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Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Titel: Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Finger sanft ihre Wange. Du liebst mich, wie ich bin.
    Liebe. Ravens Lächeln verschwand. Sie wollte sich nicht in ihn verlieben. Schon jetzt besaß er viel zu viel Macht über sie. Du kannst mich nicht hier festhalten, Mikhail.
    Besessenheit war das richtige Wort, nicht Liebe.
    Kleiner Angsthase. Die Türen sind nicht verriegelt, und das Telefon funktioniert einwandfrei. Außerdem liebst du mich, dagegen kannst du nichts tun. Ich bin der Richtige für dich. Und jetzt beeile dich, du musst etwas essen.
    Du bist wirklich eine Nervensäge. Während Raven 129

    sich das Haar bürstete, bemerkte sie, wie viel einfacher die Kommunikation mit Mikhail geworden war. Übung? Ihre Schläfen pochten nicht mehr von der Anstrengung. Sie neigte den Kopf zur Seite und lauschte den Geräuschen des Hauses. Irgendwo goss Mikhail eine Flüssigkeit in ein Glas, das hörte sie deutlich.
    Raven zog sich nachdenklich an. Ihre telepathischen Fähigkeiten verstärkten sich und ihre Sinne schienen geschärft zu sein. Lag das nur an Mikhails Gesellschaft oder an einer Zutat der Kräutertränke, die er ihr immer wieder aufzwang? Es gab so viele Dinge, die sie von ihm lernen wollte. Seine Kräfte waren erstaunlich.
    Der Rock umspielte verführerisch Ravens Knöchel, und die Bluse betonte ihre schlanke Figur. Sie musste zugeben, dass sie sich in diesen Sachen sehr weiblich und erotisch fühlte, zumal Mikhail selbst daran gedacht hatte, passende Spitzenunterwäsche zu kaufen.
    Willst du die ganze Nacht da sitzen und über mich nachdenken ?
    Nacht! Sag mir nicht, dass die Sonne schon wieder untergegangen ist, Mikhail. Allmählich verwandle ich mich in eine Art Maulwurf. Außerdem solltest du dir nicht zu viel einbilden. Ich habe nicht über dich nachgedacht. Es kostete Raven viel Mühe, ihn anzulügen, und sie war stolz, dass sie es geschafft hatte.
    Und den Unsinn soll ich dir glauben ? Er lachte wieder, und Raven konnte es nicht verhindern, von seinem Humor angesteckt zu werden.
    Sie ging durchs Haus und bewunderte die vielen Kunstwerke. Draußen versank die Sonne bereits hinter den Bergen. Raven seufzte resigniert. Mikhail hatte einen kleinen, mit Schnitzereien verzierten Tisch auf der Veranda hinter der Küche aufgestellt. Er drehte sich um, als er sie kommen hörte, und lächelte sie zärtlich an. Schon spürte Raven wie-130

    der Verlangen in sich aufsteigen.
    Mikhail beugte sich zu ihr hinunter und gab ihr einen zärtlichen Kuss. »Guten Abend.« Er strich ihr übers Haar und ließ seine Finger dann sanft über ihre Wange gleiten. Er schob ihr einen Stuhl zurecht, und Raven freute sich über seine Zuvorkommenheit. Er war eben ein Gentleman alter Schule. Mikhail stellte ein Glas mit Saft neben ihren Teller.
    »Bevor ich mich an meine Arbeit mache, könnten wir zum Gasthof fahren und deine Sachen holen.« Erwählte ein Blaubeermuffin aus und legte es auf Ravens Teller aus antikem Porzellan. Es sah sehr appetitlich aus, doch seine Worte schockierten Raven so sehr, dass sie ihn zunächst nur sprachlos anstarrte.
    »Was soll das heißen ?« Sie war nicht auf den Gedanken gekommen, dass er erwartete, von nun an mit ihr im selben Haus zu wohnen. In seinem Haus.
    Mikhail lächelte verführerisch. »Wir müssen es nicht tun, ich könnte dir auch einfach neue Sachen schenken.«
    Raven zitterten die Hände, sodass sie sie schnell auf ihrem Schoß versteckte. »Ich ziehe nicht bei dir ein, Mikhail.« Der Gedanke erschreckte sie. Sie brauchte ihre Privatsphäre und viel Zeit für sich allein. Nie zuvor war sie jemandem begegnet, der so überwältigend und besitzergreifend war wie Mikhail. Wie sollte es ihr je gelingen, die Geschehnisse zu verarbeiten, wenn er ständig in ihrer Nähe war?
    Er hob erstaunt die Augenbrauen. »Tatsächlich? Aber wir haben doch das Ritual vollzogen. In meinen Augen und in den Augen meines Volkes bist du meine Gefährtin, meine Ehefrau. Gehört es zu den amerikanischen Gepflogenheiten, dass Ehepaare voneinander getrennt leben?«
    In seiner Stimme schwang wieder der leicht spöttische Unterton männlicher Belustigung mit, der Raven immer zur Weißglut trieb. Am liebsten hätte sie mit etwas nach ihm geworfen. Insgeheim machte er sich bestimmt über ihre 131

    Besorgnis lustig.
    »Wir sind nicht verheiratet«, erwiderte sie mit fester Stimme. Trotzdem fiel es ihr schwer zu ignorieren, dass ihr Herz bei seinen Worten vor Freude schneller schlug.
    Nebelschwaden stiegen aus dem Wald auf, umspielten die Baumstämme und breiteten

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