Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Oliver
Vom Netzwerk:
nannte.
    »Du siehst nicht aus, als ob du dir das leisten kannst.«
    »Ich bin eingeladen.«
    »Na dann.« Er beschrieb ihr den Weg und wollte nicht einmal den Vierteldukaten annehmen, den sie als Gegenleistung anbot.
    Mit der Beschreibung fand sie das richtige Haus. Soweit sie in der Dunkelheit erkennen konnte, war es so hoch wie das, in dem sie wohnte, aber viel breiter, sie zählte sechs Fenster. Alle Fensterläden waren geschlossen, hinter einigen brannte Licht, es schien durch die Ritzen. Dahinter wartete also Amadeo. Unsicherheit befiel sie auf einmal, und sie zog die schon zum Türklopfer erhobene Hand wieder zurück. War erwartete sie hinter diesen Mauern? Ihre Laterne flackerte, die Kerze war fast heruntergebrannt. Im Dunkeln wollte sie keinesfalls vor der Tür stehen, schnell klopfte sie an.
     
    Das war ja … da wurde ja der Teufel verrückt. Zum Glück war er ein gläubiger Mensch, sonst wären ihm noch andere Ausdrücke eingefallen, die sein Seelenheil gefährdeten; so pfiff Fabrizio nur lautlos durch die Zähne. Er stand auf der anderen Seite der Gasse in einem schmalen Durchgang zwischen zwei Häusern und wusste natürlich, was für ein Haus die stadtbekannte Dame Benedetta führte.
    Vom Palazzo Bragadin aus war er dem jungen Amadeo bis hierher gefolgt. Alle jungen Männer aus reichem Hause, auch solche aus weniger reichem Hause und ältere, verkehrten bei der schönen Benedetta, solange sie nur jemanden fanden, der sie einführte. Es hatte ihn deshalb nicht überrascht, Amadeo hierher zu folgen. Seinen Buhlknaben zu sehen, das war eine Überraschung. Fabrizio rühmte sich, ihm sei nichts Menschliches fremd, deshalb wusste er auch, dass manche Männer diese widernatürliche Lust für Knaben hatten und dass es in Venedig Orte gab, wo sie diese Lust befriedigen konnten. Benedettas Haus gehörte eigentlich nicht dazu. Das interessierte seinen Herrn, alle Finger seiner rechten Hand würde er darauf verwetten.
    Bisher hatte er Pietro Zianello nichts von dem Buhlknaben berichtet, er wollte erst noch mehr Informationen sammeln und dann einen richtigen Knaller landen. Pflichtschuldig hatte er ihn jeden Morgen getroffen und ihm Belanglosigkeiten über Amadeo Bragadins Alltag berichtet. Morgen wäre es anders. Er leckte sich die Lippen. Morgen würde sein Auftrag in eine neue Phase übergehen. Pfeifend machte Fabrizio sich auf den Weg in eine Taverne, um den Abend auf seine Weise zu genießen.
     
    Giulianas Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie hinter der Tür Schritte hörte. Gleich würde sie vor Amadeo stehen.
    Die Tür öffnete allerdings eine Frau, die obere Hälfte ihres Gesichts bedeckte eine goldene mit Federn und Edelsteinen besetzte Maske. Ihr goldgelbes Kleid ließ die Schultern frei und der Ansatz ihrer Brüste war zu sehen. Einige Strähnen ihres langen, schwarzen Haares ringelten sich lose auf ihrem Dekolleté, die übrigen Haare waren in Locken und Wellen auf ihrem Kopf festgesteckt. Bei Giulianas Anblick verzog sich der Mund der Frau zu einem freundlichen Lächeln, ihre Augen erreichte es nicht.
    »Du bist bestimmt der Junge, auf den wir schon den ganzen Abend warten. Du kommst spät, mein Gast ist ungeduldig.«
    »Dieses Haus ist nicht leicht zu finden. Ich habe mich verlaufen und musste nach dem Weg fragen.«
    »Mach dir darüber keine Gedanken.« Die Frau lachte kurz auf. »Nenn mich Benedetta.«
    »Ich heiße Giulio«, antwortete sie. »Benedetta ist doch nicht Euer richtiger Name?«
    »Heißt du wirklich Giulio?« Benedetta zog sie ins Haus und verriegelte die Tür. »Auf Namen legen wir in diesem Haus keinen Wert. Jeder darf sein, was er will und heißen, wie er will.«
    Sie führte Giuliana in den ersten Stock und dort in einen Raum, der die ganze Etage einnahm. Viele Kerzen und Feuer in beiden Kaminen erwärmten und erleuchteten ihn. Gegenüber der Tür, in der Nähe des einen Kamins, stand ein Bett, in dem eine Familie Platz gehabt hätte; vor dem anderen Kamin ein Tisch, der für drei Personen gedeckt war. Eine spanische Wand teilte eine Ecke des Raumes ab.
    Amadeo entdeckte sie nicht, und gerade wollte sie sich fragen, in wessen Hände sie geraten war, als er hinter dem Wandschirm hervortrat.
     
    Er trug wieder ein weites Hemd zu schwarzer Hose und schwarzen Stiefeln. Wie bei Benedetta war auch die obere Hälfte seines Gesichts von einer Maske bedeckt – natürlich in Schwarz. Sein Gang verriet ihn, geschmeidig und kraftvoll, auch wenn er das linke Bein immer noch leicht

Weitere Kostenlose Bücher