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Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Oliver
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man sie nach Istanbul.«
    »Wir segeln nach Istanbul.«

Kapitel 14
     
    Kaum hatte die Madonna di Tempesta im Hafen von Istanbul festgemacht, musste Giuliana ihr Haupt mit einem Schleier verhüllen, sie konnte nur noch durch einen schmalen Schlitz zwischen den Stoffschichten hindurchsehen. An Land hatte man sie sofort in eine kastenartige Kutsche gesetzt. Aristides und ein Einheimischer mit einem gewickelten Tuch auf dem Kopf und einem gebogenen, gefährlich aussehenden Schwert waren zu ihr gestiegen. Sie hatten die Tür verriegelt, und die Kutsche war auf dem staubigen Weg losgerumpelt. Giuliana sah nichts von der Stadt, an die Verwirklichung ihres Planes war auch nicht zu denken. Einmal hatten sie in einem ummauerten Hof angehalten, sie war aus der Kutsche gezerrt und in einen abgedunkelten Raum gebracht worden. In dessen Mitte war in den Boden ein Wasserbecken eingelassen, aus drei Fischmäulern strömte Wasser hinein.
    Giuliana war heiß, sie hätte sich gern auf den Rand gesetzt, Gesicht und Hände gewaschen. Der finstere Blick des Säbelmannes hielt sie davon ab. Aristides bekam Getränke und Gebäck gebracht, und ein unheimlich fetter Mann in einer reich bestickten Robe und dem gleichen gewickelten Tuch auf dem Kopf wie der Knecht betrat den Raum. Ihm folgte ein Jüngling nur mit einer weiten Hose bekleidet, er hielt eine Laterne in der Rechten. Eine Giuliana unverständliche Unterhaltung zwischen Aristides und dem Fetten begann. In deren Verlauf musste sie das Tuch abnehmen, sich drehen und ins Gesicht leuchten lassen. Ihr Haar wurde berührt, und sie musste sogar den Mund öffnen und ihre Zähne betrachten lassen. Der Ton der Unterhaltung wurde schärfer, und am Ende wurde Giuliana klar, dass etwas nicht zu Aristides Zufriedenheit lief. Sie wurde wieder eingewickelt und in die Kutsche gesetzt. Die ratterte über Kopfsteinpflaster weiter in die Stadt hinein.
    Ein zweiter Halt verlief ähnlich wie der erste, mit dem Unterschied, dass Aristides sich diesmal mit einem nicht ganz so fetten Mann unterhielt. Zum Abschluss gaben sie sich die Hände, und als er das Haus verließ, musste Giuliana dableiben.
    Eine komplett verschleierte Frau kam – zumindest ging Giuliana davon aus, dass es sich um eine Frau handelte. Mehr als nackte Füße, braune Hände und einen Gang, die weiblich anmutete, sah sie nicht. Die Frau winkte, dass sie ihr folgen solle.
    »Wohin bringst du mich?«
    Als Antwort winkte die Frau ihr wieder zu. Offenbar verstand sie kein Italienisch. Sie folgte der Verschleierten und gelangte in einen zweiten Innenhof, kleiner als der erste, und in jeder Ecke stand in einem Kübel ein Baum, wie Giuliana noch nie einen gesehen hatte. Die eine Hälfte des Hofes lag im Schatten, die andere in der Sonne. Die Frau wies auf ein Kissen, das neben einem der im Schatten stehenden Bäume lag.
    »Soll ich hier warten?«
    Der braune Finger deutete weiter auf das Kissen. Anscheinend sollte sie sich setzen. Sie tat es. Die Frau verschwand durch eine Tür – vielleicht holte sie ihr nun auch etwas zu trinken und Kekse, womit zuvor Aristides bewirtet worden war. Das Kissen war herrlich weich und bequem nach der harten Pritsche auf der Madonna di Tempesta.
    Die Frau kam und kam nicht wieder, die Sonne wanderte weiter, die Schatten nahmen einen immer größeren Teil des Hofes in Besitz. Giuliana rutschte auf dem Kissen hin und her. Sie wurde müde, aber sie traute sich nicht, einzuschlafen. Am Ende kam ausgerechnet dann die Verschleierte zurück.
    Ach, es war egal – sie knuffte sich das Kissen zurecht, legte sich hin und deckte sich mit dem Tuch, mit dem sie sich am Morgen hatte verkleiden müssen, zu. Nach einem Weg für ihre Flucht konnte sie morgen suchen. Inbrünstig betete sie um ihre Rückkehr nach Venedig, um Sicherheit für ihren Vater und Ana, dass Amadeo sie nicht vergaß und am Ende diese Rafaela Correr heiratete.
     
    Sie wachte davon auf, dass sie jemand anstieß. Giuliana öffnete die Augen, blinzelte und sah über sich das Gesicht einer blonden Frau. Ein Schleier bedeckte deren Haar, war aber zurückgerutscht und gab den Ansatz ihrer Frisur frei.
    »Ich bin Mimi«, sagte sie. Sie sprach Italienisch, aber die Worte klangen hart: Es war eine Sprache, in der sie sich nicht allzu häufig unterhielt.
    »Ich bin Giuliana.« Sie stand auf. Mimi war mindestens eine oder zwei Handbreit größer. »Wo bin ich?«
    »In Istanbul.« Mimi sagte es, als wäre es eine dumme Frage, lächelte aber dabei. »Ich stamme

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