Karma-Attacke (German Edition)
Xu. Er würde ausgelöscht werden, Xu aber war unsterblich.
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Margas Wagen stand auf einem Parkplatz am Fuß des Berges. Die Vorstellung von unbändiger Lust, die sie mit dem Professor leben konnte und mit niemandem sonst, trieb sie um. Ohne es jemals wirklich mit ihm getan zu haben, wusste sie, dass er ihr die Erfüllung bringen würde. Die Befreiung von allen Zwängen. Jenseits aller Moral lag sie begraben, die nackte Geilheit, die pure Lust. Alles, was danach kam, war Marga gleichgültig. Er würde hierher kommen. Sie erwartete ihn.
Umständlich zog sie das knielange Kleid hoch, um im Sitzen den Slip abzustreifen. Sie wollte ganz und gar bereit für ihn sein. Sie war feucht und voller Erwartung, und nichts in ihr schämte sich. Das Einzige, was sie fürchtete, war, dass er nicht kam. Dass er eine andere erwählt hatte.
Regen trommelte aufs Autoblech, die Scheiben beschlugen. Sie öffnete das Fenster einen Spaltbreit. Regentropfen sprangen zu ihr herein, benetzten ihr Gesicht und fielen auf ihre Oberschenkel. Ein paar Tropfen rannen an der Scheibe herunter. Marga hatte so etwas noch nie getan, doch plötzlich fand sie es so richtig, dass sie gar nicht anders konnte. Langsam leckte sie die Tropfen von der Scheibe. Das kühle Glas war eine Wohltat. Es schmeckte ein bisschen wie Zitroneneis. Sie drückte die Wange gegen die Scheibe und streckte die Zunge erwartungsvoll weit aus dem Mund, während sich ihre Finger zwischen ihre Beine wühlten.
Da war es plötzlich vor ihr, dieses Gesicht. Wie eine Erscheinung, die aus einem Traum einen Albtraum macht. Das narbige Gesicht von Kommissar Ackers, so nahe, als wollte er die Regentropfen von der anderen Seite der Scheibe ablecken. Er sah aus, wie geradewegs aus dem See gekrochen. Völlig durchnässt, mit irrem Blick. Seine Hände umklammerten den Schaft einer Holzfälleraxt.
Marga schreckte zurück und umklammerte mit beiden Händen das Lenkrad. Sie hätte den Wagen starten und losfahren können, doch sie tat es nicht. Ohne zu begreifen, warum sie das tat, öffnete sie die Beifahrertür.
Dann saß er neben ihr, dampfend, nass, mit einer Axt zwischen den Beinen. Sein Blick fiel auf ihre entblößten Oberschenkel. Er roch ihre Geilheit, und Xu gefiel der Gedanke, wieder einmal eine von Tois Tschikas zu vögeln, bevor Toi selbst es tun konnte.
Plötzlich hoffte Marga, dass sie das alles nur träumte, dass sie irgendwann aufwachte, zum Putzen in die Klinik ging und alles war wie immer. Als sie übereinander herfielen, erkannte sie sich selbst nicht wieder, und sie wollte sich auch gar nicht mehr kennen. Ihr Körper brannte. Seine Berührungen brachten sie zum Kreischen. Den Professor brauchte sie nicht mehr. Sie dachte an ihn, während sie es mit Ackers tat, und sie spürte, dass Ackers etwas hatte, das sie sich vom Professor erhofft hatte. Eine Geilheit, die nicht von dieser Welt war.
Sie schrie und kreischte und ritt ihn. Ackers lachte irre und dachte, vielleicht ist auch das Teil meiner Bestimmung. Dass ich dir deine Frauen wegnehme, bevor wir in den Kampf auf Leben und Tod gehen, Toi. Vielleicht ist auch sie bald bereit, dir Gift in den Becher zu gießen, wie Lin es einst getan hat. Alles, was dir gehört, Toi, wird mein sein. Und du sollst sterben. Sterben. Sterben.
Er pellte ihr das Kleid vom Körper und knetete ihre großen Brüste. Seine Finger hinterließen blaue Flecken. Eigentlich war sie dort besonders empfindlich, doch sie forderte ihn auf, richtig zuzulangen, sie noch fester zu nehmen. Schließlich pumpte er seinen Saft in sie hinein. Dabei knallten ihr Rücken und Kopf gegen das Wagendach. Sie hörte es belustigt, aber sie spürte es nicht.
Viele Stunden später, als sie auf dem Rücksitz zusammengerollt wach wurde und auf die Erde zurückkehrte, fror sie. Sie war nackt. Die Scheibe in der Beifahrertür war zersplittert, kalter Wind pfiff herein.
Wie ein Vogel hockte Ackers auf dem Beifahrersitz. Die Rückenlehne war weit nach hinten gekippt. Der Sitz sah aus, als sei er einmal lebendig gewesen und Ackers habe ihm das Rückgrat gebrochen. An einigen Stellen quoll das Innenfutter aus dem Polster.
Den großen Rückspiegel hatte Ackers abgebrochen. Jetzt hielt er ihn in der Hand und betrachtete darin sein Gesicht. Der Kommissar kam Marga vor wie ein Schimpanse. Er kaute auf Glassplittern herum und spuckte sie aus. Er hielt eine Scherbe in der Hand und zerschnitt sich damit das Gesicht. Es schien ihm Spaß zu machen. Immer wieder lutschte er das Blut von
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