KARIBISCHES LIEBESABENTEUER

die eigentlich vernünftig genug sein sollten, um nicht in das Haus anderer Leute einzubrechen und deren Frauen zu erschrecken. Danach hatte er sie zurück ins Bett getragen und ihre aufgeregten Nerven beruhigt.
    Nicht dass ihre Nerven es nötig gehabt hatten. Zumindest nicht am Anfang …
    „Du lieber Himmel“, wiederholte Abigail und sah den Neuankömmling immer noch finster an. „Ich muss schon sagen, er sieht nicht wirklich wie ein zivilisierter Menschaus. Aber wer von ihnen tut das schon?“
    Wenn sie wüsste! dachte Lilah und unterdrückte ein Lächeln. Aber wie sie während ihres wilden Abenteuers auf San Timoteo gelernt hatte, wurde das, was die Leute zivilisiert nannten, manchmal sehr überschätzt.
    „Allerdings muss ich zugeben, dass ich sehr versucht gewesen wäre, einen von ihnen zu heiraten, wenn ich fünfzig Jahre jünger wäre“, fügte Adelaide mit einem unerwarteten Seufzer hinzu.
    „Gran!“ Lilah unterdrückte ein Lachen.
    „Du musst lernen, etwas lockerer zu werden, mein Liebling“, sagte die alte Dame mit einem Zwinkern in den Augen. „Es wird wirklich Zeit, dass dir etwas klar wird. Wenn ich gut aussehende Männer nicht zu schätzen wüsste, hätte ich wohl kaum fünf Mal geheiratet.“
    Lilah sah sie fassungslos an. Es blieb ihr zu ihrem Glück erspart, eine Antwort zu geben, denn in diesem Moment erklang der Hochzeitsmarsch und gab ihr das Zeichen, den Gang zum Altar zu beginnen.
    „So, meine Kleine. Jetzt Kinn hoch, Rücken gerade. Wir müssen los.“
    Lilah brauchte keinen weiteren Ansporn. Sie ging nur allzu gern auf den Mann zu, der die Liebe ihres Lebens war.
    Dominic sah ihr erwartungsvoll entgegen. Sein Herz machte einen Sprung vor Glück, als er ihr strahlendes Gesicht sah. Sie schien wie auf Wolken auf ihn zuzuschweben in ihrem wunderschönen Hochzeitskleid aus Satin und Spitze und mit ihrem hellen Haar und der zarten Haut.
    Und dann war sie bei ihm, und er nahm ihre Hand und atmete Lilahs süßen Duft ein. Es war ihm gleichgültig, ob ganz Denver schockiert sein würde, er beugte sich trotzdem vor und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Alles okay?“, flüsterte er.
    Sie sah mit all der Liebe zu ihm auf, die sie für ihn empfand.„Alles ist vollkommen“, antwortete sie leise. „Und du? Irgendwelche quälenden Zweifel?“
    „Nein.“ Er schüttelte den Kopf. „Glaub mir, Prinzessin. Ich bin mir in meinem ganzen Leben nicht so sicher gewesen wie jetzt, dass ich das Richtige tue.“
    Damit zog Dominic sie eng an seine Seite und ging gemeinsam mit ihr die letzten Schritte zum Altar. Er wusste, dass sie ihn zum glücklichsten Mann auf Erden machen würde.
    – ENDE –