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Karlo geht von Bord - Kriminalroman

Karlo geht von Bord - Kriminalroman

Titel: Karlo geht von Bord - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verlag Vogelfrei
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Nummer hat?“
    Gerris Antwort fiel extrem mürrisch aus.
    „Glaubst du, ich merk mir die Autonummern von allen Leuten, die ich kenne?“
    „Ist ja schon gut. Das kann ich rauskriegen. Kann das ein Ford sein? Wenn man das Ding doch nur von vorne sehen könnte. Lass weiterlaufen.“
    Doch große Erkenntnisse ergaben sich nicht mehr. Das Video endete, nachdem der Kombi verschwunden war. Einser musterte Karlo.
    „Da hat Wurm wohl versucht, ein bisschen Geld rauszuschinden. Sieht ganz so aus, als hätte er versucht, Alex zu erpressen.“
    „Willst du Alex jetzt was anhängen? Was sieht man da schon?“, gab Karlo zu bedenken. „Das reicht doch nicht für eine Erpressung. Viel sagt das nämlich nicht, was man hier sieht.
Ich
würde mich damit nicht erpressen lassen.“
    „Alex ist aber nicht du. Und überleg mal, eigentlich ist ganz klar, was da vor sich geht. Vielleicht hatte er ja noch mehr zu bieten, oder er wusste einfach noch ein paar Dinge, die dazu passen.“
    Dann deutete er auf den Laptop. „Einen Moment, da ist ja noch der andere Film. Lass den auch noch laufen. Da kommt bestimmt noch mehr.“
    Das zweite Video war praktisch eine nahtlose Fortsetzung des ersten. Man sah genau die Situation, die sich den drei Zuschauern geboten hatte, nachdem der Kombi weggefahren war. Karlo bemerkte den Mann als Erster.
    „Da, schaut nur“, rief er aufgeregt. „Da ist Alex schon wieder.“
    Einser guckte ungläubig.
    „Das ist doch nicht möglich. Der ist doch gerade weggefahren.“ Er zögerte kurz. „Es sei denn, das hier ist ein ganz anderes Zusammentreffen.“
    „Quatsch“, vermeldete Karlo. „Die Autos stehen haargenau noch so da wie am Ende des anderen Films. Was meinst du, Gerri?“
    Gerri war etwas blass um die Nase und zuckte stumm mit den Schultern.
    Einser rückte etwas näher an den Monitor und kniff die Augen zusammen. „Das ist nicht Alex. Der Typ da hat doch ganz andere Klamotten an. Hast du Alex schon mal in ’nem Anzug gesehen?“
    „Anzug! Das ist es!“
    Karlo war aufgesprungen. Einser schaute ihn perplex an.
    „Was ist was?“
    „Na, der Typ im Anzug. Ich glaube, ich weiß, wer das ist. Das ist nicht Alex. Der Typ da ist auch ein bisschen größer als Hamberger. Schau nur hin.“
    „Und wer soll das sein, bitte schön?“
    „Das ist ein Typ aus ’nem Kaufhaus im Hessen-Center. Da, wo Wurm als Detektiv gearbeitet hat. Der ist dort Abteilungsleiter oder so was. Wart mal kurz, wie war sein Name? Ich komm gleich drauf. Ja: Heinemann oder so ähnlich. Nein, nicht Heinemann. Heidmann, hat die Kassiererin gesagt. Heidmann heißt der. Ich hab ihn mit Alfons Wurm zusammen gesehen. Die beiden hatten eine ziemlich heftige Unterhaltung, soweit ich das einschätzen kann. Verstanden hab ich leider nichts davon.“
    Einser stieß einen Seufzer der Erleichterung aus.
    „Puuuh! Na also. Dann ist ja alles klar. Jetzt weiß ich auch, wen ich auf dem Schiff gesehen habe. Eine gewisse Ähnlichkeit haben die beiden, das muss man schon zugeben. Aber wenn man es weiß …“
    Der Polizist fasste sich an seine Kopfwunde. Sie hatte wieder angefangen zu schmerzen und er stöhnte gequält auf. Dann wandte er sich an die anderen.
    „Wir können das nicht unter den Teppich kehren. Wir müssen zu Gehring damit. Mit dem, was wir wissen, ist Alex wahrscheinlich aus dem Schneider. Ich krieg sonst die größten Schwierigkeiten, wenn rauskommt, dass ich euch bei eurer Heimlichtuerei unterstützt habe.
    Außerdem ist doch ganz klar, was passiert ist: Wurm hat mitgekriegt, dass Heidmann Waren verschoben hat, wahrscheinlich aus dem Lager vom Kaufhaus. Oder auch Ware, die erst gerade angeliefert worden ist. Was auch immer. Wurm hat Lunte gerochen, ihn dabei gefilmt und dann erpresst. Auf dem Schiff sollte die Geldübergabe stattfinden und Heidmann hat Wurm erledigt. Dann kam zufälligerweise jemand dazu, einer von der Besatzung, und Heidmann ist über Bord gesprungen.“
    „Du hast völlig recht. Das ist die einzige Lösung, die einen Sinn ergibt. Aber Alex ist eben
nicht
aus dem Schneider. Er ist doch bei der Schieberaktion zu sehen. Zu allem Überfluss auch noch mit Nummernschild. Wenn das die Bullen mitkriegen, sitzt er in der Tinte.“
    Karlo schaute beschwörend.
    „Außerdem“, fügte er dann noch hinzu, „wer sagt denn, dass unser Schauspieler nicht auch den Harley-Alex erpresst hat?“
    „Das glaub ich nicht“, versetzte Einser.
    „Glaub ich auch nicht“, bestätigte Gerri. „Das gibt keinen Sinn. Das

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