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Karlo geht von Bord - Kriminalroman

Karlo geht von Bord - Kriminalroman

Titel: Karlo geht von Bord - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verlag Vogelfrei
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noch gar nicht. Warte erst ab, was wir auf dem Computer finden.“
    „Wenn wir was finden.“
    Einser war stinksauer.
    „Und wie sollen wir jetzt zurückkommen?“
    „Wir gehen am Ostend hoch und setzen uns in die Elf. Dann ruf ich Gerri an, der soll uns in Fechenheim abholen.“

Montagnachmittag, 19. September
15
    Gerri war nicht entzückt gewesen. Er hatte eigentlich etwas anderes vorgehabt. Als er allerdings von dem Laptop hörte, überwog die Neugier und er hatte die beiden abgeholt.
    Nun saßen alle drei im Wohnzimmer. Jeder hatte eine Flasche Bier vor sich stehen. Gerri hatte den Laptop aufgeklappt und eingeschaltet. Es schien nichts gesichert zu sein, kein Passwort wurde verlangt.
    „So, da wollen wir uns mal durchforsten. Am einfachsten gehe ich jetzt Ordner für Ordner durch.“
    Im ersten Ordner fanden sich etliche Bühnenstücke, die Wurm selbst geschrieben haben musste. Einser erzählte, was Beate Wurm dazu gesagt hatte.
    Der größte Teil der Festplatte wurde allerdings von ziemlich abseitigen Pornofilmchen und -bildern belegt.
    „Boah, schaut euch das an“, staunte Gerri. „Das war ja vielleicht ’ne Sau. Oder wär das was für dich, Karlo? Ich frag mich, ob seine Frau so was mitgemacht hat?“
    „Pfui Spinne“, würgte Karlo angewidert hervor. „Jetzt such schon weiter. Über das Zeug da können wir uns später amüsieren. Oder auch nicht.“
    Der drittletzte Ordner auf der Oberfläche trug den Namen „Zinsen“. Darin fanden sich zwei Videodateien. Die eine hieß „Volksbank“, die andere „Sparkasse“.
    Gerri klickte auf die Volksbank. Es dauerte einen Moment, bis die Datei geladen war.
    Währenddessen hatte Gerri nach seiner Bierflasche gegriffen und einen kräftigen Schluck genommen. Als das Video begann, verschluckte er sich und begann zu husten. Einser und Karlo schauten ihn fragend an.
    „Nicht so gierig, Gerri, ist noch genug da für dich“, spottete Karlo.
    Gerri wollte etwas entgegnen, doch Karl Einser kam ihm zuvor.
    „Jetzt konzentriert euch mal, zum Teufel. Es geht los.“
    Auf dem Bildschirm erkannte man einen Transporter, ungefähr dreißig Meter entfernt vom Standort der Kamera. Es war ziemlich dunkel. Neben dem Transporter standen zwei Pkw, ein Kombi und eine größere Limousine. Beim Kombi und der Limousine brannte das Standlicht. Trotz der Scheinwerfer war nicht besonders viel zu erkennen. In der Limousine sah man die Umrisse einer Person, im Kombi waren anscheinend beide Frontsitze besetzt.
    Karlo brachte nur ein Flüstern hervor.
    „Wo ist das?“
    Einser zuckte mit den Schultern.
    „Keine Ahnung. Schau mal, da steigt jemand aus der Limousine aus. Nein, doch nicht. Mann, das ist so scheißdunkel, man sieht fast gar nichts.“
    Erwartungsvoll verfolgte das Trio nun die folgenden Szenen. Aus dem Transporter stieg jemand aus, ging um das Fahrzeug herum und öffnete die Türen auf der Rückseite. Er lud eine Menge Kisten und andere Gebinde aus und verteilte sie auf die anderen Fahrzeuge.
    Der Fahrer des Kombis stieg aus, öffnete die Heckklappe des Wagens und verstaute zwei oder drei Kartons der Ladung darin. Die Klappe wurde verschlossen und der Fahrer ging zu der großen Limousine. Er zog einen Umschlag aus der Hosentasche und reichte ihn durch das geöffnete Fenster.
    Einser wirkte völlig konsterniert, auch die beiden anderen hatten den Mund offenstehen. Der Polizist fand als Erster seine Worte.
    „Das gibt’s doch nicht. Guckt mal da. Das kann doch nicht sein. Ist das nicht Alex? Na klar, das ist eindeutig Alex Hamberger. Was macht
der
denn da?“
    „Sieht wirklich aus wie Alex“, räumte Karlo ein und wurde mit einem Mal sehr nachdenklich.
    Auch bei Einser rotierten die Gedanken.
    „Sag mal, Karlo, du hast doch erzählt, Alex hätte einen Flachbildfernseher für’s Clubheim mitgebracht?“
    „Äh, ja, schon“, kam es zögernd zurück.
    „Und das hier“, er nickte in Richtung des MacBooks, „das hier, nach was sieht das denn aus?“
    „Ja, ja doch. Du hast ja recht. Da wird irgendwelches Zeug illegal vertickt. Ist mir schon klar, dass der Fernseher für den Club kein runtergesetztes Auslaufmodell ist. Aber ist das da wirklich Alex?“ Er wiegte den Kopf hin und her, dann schaute er verlegen vor sich auf den Boden.
    Einser wurde aufmerksam, als der Kombi sich in Bewegung setzte.
    „Seht ihr, jetzt fährt er weg. Und – Gerri, halt nochmal an. Da – jetzt sieht man das Nummernschild. Kannst du das erkennen? Hast du eine Ahnung, was Alex für eine

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