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Karlsson fliegt wieder

Karlsson fliegt wieder

Titel: Karlsson fliegt wieder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
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gefunden hatte. »Warum hast du eine Mausefalle unter deinem Bett?«
    Lillebror hatte wirklich Mitleid mit ihr und er stammelte verzweifelt:
    »Weil wir... weil wir... wir wollten eine Überraschungsmaus damit fangen.«
    »Aber keine so große«, sagte Karlsson, »nur eine kleine, niedliche mit einem langen Schwanz.«
    Fräulein Bock warf Karlsson einen Blick zu und stöhnte. »Du — du — jetzt sollst du hier aber raus!«
    Und wieder lief sie mit dem Teppichklopfer hinter ihm her. »Hoho«, schrie Karlsson.
    Er flog in die Diele hinaus und dann tobte die Jagd weiter ins Wohnzimmer rein und aus dem Wohnzimmer raus, in die Küche rein und aus der Küche raus und ins Schlafzimmer rein... »Hoho«, schrie Karlsson.
    »Ich werde dir was von wegen hoho«, keuchte Fräulein Bock und machte einen besonders hohen Satz, um ihm mit dem Teppichklopfer eins überzuziehen. Aber sie hatte all diese Möbel vergessen, die sie selbst vor der Schlafzimmertür umgeworfen hatte, und als sie nun so hoch sprang, fiel sie mit dem Kopf voran über das kleine Bücherregal und landete mit Getöse auf dem Fußboden.
    »Ho, jetzt gibt’s wieder Erdbeben im nördlichen Norrland«, sagte Karlsson.
    Aber Lillebror lief ängstlich zu Fräulein Bock hin.
    »Oh, ist Ihnen was passiert?«, fragte er. »Oh, armes Fräulein Bock!«
    »Ich möchte mich aufs Bett legen, hilf mir bitte«, sagte Fräulein Bock.
    Und das tat Lillebror, er versuchte es wenigstens. Fräulein Bock war jedoch groß und schwer und Lillebror war klein. Er schaffte es nicht. Da kam Karlsson herabgeflogen.
    »Das könnte dir so passen«, sagte er zu Lillebror. »Ich will auch mit schleppen. Denn ich bin der Bravste der Welt, das bist du nicht!«
    Sie packten mit aller Kraft an, Karlsson und Lillebror, und zuletzt gelang es ihnen wirklich, Fräulein Bock aufs Bett zu helfen.

    »Armes Fräulein Bock«, sagte Lillebror. »Wie fühlen Sie sich? Tut es Ihnen irgendwo weh?«
    Fräulein Bock lag eine Weile schweigend da und schien nachzufühlen.
    »Ich habe sicher keinen heilen Knochen mehr im Leibe«, sagte sie schließlich. »Aber es tut nicht eigentlich weh — außer wenn ich lache.«
    Und dann fing sie an zu lachen, dass das Bett wackelte. Lillebror schaute sie erschrocken an. Was war in sie gefahren? »Man kann sagen, was man will«, sagte Fräulein Bock. »Ein paar tüchtige Dauerläufe habe ich heute Abend machen müssen und, du guter Moses, wie einen das aufmöbelt!«
    Sie nickte nachdrücklich. »Wartet nur ab! Frieda und ich machen bei der Hausfrauengymnastik mit. Und wartet nur bis zum nächsten Mal, dann wird Frieda sehen, wie unsereins rennen kann.«
    »Ho«, sagte Karlsson, »nimm den Teppichklopfer mit, dann kannst du Frieda durch den ganzen Turnsaal jagen und sie auch aufmöbeln.«
    Fräulein Bock sah ihn streng an.
    »Du hast den Mund zu halten, wenn du mit mir redest! Schweig und geh raus und hol ein paar Fleischklöße für mich!« Lillebror lachte erfreut.
    »Ja, man kriegt nämlich Appetit vom Rennen«, sagte er.
    »Und ratet mal, wer der beste Fleischklößeholer der Welt ist.« Karlsson war schon unterwegs in die Küche. Dann nahmen Karlsson und Lillebror und Fräulein Bock ein gutes, kleines Mahl auf der Bettkante ein. Karlsson kam mit einem voll beladenen Tablett aus der Küche zurück.
    »Ich hab gesehen, dass es Apfelauflauf und Vanillesoße gibt, den hab ich auch mitgebracht, und dann ein bisschen gekochten Schinken und Käse und Mettwurst und eingelegte Gurken und ein paar Sardinen und ein bisschen Leberpastete. Aber wo in aller Welt hast du die Sahnetorte versteckt?«
    »Sahnetorte ist nicht da«, sagte Fräulein Bock.
    Karlsson zog die Mundwinkel herunter. »Da soll man also tatsächlich von ein paar Fleischklößen und Apfelauflauf und Vanillesoße und gekochtem Schinken und Käse und Mettwurst und eingelegter Gurke und ein paar kleinen, kümmerlichen Sardinen satt werden?«
    Fräulein Bock sah ihn streng an.
    »Nein«, sagte sie mit Nachdruck. »Leberpastete ist ja auch da.«
    Lillebror konnte sich nicht erinnern, dass es ihm jemals so gut geschmeckt hätte. Und sie hatten es so gemütlich, er und Karlsson und Fräulein Bock, wie sie da alle drei beisammensaßen und futterten und kauten. Da rief Fräulein Bock mit einem Mal aus:
    »Guter Moses, Lillebror ist ja isoliert und nun haben wir den da hereingelassen!« Sie zeigte auf Karlsson.
    »Nee, wir haben ihn nicht hereingelassen. Der ist von selbst gekommen«, sagte Lillebror. Aber er war trotzdem

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