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Karlo geht von Bord - Kriminalroman

Karlo geht von Bord - Kriminalroman

Titel: Karlo geht von Bord - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verlag Vogelfrei
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hätte ich ganz bestimmt auch mitgekriegt.“
    „Wie willst du das mitgekriegt haben?“
    Der Polizist schaute Gerri misstrauisch an.
    „Na, zum Einen hatte ich die letzten Tage öfter mit Alex zu tun. Und außerdem …“, er zögerte und rieb sich verlegen den Nacken.
    „Außerdem was?“, kam es zweistimmig zurück.
    „Außerdem sitze ich in Teil eins der Aufführung auf dem Beifahrersitz.“
    Ungläubiges Staunen ließ die Unterhaltung für einen Moment verstummen. Karlo fragte entgeistert nach.
    „Du tust
was
?“
    „Ja, ist ja schon gut. Ich hab ja nichts gemacht. Alex hat mich nur mitgenommen, dass ich eventuell mit anpacken kann. Aber noch nicht einmal das war nötig. Moment mal.“
    Gerri stand auf und ging aus dem Zimmer. Eine Minute darauf war er wieder da und hielt einen Stick in der Hand. Die beiden anderen schauten fragend.
    „Jetzt waschen wir die Hände von Alex in Unschuld“, erklärte Gerri verschmitzt.
    Er steckte den Stick in den USB-Anschluss und zog das erste Video drauf. Als die Übertragung erfolgt war, zog er ihn wieder heraus. Er streckte den kleinen Datenträger in die Luft und grinste.
    „Nur zur Sicherheit“, ließ er verlauten. „Dass keiner behaupten kann, wir würden Beweismittel vernichten.“ Dann löschte er die erste Datei von der Festplatte des Laptops.
    „Jetzt kannst du zu Gehring gehen.“
    Einser vergrub das Gesicht in seinen Händen.
    „Mann, Mann, Mann. Ich fass’ das einfach nicht. Wenn das so weitergeht, ende ich noch als Straßenkehrer.“
    Doch der Hundeführer hatte seine Fassung schnell wiedergefunden.
    „Gib mir den Stick“, forderte er unmissverständlich.
    Karlo protestierte. „Du wirst das aber nicht Gehring zeigen.“
    „Nein, tue ich nicht. Aber jetzt her mit dem Ding.“
    Einser nahm Gerri den Stick aus der Hand und schob ihn in die Hosentasche. Dann begann er, das weitere Vorgehen zu erklären.
    „Jetzt hört mir gut zu. Wir machen das folgendermaßen: Ich telefoniere jetzt mit dem Hauptkommissar und mache für morgen früh einen Termin mit ihm aus. Gerri, du fährst mich jetzt nach Hause. Mein Auto steht ja leider noch in Frankfurt. Ich nehme den Laptop mit zu Gehring. Ich hoffe nur, dass mich niemand sieht, der mich näher kennt.“
    „Wieso das denn?“
    „Na, ich bin doch krankgeschrieben.“
    „Oh.“
    „Da seht ihr’s wieder. Ich opfere mich für euch Mistbande auf. Fährst du morgen auch mit, Gerri?“
    Die Antwort klang etwas spröde.
    „Ich muss arbeiten, ganz im Gegensatz zu dir. Außerdem, bitte tu mir einen Gefallen und halte mich da raus. Meine Mutter wird wahnsinnig, wenn sie mitkriegt, dass ich da mit drinhänge.“
    Karlo stupste Einser an.
    „Sag mal, Karl, wie willst du morgen ohne Auto ins Präsidium fahren?“
    „Ich hoffe, dass ich die Karre von meiner Frau haben kann.“
    „Gut. Wenn das klappen sollte, hol mich doch morgen früh ab. Ich fahr mit zu Gehring. Und danach kann ich deinen Chevy zurückfahren.“
    „Gute Idee.“ Einser grinste unverschämt, als er noch nachlegte. „Wenn dich Gehring nicht gleich einbuchtet.“

Dienstagmorgen, 20. September
16
    Gehring war am Vorabend ziemlich ungehalten gewesen. Als Karlo und Karl Einser das Büro des Hauptkommissars betraten, flammte die Empörung noch einmal auf.
    „Ich weiß nicht, ob Ihnen klar ist, meine Herren, was Sie da wieder einmal vollführt haben. Speziell Sie, Herr Einser, vor allem Sie als Polizeibeamter, Sie sollten doch wissen …“
    Karlo unterbrach den Kripobeamten kurzerhand. Er erntete einen strengen Blick von Kommissar Harald Reichard, der am Schreibtisch gegenüber saß, doch Gehring ließ ihn reden. Karlo nahm Einser in Schutz.
    „Das war nicht Karls Idee, Herr Hauptkommissar. Es war sowieso alles meine Schuld. Ich habe einfach überreagiert. Na ja, vielleicht doch nicht alles“, relativierte er dann eilig. „Aber, wenn Sie es objektiv betrachten: Der Mord an Herrn Wurm wäre sowieso geschehen. Und Karl hat gehandelt, wie ein Polizist handeln muss. Er hat den Fall geklärt. Einfach so. Schauen Sie sich nur das Video an. Sie müssen sich bloß noch den Mörder holen. Der hat sich leider erwiesenermaßen durch einen Sprung in den Main der Gerichtsbarkeit entzogen“, verfiel Karlo in eine Art Beamtendeutsch.
    „Und wer soll dieser ominöse Mörder sein?“
    „Heidmann heißt der Mann. Sie können sich auf dem Video überzeugen. Den Rest der Geschichte erklären wir Ihnen, wenn Sie es angeschaut haben.“
    Gehring schaute zweifelnd. Er

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