungsleistungen und Undercover-Missionen bis zum Aufspüren vermisster Personen. Aber Dominic hatte inzwischen, genauso wie Gabriel, Taggart und zwei weitere der neun Steele-Brüder, sehr viel zum wachsenden Prestige der Firma beigetragen und war ein gleichberechtigter Partner. Und so besaß auch er ein Mitspracherecht, ob es Gabriel nun recht war oder nicht. „Ich glaube aber, ich will es nicht vergessen“, sagte er ruhig.
    Gabriel legte langsam seinen Kugelschreiber hin, hob den Kopf und begegnete Dominics Blick. „Lass mich raten. Du hast nicht vor, Ruhe zu geben, nicht wahr?“
    Dominic lachte. „Auf keinen Fall. Also kannst du mir genauso gut sagen, was los ist. Dann hast du es hinter dir.“
    Gabriel stieß einen übertriebenen Seufzer aus. „Du warst schon immer ein Dickschädel.“ Er nahm einen Aktenordner von einem Stapel zu seiner Linken und sprach weiter, während er ihn öffnete. „Die Klientin heißt Abigail Sommers. Ich habe ganz am Anfang meiner

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