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Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Oliver
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Dinge über das Innere des Palastes gehört. Die Tochter eines Steinmetzen konnte jedoch nicht erwarten, es je zu sehen. Wahrscheinlich erlaubte ihr Begleiter sich einen Scherz mit ihr und wollte sie in Wirklichkeit in eine dunkle Ecke ziehen. Sie machte sich steif. »Nein.«
    »Komm, es ist Karneval.«
    »Ich will nicht.«
    »Schäferin, im Karneval, da können Narren Dogen sein und Dogen Narren.«
    Bevor sie weitere Bedenken äußern konnte, schob er sie durch die Menge, den Türen des Palazzos entgegen. Sie waren weit geöffnet und bewacht, davor staute sich eine Menschentraube. Giuliana entdeckte fantasievolle Kostüme mit Vogelfedern und Pelzbesatz. Bei einigen Gestalten wusste sie nicht, ob es sich um Männer oder Frauen handelte. Alle hatten ihre Gesichter mit Masken oder Halbmasken bedeckt. Sie scherzten und lachten, und es wurde auch manch verstohlener Kuss ausgetauscht. Sie unterschieden sich von der Menge auf der Piazza, denn alle diese Herrschaften steckten ausnahmslos in prachtvollen Gewändern. Gold- und silberdurchwirkte Stoffe blendeten ihren Blick, Rüschen und Spitzen quollen verschwenderisch aus Ärmeln und Ausschnitten. Bestimmt war hier niemand die Tochter eines Steinmetzen. Ihr Kavalier zog sie dichter an sich, als wollte er sie in der Menge keinesfalls verlieren. Sie brachte so viel Raum zwischen sich und ihn, wie möglich war, dennoch gelang es ihm, einen Arm um ihre Taille zu schlingen.
    Sie gelangten zunächst in den Innenhof des Palazzo, dort waren ebenfalls Verkaufsstände aufgebaut. Die angebotenen Speisen und Getränke waren erlesener als auf der Piazza. Ihr Begleiter hielt sich im Hof nicht auf.
    Im ersten Stock lagen die öffentlichen Räume. Im Saal, wo sonst die Ratsversammlungen tagten und über die Politik der Löwenrepublik entschieden wurde, spielte heute eine Kapelle. Die Tänzer und Tänzerinnen schritten würdevoll durch den Raum oder drehten sich, die Damen wurden von einem Tänzer zum anderen weitergereicht, vor jedem knicksten sie elegant. Es sah aus, als wäre es sorgfältig einstudiert. Mit offenem Mund schaute Giuliana zu.
    »Schließ den Mund, sonst muss ich ihn küssen«, raunte ihr Begleiter neben ihrem Ohr.
    »Das ist unverschämt, mein Herr.«
    »Was soll ich tun bei diesen kirschroten Lippen? Sie schmecken sicher süßer als Rosenwasser, und die Versuchung ist zu viel für meine Selbstbeherrschung.«
    »Ich denke, ein Ehrenmann sollte sich nicht gehen lassen.«
    In Verona hatten hin und wieder junge Männer versucht, ihr einen Kuss zu rauben. Die meisten waren erfolglos gewesen, und niemand hatte ihr so glutvolle Schmeicheleien ins Ohr geflüstert wie der Venezianer. Allein vom Zuhören wurde ihr warm, seine Nähe tat noch ihr übriges.
    »Dann sind die Männer in Verona blind«, säuselte er in ihr Ohr.
    Und dann streiften seine Finger ihr Schlüsselbein. Die Berührung ließ einen Schauer durch ihren Leib rieseln. Aber sie war ein anständiges Mädchen, und deshalb drehte sie sich von ihm weg.
    »Unverschämter.«
    »Du wirst es lernen, meine Berührungen und meine Küsse zu genießen.«
    »Niemals.«
    Er ließ sich nicht im Mindesten davon beeindrucken, sondern griff wieder nach ihrer Hand und deutete mit einem Kopfnicken auf die Tanzfläche. Dort nahmen gerade die Paare für einen neuen Tanz Aufstellung. »Wollen wir?«
    Giuliana schüttelte den Kopf. Sie würde wie ein Bauerntrampel zwischen all den Grazien wirken, in Verona hatte sie kaum Gelegenheit zum Tanzen gehabt. Ihr Begleiter drang nicht weiter in sie.
    »Dann ein Glas Wein für meine schöne Schäferin.«
    Diesmal nickte sie. Kurz darauf hielt sie einen Kristallpokal in den Händen, in dem der Wein golden funkelte. Der erste Schluck wärmte sie, der zweite stieg ihr zu Kopf, gefolgt vom dritten und vierten. Sie waren wieder in den großen Saal zurückgegangen, wo sie das meiste Vergnügen darin fand, in der Nähe der Wand zu stehen, seine Hände auf ihrer Hüfte zu fühlen und die Feiernden zu beobachten.
    »Ich hätte nie gedacht, dass ein Mensch sich unter einer Maske so verändert, es ist wirklich niemand zu erkennen«, eröffnete sie altklug ein Gespräch.
    »Wer erkennen will, der erkennt. Aber der Reiz liegt gerade darin, dass man im Schutz der Maske etwas Aufregendes erleben kann.« Seine Hand rutschte von ihrer Hüfte zu ihrem Po, gleichzeitig zog er sie näher an sich und strich mit den Lippen über die geschwungene Linie ihres Halses. »Das zum Beispiel. Oder das.« Er küsste ihr

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