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Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Oliver
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niederstieß. Vor seinem inneren Augen, wurde sein alter Widersacher zu einer Maus, die er blutend und zuckend in seinen Krallen hielt. Was für ein befriedigender Gedanke.
     
    »Ohé! Ohé!«
    Die Rufe übertönten das Stimmengewirr in der Gasse, aber erst als noch einmal gerufen wurde, drehte Giuliana sich um und suchte nach dem Schreihals. Es war ein Junge in einfacher, aber sauberer Kleidung, und als er ihren Blick bemerkte, winkte er ihr. Sie kannte ihn nicht, aber es war kein Zweifel möglich, dass er sie meinte. Aus Schaden klug geworden, legte sie eine Hand über die Gürteltasche, in der sie die wenigen Münzen, die sie ihr eigen nannte, verbarg. So leicht wie auf dem Karnevalsfest ließ sie sich nicht mehr übertölpeln. Der Junge kam auf sie zu, in einer Hand trug er ein Paket von einiger Größe, das jedoch nicht schwer zu sein schien.
    »Bist du der Lehrjunge des Steinmeisters Il Sasso ?«
    »Mosaikleger«, verbesserte sie. »Ich bin sein Lehrjunge, was willst du?«
    »Maria zwischen den Wolken zum Dank, habe ich dich endlich gefunden. Das ist für dich.« Er hielt ihr das Paket hin.
    Noch nie hatte ihr auf der Straße ein Fremder ein Paket gegeben, und alle ihre Instinkte rieten ihr zu allergrößter Vorsicht. Ihrem Vater und Ana wäre das bestimmt nicht recht.
    »Was ist das?«
    »Keine Ahnung. Ein gut gekleideter Mann hat es mir gegeben und einen Vierteldukaten, damit ich es zu dir bringe, und nur zu dir. Zum Glück ist es nicht schwer, denn ich musste es durch die halbe Stadt tragen.«
    »Wer hat es dir gegeben?«
    »Du fragst einem ja mehr Löcher in den Bauch als ein Fischernetz Maschen hat. Irgendein Diener eines vornehmen Haushalts, was weiß ich. Bei einem Vierteldukaten stelle ich keine Fragen. Für noch einen trage ich es wieder zurück, sonst bleibt es hier.«
    »Du kannst doch nicht …« Giuliana brach ab.
    Er konnte, und er würde. Venezianische Gassenjungen waren ganz und gar ohne Skrupel, und wenn sie eine Möglichkeit sahen, sich eine Münze zu erräubern, nahmen sie diese wahr. Dafür ließen sie auch Pakete herrenlos in der Gasse liegen. Sie dachte gar nicht daran, ihr gutes Geld für so etwas zu verschwenden. »Gib her.«
    Er warf ihr das Paket in die Arme und war verschwunden, bevor sie ihm danken oder sich auch nur verabschieden konnte. Das Paket war wirklich nicht schwer, dafür weich. Wenn Ana oder ihr Vater sie damit sähen, gäben sie keine Ruhe, bis sie den Inhalt kannten. Giuliana ahnte jedoch auch, dass die beiden besser nicht wissen sollten, was sie da erhalten hatte. Verstohlen näherte sie sich ihrem Zuhause. An ihrem Arrangement mit Amadeo war die Geheimniskrämerei der schwierigste Teil. Noch nie hatte sie vor Ana oder ihrem Vater Geheimnisse gehabt – jetzt musste sie ständig lauschen und auf Zehenspitzen durch das Haus schleichen. Gerade wieder. Das Schloss und die Angeln der Haustür waren zum Glück gut geölt, und es gelang ihr, ohne einen Laut ins Haus zu kommen. Aus der Küche roch sie den Rauch des Herdfeuers, und sie hörte Ana ein Lied summen. Die Tür war nur angelehnt, auf Zehenspitzen schlich Giuliana vorbei und flitzte die Treppe hoch, vermied sorgfältig die knarrende Stufe. Die verzogene Tür ihrer Kammer bereitete ihr keine Schwierigkeiten mehr.
    Sie hob sie an, stemmte sich mit der Schulter dagegen und drückte sie nur so weit auf, dass sie das Paket und sich selbst hindurchschieben konnte. Dann lauschte sie einen Augenblick, und als im Haus alles ruhig blieb, schloss sie sie auf genau die gleiche Weise wieder und legte den Riegel vor. Sie konnte ihre Neugier auf den Inhalt des Paketes kaum noch bezähmen und riss die Schnüre auf, mit denen der Ballen umwickelt war. Als sie das grob gewebte Umschlagtuch abwickelte, kam ein cremefarbenes Kleid zum Vorschein. Die Säume und der Ausschnitt waren mit Borten in Gold verbrämt. Die dazugehörigen Unterröcke bauschten sich ihr entgegen, und das Unterkleid war aus einem dünnen weißen Stoff mit Spitze am Ausschnitt und an den Ärmeln. Es war wunderschön und zauberte augenblicklich Amadeo in ihre Gedanken.
    Sie konnte nicht widerstehen und hielt sich das Kleid an, blickte an sich herunter. Giuliana schlüpfte aus ihrer Jungenkleidung und in die Unterröcke, das Unterkleid und das Oberkleid. Der Stoff schmiegte sich glatt und schimmernd um sie, das Miederteil war verstärkt, es lag eng an und drückte ihre Brüste nach oben, obwohl es ungeschnürt war. An Ärmeln und am Ausschnitt blitzten die Rüschen

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