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Karlsson fliegt wieder

Karlsson fliegt wieder

Titel: Karlsson fliegt wieder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
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jedenfalls nicht in ihrer. Lillebror erzählte das Karlsson, aber Karlsson sagte:
    »Eine Maus kann kommen, ohne dass man es merkt. Eine kleine Überraschungsmaus, die hierher trippelt, nur damit sich deine Mama freut.«
    Er erklärte Lillebror, wie schön es wäre, wenn sie diese Überraschungsmaus fangen könnten. Dann würde Karlsson sie mit in sein Haus auf dem Dach hinaufnehmen und wenn sie Junge bekäme, könnte mit der Zeit eine ganze Mäusefarm daraus werden.
    »Und dann setze ich eine Anzeige in die Zeitung«, sagte Karlsson. »Brauchen Sie Mäuse, rufen Sie sofort Karlssons Mäusefarm an!«
    »Ja, und dann gibt es auch in Stadtwohnungen Mäuse«, sagte Lillebror zufrieden. Er zeigte Karlsson, wie man die Falle aufstellte.
    »Aber es muss natürlich ein Stückchen Käse oder eine Speckschwarte drin sein, sonst kommt keine Maus.«
    Karlsson steckte die Hand in die Hosentasche und holte eine kleine Speckschwarte heraus.
    »Da war es ja nur gut, dass ich die hier vom Mittagessen aufgehoben habe. Zuerst wollte ich sie eigentlich in den Müllschlucker werfen.«
    Er befestigte die Speckschwarte und stellte die Mausefalle dann unter Lillebrors Bett auf.
    »So! Jetzt kann die Maus kommen, wann sie will.«
    Fräulein Bock hatten sie fast vergessen. Da hörten sie Klappern in der Küche.
    »Es hört sich an, als ob sie Essen macht«, sagte Karlsson. »Sie klappert mit Bratpfannen.«
    Und in der Tat. Aus der Küche drang bald ein schwacher, aber sehr guter Duft nach Fleischklößen zu ihnen.
    »Sie brät die Fleischklöße auf, die vom Mittagessen übrig geblieben sind«, sagte Lillebror. »Oh, habe ich einen Hunger!« Karlsson stürzte zur Tür.
    »Auf, marsch in die Küche!«, schrie er.
    Lillebror fand Karlsson wirklich mutig, dass er sich dorthin traute, aber er wollte ihm nicht nachstehen. Vorsichtig folgte er ihm.
    Karlsson war schon in der Küche.
    »Hoho, ich glaube, wir kommen gerade richtig zu einem kleinen Nachtessen, glaub ich.«
    Fräulein Bock stand am Herd und schüttelte die Bratpfanne mit den Fleischklößen. Aber jetzt stellte sie sie hin und ging auf Karlsson los. Sie sah böse und gefährlich aus.
    »Verschwinde!«, rief sie. »Raus hier, raus!«
    Da zog Karlsson die Mundwinkel herunter und maulte.
    »Ich mach nicht mit, wenn du so eklig bist. Ich darf doch wohl auch ‘n paar Fleischklöße haben. Kannst du dir nicht denken, dass man Hunger bekommt, wenn man einen ganzen Abend so herumsaust und spukt?«
    Er machte einen Satz auf den Herd zu und schnappte sich einen Fleischkloß aus der Bratpfanne. Das hätte er aber lieber nicht tun sollen. Fräulein Bock brüllte los und stürzte sich auf ihn. Sie packte ihn beim Kragen und warf ihn zur Hintertür hinaus.
    »Verschwinde!«, schrie sie. »Geh nach Hause und steck deine Nase hier nicht noch einmal herein!«
    Lillebror wurde fuchsteufelswild und verzweifelt. Wie konnte jemand so etwas mit seinem geliebten Karlsson machen? »Pfui, wie sind Sie abscheulich, Fräulein Bock«, sagte er. »Karlsson ist mein Spielkamerad, er darf wohl hier sein.« Er war dem Weinen nahe.
    Weiter kam er nicht, da ging die Hintertür wieder auf. Hereingestapft kam Karlsson, jetzt ebenfalls wütend wie eine Wespe.
    »Ich mach nicht mit«, rief er. »Ich mach nicht mit, wenn es so gedacht ist! Mich zur Hintertür rauswerfen — da mach ich einfach nicht mit!«
    Er rannte auf Fräulein Bock zu und stampfte mit dem Fuß auf. »Hintertür, pfui! Durch die Vordertür will ich rausgeworfen werden wie alle feinen Leute!«
    Fräulein Bock packte Karlsson von neuem beim Kragen. »Meinetwegen gern«, sagte sie, und obgleich Lillebror hinterherrannte und weinte und protestierte, schleppte sie Karlsson durch die ganze Wohnung und stieß ihn zur Vordertür hinaus, damit er bekam, was er wollte.

    »So«, sagte sie, »ist das nun fein genug?«
    »Ja, jetzt ist es fein«, sagte Karlsson und dann schlug Fräulein Bock die Tür hinter ihm zu, dass es im ganzen Haus dröhnte. »Endlich«, sagte sie und ging in die Küche zurück. Lillebror lief hinter ihr her und schimpfte.
    »Pfui, wie sind Sie abscheulich und ungerecht! Karlsson darf doch in der Küche sein!«
    Und das war er auch! Als Fräulein Bock und Lillebror hinkamen, stand Karlsson am Herd und aß Fleischklöße.
    »Ich wollte nämlich durch die Vordertür rausgeworfen werden«, erklärte er, »damit ich durch die Hintertür wieder reinkommen und mir ein paar leckere Fleischklöße holen kann.« Da packte Fräulein Bock ihn beim

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