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Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Titel: Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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und monoton, doch seine Augen funkelten, und er zitterte vor Wut. »Wir müssen in Erfahrung bringen, ob seine Frau an dem Verrat beteiligt war.«
    »Das ist anzunehmen«, bemerkte Byron zornig. »Worauf warten wir noch?«
    »Wir sind nicht die Ungeheuer, für die uns diese Wahnsinnigen halten. Wir brauchen Beweise dafür, dass die Hebamme Noelle verraten hat. Außerdem gehört es nicht zu deinen Aufgaben, über sie zu richten, Byron. Es ist nicht leicht, damit zu leben, jemandem das Leben zu nehmen.«
    Mikhail spürte die Last jedes einzelnen dieser Leben, die er in all den Jahrhunderten genommen hatte. Nur seine große Macht und Verantwortung hatten es ihm ermöglicht zu töten. Mit der Zeit waren seine Gefühle verschwunden, sodass ihn nur noch sein starker Wille und sein Gerechtigkeitssinn davon abgehalten hatten, seine Seele an die Ver-suchungen des Bösen zu verlieren.
    »Was sollen wir tun?«, fragte Jacques.
    »Eleanor und Celeste sind in ihren Häusern nicht mehr sicher. Lasst sie die Hebamme nicht mehr aufsuchen. Bringt Celeste in mein Haus am See. Dort wird Eric die Möglichkeit haben, seine Studien unserer alten Künste wieder aufzunehmen, die er so sehr vernachlässigt hat. Das Haus kann ohne Mühe verteidigt werden. Eleanor allerdings darf keine so weite Reise antreten.«
    »Sie und ihr Mann können zu mir kommen«, bot Byron an.
    »Falls sie Hilfe brauchen, bin ich in der Nähe.« Eleanor war seine Schwester, die er immer sehr geliebt hatte. Obwohl seine Gefühle schon lange verschwunden waren, erinnerte er sich doch noch an sie.
    »Es ist riskant. Wenn jemand von eurer Verwandtschaft 102

    weiß oder dich gesehen hat, als du Rand geholfen hast. .. «
    Mikhail schüttelte den Kopf. Ihm gefiel der Vorschlag nicht.
    »Vielleicht sollten sie lieber in meinem Haus wohnen.«
    »Nein!«, protestierten beide Männer gleichzeitig.
    »Nein, Mikhail, wir können es uns nicht leisten, dich in Gefahr zu bringen«, widersprach Jacques besorgt.
    »Unsere Frauen sind wichtiger als jeder von uns, Jacques«, ermahnte Mikhail ihn sanft. »Ohne sie sterben wir aus. Wir können zwar Sex mit sterblichen Frauen haben, jedoch keine Kinder mit ihnen zeugen. Unsere Frauen sind unendlich kostbar. Jeder von euch muss eines Tages für Nachkommen sorgen. Doch ihr müsst sicher sein, dass die Frau eure wahre Gefährtin ist. Ihr kennt die Anzeichen: Farben, Gefühle, die Sehnsucht nach ihr. Die Verbindung ist sehr stark. Wenn einer der beiden stirbt, wählt der andere normalerweise auch den Tod. Es gibt nur den Tod oder die Verwandlung in einen Vampir. Wir alle wissen das.«
    »Aber Rand .. .« Byron verstummte.
    »Rand wurde es müde zu warten. Noelle war von ihm besessen, doch sie waren keine wahren Gefährten. Ich glaube, dass sie einander am Ende gehasst haben. Doch sie waren gefangen in ihrer unnatürlichen Beziehung. Er wird ihren Tod überstehen.« Mikhail bemühte sich, seine Verachtung zu verbergen. Echte Gefährten konnten nicht lange ohne einander überleben. Diese Tatsache und die hohe Kindersterblichkeit hatten dem ohnehin vom Aussterben bedrohten Volk der Karpatianer schwer zugesetzt. Mikhail zweifelte daran, dass sein Volk das nächste Jahrhundert noch erleben würde. Wie sehr er sich auch anstrengte, vermochte er es doch nicht, den männlichen Karpatianern die Hoffnung zu geben, die sie davor bewahrte, zu Vampiren zu werden.
    »Mikhail«, begann Jacques vorsichtig, »nur du und Gregori 103

    wisst um die Geheimnisse unseres Volkes. Gregori würde sich dazu entschließen, sein Einsiedlerdasein fortzusetzen, also kannst nur du uns lehren und führen. Wenn wir überleben und wieder erstarken sollen, können wir es nicht ohne dich schaffen. Dein Blut ist die Lebenskraft unseres gesamten Volkes.«
    »Warum sagst du das?«, fragte Mikhail ungehalten. Er wollte die Wahrheit nicht hören.
    Jacques und Byron sahen einander besorgt an. »Wir machen uns schon seit langem Sorgen, da du dich immer mehr zurückziehst.«
    »Das war unvermeidlich und geht euch eigentlich nichts an.«
    »Du hast die Einsamkeit gewählt und dich sogar von denen abgewandt, die von deinem Blut sind«, fuhr Jacques fort.
    »Was willst du damit andeuten?« Mikhail wurde ungeduldig. Er war schon zu lange von Raven getrennt und verspürte das Bedürfnis, sie in den Armen zu halten und die geistige Verbindung mit ihr zu suchen.
    »Wir dürfen dich nicht verlieren. Doch wenn dir nichts mehr an deinem Leben liegt, wirst du immer größere Risiken eingehen und

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