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Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Titel: Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Rascheln, Knacken. Verwirrt hielt sie sich die Ohren zu. »Was geschieht mit mir, Mikhail?
    Was haben wir getan, dass ich mich so verändere?«
    »Du bist mein Leben, meine Gefährtin, die andere Hälfte von mir, nach der ich mich so sehr gesehnt habe.« Wieder begann Mikhail, unendlich zärtlich ihr Haar zu streicheln.
    »Die Angehörigen meines Volkes wählen nur eine Gefährtin für ihr ganzes Leben. Ich bin ein Karpatianer, geboren aus der Erde. Wir verfügen über besondere Fähigkeiten.«
    Raven wandte sich zu ihm um und blickte ihn mit ihren großen blauen Augen an. »Die Gabe der Telepathie. Deine ist so viel stärker als meine, so hoch entwickelt. Es fasziniert mich, wozu du in der Lage bist.«
    »Der Preis für diese Gabe ist hoch, Kleines. Wir sind dazu verdammt, uns nach einer bestimmten Gefährtin zu verzehren, mit der wir unsere Seele verbinden können.
    Wenn das geschieht - in einem Ritual, das für eine unschuldige Frau eine große Strapaze sein kann - ist es uns nicht mehr möglich, von unserer Gefährtin getrennt zu sein. Uns 114

    werden nur wenige Kinder geschenkt, und wir verlieren viele von ihnen bereits im ersten Lebensjahr. Die meisten dieser Kinder sind männlich. Unsere extrem lange Lebenszeit ist Fluch und Segen zugleich. Für die unter uns, die glücklich sind, ist ein langes Leben eine Freude; doch für die einsamen, gequälten Seelen ist es eine Strafe. Ewige Finsternis, eine einsame, freudlose Existenz.«
    Mikhail umfasste ihr Kinn und hob ihren Kopf an, damit sie seinem Blick nicht ausweichen konnte. Er atmete tief durch. »Wir haben uns nicht einfach geliebt, Kleines. Unsere Vereinigung kam dem Ritual der Karpatianer so nahe, wie es möglich war, da du unserem Volk nicht angehörst. Wenn du mich verlässt. .. « Mikhail verstummte und schüttelte den Kopf. Er musste sie einfach an sich binden. Die Worte waren in seinem Herzen und in seiner Seele, und seine animalische Seite drängte ihn dazu, sie auszusprechen. Dann würde sie ihn nie mehr verlassen. Doch er durfte das Ritual nicht mit einer Sterblichen vollziehen, zumal er nicht wusste, welche Folgen es für sie haben würde.
    Die Stelle über Ravens linker Brust pochte und brannte. Sie blickte an sich hinunter und sah den roten Fleck, berührte ihn mit den Fingerspitzen. Dann erinnerte sie sich an das Gefühl seiner Zähne auf ihrer Haut, an seine Stärke, an das leise Knurren, das er wie eine Warnung ausgestoßen hatte.
    Mikhail hatte von ihrem Körper Besitz ergriffen, als hätte er jedes Recht dazu, wild, leidenschaftlich und ein wenig brutal, und etwas in ihrem Innern hatte ebenso heftig auf sein brennendes Verlangen reagiert. Gleichzeitig jedoch war er zärtlich gewesen, hatte dafür gesorgt, dass sie Freude empfand, bevor er seinem Verlangen nachgab. Mikhail hatte keine Sekunde lang vergessen, wie schmal und zerbrechlich sie war. Diese Mischung aus Sanftheit und Leidenschaft war unwiderstehlich. Raven wusste, dass kein anderer Mann sie jemals auf dieselbe Weise berühren würde. Für sie würde es 115

    immer nur Mikhail geben.
    »Willst du damit sagen, dass du einer anderen Rasse angehörst, Mikhail?« Raven bemühte sich, die vielen Informationen zusammenzubringen.
    »Wir glauben, dass wir eine gänzlich andere Art sind. Zu sehr unterscheiden wir uns von den Menschen, obwohl wir uns gezwungenermaßen sorgfältig tarnen. Unser Gehör ist schärfer, und wir können mit den Tieren sprechen. Du verstehst sicher, dass es unseren Untergang bedeutet, wenn die falschen Leute an diese Informationen geraten? Mein Leben liegt nun in deinen Händen.« In jedem erdenklichen Sinn.
    Raven fing den Gedanken auf, bevor Mikhail ihn vor ihr verbergen konnte. »Hättest du aufgehört, wenn ich in Panik geraten wäre?«
    Beschämt schloss er die Augen. »Ich würde dich gern belügen, aber das kann ich nicht. Ich hätte versucht, dich zu beruhigen, damit du mich hättest annehmen können.«
    »Hättest du es mir befohlen?«
    »Nein!«, wehrte Mikhail energisch ab. So weit wäre er niemals gegangen, dessen war er sich gewiss. Er glaubte fest daran, dass er Raven auch ohne Zwang überzeugt hätte.
    »Diese Fähigkeiten .. .« Sie rieb sich nachdenklich das Kinn. »Du bist viel stärker als alle Menschen, die ich kenne.
    Und dann dieser Sprung in der Bibliothek. Du erinnertest mich an eine Raubkatze. Ist das auch Teil deines Erbes?«
    »Ja.« Mikhail tauchte erneut seine Hand in Ravens schö-
    nes Haar und hob einige Strähnen zu seinem Gesicht

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