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Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Titel: Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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ihr jedoch wenigstens etwas Aufrichtigkeit, obwohl er es nicht wagte, ihr alles zu offenbaren. Raven erwachte allmählich und kuschelte sich an ihn, als suchte sie Schutz vor einem bösen Traum. Wie sollte es einer Sterblichen möglich sein zu verstehen, was es bedeutete, mit einem Karpatianer das Ritual der Verbindung zu vollziehen? In seinem langen Leben hatte Mikhail nur vor sehr wenigen Dingen Angst gehabt, doch nun fürchtete er sich davor, sich selbst durch Ravens unschuldige Augen zu sehen.
    Der Rhythmus ihres Atems veränderte sich, als sie auf-wachte, und ihr Körper erstarrte, als sie sich bewusst wurde, wo und bei wem sie war. Er hatte ihr auf brutale Weise die Unschuld geraubt und ihr beinahe das Leben genommen.
    Wie konnte er auch nur hoffen, dass sie ihm je vergeben würde?
    Raven hielt die Augen geschlossen und versuchte angestrengt, Wahrheit und Legende, Realität und Träume auseinander zu halten. Ihr Körper schmerzte an Stellen, von deren Existenz sie bislang nicht einmal etwas geahnt hatte.
    Sie fühlte sich verändert, empfindsamer als vorher. Mikhails Körper, der sich an ihren drückte, kam ihr wie warmer Marmor vor, hart, unbeweglich und unerträglich verführerisch. Raven hörte die Geräusche des Hauses, jedes Knacken und Knarren, und sogar das leise Rascheln der Blätter an den Bäumen. Sie presste die Hände an Mikhails Brust und versuchte, ihn von sich zu schieben.
    Mikhail zog sie fester an sich und barg sein Gesicht in 107

    ihrem Haar. »Wenn du meine Gedanken lesen kannst, Raven, dann weißt du, was ich für dich empfinde.« Seine Stimme klang rau und ein wenig unsicher.
    Trotz allem, was geschehen war, wärmten seine Worte ihr Herz.
    »Ich möchte nicht, dass du mich verlässt, Kleines. Bitte, hab den Mut, bei mir zu bleiben. Vielleicht bin ich ja tatsächlich ein Ungeheuer. Ich kann es nicht mehr beurteilen, wirklich nicht. Ich weiß nur, dass ich dich in meiner Nähe brauche.«
    »Du hättest es mich vergessen lassen können«, sagte sie mehr zu sich selbst als zu ihm. Es klang beinahe wie eine Frage. Er war zügellos gewesen, hatte ihr jedoch nicht wehgetan. Im Gegenteil, er hatte sie bis zu den Sternen hinauf-gebracht.
    »Ich habe darüber nachgedacht«, gestand er zögernd,

»aber ich wollte nicht, dass ein solches Geheimnis zwischen uns steht. Es tut mir so Leid, dass ich nicht sanfter mit dir umgegangen bin.«
    Raven hörte die Qual in seiner Stimme und spürte das Echo dieser Qual in ihrem Körper. »Aber du hast dafür gesorgt, dass ich Vergnügen empfand.« Das war eine Unter-treibung. »Ekstase« traf es wohl eher, eine »Feuertaufe«, die »Verschmelzung ihrer Seelen«. Er war wild und leidenschaftlich gewesen und hatte sie mit sich in ein Inferno gerissen. Sie begehrte ihn wieder, verlangte nach seinen Berührungen, nach der Kraft seines Körpers. Doch er war gefährlich, sehr, sehr gefährlich. Das war ihr jetzt klar. Sie wusste, dass er sich von anderen Menschen unterschied, dass etwas Animalisches in ihm lebte.
    »Mikhail.« Wiederpresste Raven ihre Hände gegen seine Brust. Sie brauchte Abstand, um atmen und nachdenken zu können, ohne die Wärme seiner Haut und sein drängendes Verlangen nach ihr zu spüren.
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    »Nein, das darfst du nicht tun!« Sein Ton war scharf und gebieterisch. »Schließ mich nicht aus.«
    »Du verlangst von mir die Zustimmung zu etwas, das ich mir nicht einmal entfernt vorstellen kann .. .« Raven presste die Lippen zusammen. »Mein Zuhause ist so weit von hier entfernt.«
    »Dort erwarten dich nur Kummer und Leid, Raven.«
    Mikhail weigerte sich, ihr einen einfachen Ausweg zu lassen.
    »Du weißt, dass du nicht so isoliert weiterleben kannst.
    Obwohl du dir vorgenommen hast, ihnen deine Fähigkeiten vorzuenthalten, weißt du doch ganz genau, dass du es nicht fertig bringen wirst, wenn wieder ein schreckliches Verbrechen geschieht. Du würdest niemals einen Mörder frei herumlaufen lassen, wenn du stattdessen sein nächstes Opfer retten könntest.« Mikhail tauchte seine Hand in ihr seidiges Haar, als könnte er sie so festhalten. »Doch die anderen Menschen kümmern sich nicht so um dich, wie ich es kann.«
    »Und was ist mit unseren Differenzen? Du behandelst Frauen wie Menschen zweiter Klasse, die nicht im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte sind. Unglücklicherweise verfügst du über die Fähigkeit, jedem, der sich dir widersetzt, deinen Willen aufzuzwingen. Und ich würde mich dir widersetzen.
    Ständig. Ich muss mir selbst treu

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