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Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Oliver
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die Peitsche zu spüren bekommen. Es wird dir gut gehen.«
    Giuliana zog die Nase kraus. Die Deutsche verstand sie einfach nicht. Vielleicht konnte sie auch nicht anders. Es mochte viele Menschen geben, die ein Sklavenleben bei einem reichen Herrn für erstrebenswert hielten – Tagelöhner, Wanderhuren, Bettler. Sie gehörte nicht dazu.
    »Komm jetzt. Die anderen sind schon auf.«
    »Werde ich Basin Farhaad sehen?«, fragte sie, während sie sich von Mimi in ein weites, fremdartiges, aber bequemes Gewand helfen ließ.
    »Bestimmt nicht. Höchstens seinen Aufseher über uns. Der Herr kommt niemals hierher, wir sehen ihn nur, wenn wir verkauft werden. Manchmal nicht einmal dann.«
    Im Aufenthaltsraum saßen fünf Frauen, alle in weite Hosen und Jacken gekleidet. Bis auf eine waren sie alle damit beschäftigt, ihr langes Haar zu bürsten, bis es schimmerte. Die Letzte polierte ihre Fingernägel. Aus dem Bad war Lachen und Plätschern zu hören, dort vergnügten sich wenigstens zwei weitere Sklavinnen. Die Mädchen im Aufenthaltsraum sahen bei Giulianas Eintritt auf; die erkannte auf den ersten Blick, dass alle makellos hübsche Gesichter hatten und alle sehr verschieden aussahen. Zwei besaßen Haare schwärzer als die Nacht, die eine dabei helle Haut, die andere braune, eine dritte blickte aus kohlschwarzen Augen in die Welt, als wollte sie jedem Lebewesen bis auf den Grund seiner Seele schauen. Die anderen beiden waren blond, eine klein und ein wenig mollig, die andere sehr schlank. Keine schenkte ihr ein Lächeln zur Begrüßung, und Giuliana fühlte sich wie ein Eindringling. Sie hatte etwas anderes erwartet, nach dem, was Mimi ihr letzte Nacht erzählt hatte.
    Die sagte etwas in derselben unverständlichen Sprache, in der Aristides gestern mit dem osmanischen Mann verhandelt hatte. Sofort kam Bewegung in die Mädchen, sie drängten sich in einer Ecke zusammen, die schwarzhaarige Blasse kam auf sie zu und kniete vor Mimi nieder. Diese unterwürfige Geste erschreckte Giuliana, sie wich zurück, bis Mimis harter Griff sie aufhielt.
    »Das ist Sulana. Sie spricht ein wenig deine Sprache. Ihr werdet euch anfreunden, und von ihr wirst du alles lernen, was du wissen musst.«
    »Du kannst Freundschaft nicht befehlen.«
    »Ich kann in diesem Serail eine Menge befehlen.« Mimi drehte sich um und ging ins Bad, sie bewegte sich lautlos und elegant als schwebe sie. So schön, so freundlich, und gleichzeitig hart wie Stein.
    »Wie heißt du?« Sulanas Stimme klang wie ein zwitschernder Singsang.
    »Giuliana.«
    »Zu schwer für die Zunge von Istanbul. Ich nenne dich Ileana.«
    Giuliana zuckte mit den Schultern. Es war ihr egal, wie man sie hier nannte. »Wo kommst du her?«
    »Sprich langsam, sonst verstehe ich nicht.«
    Sie wiederholte ihre Frage langsamer, betonte jedes Wort und kam sich vor, als spräche sie zu einem begriffsstutzigen Kind.
    »Aus Zagreb, Serbien.«
    »Wurdest du entführt? Genommen und einfach hierher gebracht?«, fügte sie an, als sie Sulanas fragenden Gesichtsausdruck sah.
    Die schüttelte den Kopf. »Verkauft von meinen Eltern. Sie waren arm, ich war das Einzige von Wert, was sie hatten.«
    Sulana hatte das leichthin gesagt, aber Giuliana schluckte: Verkauft von den eigenen Eltern. Wie musste man sich dabei fühlen?
    »In Zagreb war ich immer hungrig, hier bin ich immer satt, friere nie, schlafe viel. Es geht mir gut.«
    »Du bist eine Sklavin.« Auf eine ungute Weise ähnelte ihr Gespräch jenem, das sie letzte Nacht mit Mimi geführt hatte.
    »In Zagreb war ich nichts anderes – Sklavin von Hunger, Durst, Kälte. Du verstehst nichts.«
    Vielleicht verstand sie wirklich nicht. Sie hatte ihre Mutter verloren, aber noch nie einen Tag gehungert und noch nie bis zur Verzweiflung gefroren. Ihr Leben war bisher bemerkenswert angenehm verlaufen, da fiel es ihr leicht, auf Sulana herabzusehen.
    »Wenn du willst, können wir Freundinnen werden.«
    »Wir werden.«
    Sulana setzte sich neben sie auf die Steinbank, fuhr ihr mit den Händen durch das Haar. »Kurz. Warum?«
    »Ich arbeite mit meinem Vater zusammen mit Stein, da war es praktischer, es abzuschneiden.«
    »Wächst wieder.«
    »Was passiert mit uns, wenn wir verkauft werden?«
    »Wir kommen in den Serail eines mächtigen Mannes. Vielleicht in den des Sultans.«
    Diesmal schaute Giuliana fragend, und Sulana erklärte: »Ein Serail ist ein Teil des Hauses, wo Frauen leben mit ihren Dienerinnen, Mütter mit ihren Söhnen und Töchtern. Wir werden Konkubine,

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