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Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Titel: Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Plötzlich fühlte sie sich wie eingeschlossen, als bekäme sie keine Luft mehr.
    Ich kehre um, Jacques. Höhlen sind nichts für mich. Sie gab sich große Mühe, ruhig und gelassen zu klingen.
    Vorsichtig, um sich ihr Gesicht nicht an der rauen Oberfläche zu zerschrammen, wandte sie den Kopf.
    Seine Finger schlossen sich wie eine Zwinge um ihr Handgelenk. Es darf keine Unruhe geben. Wenn irgendwelche Lebewesen die Höhle verlassen oder andere vor unserer Anwesenheit warnen, könnte man uns finden.
    Hier passt nicht einmal ein Blatt Papier rein, geschweige denn ein Mensch. Niemand wird uns hier suchen.
    Ein Vampir würde sofort wissen, was es zu bedeuten hat, wenn Fledermäuse aus der Höhle fliegen.
    Aber es können keine Fledermäuse rausfliegen, wenn gar keine hier drinnen sind, oder?, wandte Shea logisch ein.
    Vertrau mir, kleiner Rotschopf, es ist nicht mehr weit.
    Du willst doch nicht etwa, dass ich unter der Erde schlafe, oder? Das mache ich nämlich nicht, und wenn uns zehn Vampire auf den Fersen sind!
    Ein Vampir kann nicht einmal die frühe Morgendämmerung ertragen, Shea. Dass er seine Beute tötet, bewirkt irgendetwas an seinem Blut. Die Sonne würde ihn sofort verbrennen. Aber er könnte uns an die menschlichen Handlanger verraten, mit denen er sich verbündet hat, indem 332

    er den Eingang zu dieser Höhle markiert. Oder sie könnten Ausschau nach einem Anzeichen wie Fledermäusen halten, die unerwartet in die Morgensonne hinausfliegen.
    Soll das heißen, dass es hier doch Fledermäuse gibt?
    Er zog sie am Handgelenk weiter. Sei jetzt nicht kindisch. Ich kann die Fledermäuse kontrollieren, und sie werden uns vor möglichen Gefahren warnen.
    Shea schnitt ein Gesicht, folgte ihm aber. Jacques'
    Fähigkeiten, sein Wissen und seine Macht schienen ständig zuzunehmen. Er war so überzeugt von sich selbst, dass es an Arroganz grenzte. Das ärgerte sie manchmal so sehr, dass sie am liebsten etwas nach ihm geworfen hätte, aber im Grunde war sie froh über seine wachsenden Kräfte.
    Der Gang wurde breiter und bewegte sich abwärts, als würden sie direkt ins tiefste Erdinnere gehen. Shea spürte, wie ihr am ganzen Körper Schweiß ausbrach und dass ihre Lungen nur mühsam arbeiteten. Sie konzentrierte sich ganz aufs Atmen, das Einzige, was ihr half, nicht die Nerven zu verlieren.
    Jacques erkannte, dass sie zitterte, als sie ihre Finger nervös um seine schlang. Er drang durch ihre angeborenen geistigen Barrieren und fand ihre Unsicherheit, ihre lächerliche Angst vor Fledermäusen und geschlossenen Räumen. Die karpatiani-sche Fähigkeit, eine andere Gestalt anzunehmen, verstörte sie.
    Schon die Tatsache, dass er sich dünner gemacht hatte, bereitete ihr Unbehagen. Daran gewöhnt, jede Situation im Griff zu haben, fiel es ihr nicht leicht, sich jetzt blindlings seiner Führung anzuvertrauen.
    Es tut mir so leid, mein Kleines. Ich bringe dich mit Dingen in Berührung, die für mich ganz selbstverständlich sind, für 333

    dich aber verwirrend und erschreckend sein müssen. Seine Stimme war eine zärtliche Liebkosung und erfüllte sie mit wohliger Wärme.
    Und seine Stimme gab ihr Kraft. Sie straffte die Schulternund folgte ihm. Hier gibt's doch hoffentlich irgendwo ein Bett? Wie immer versuchte Shea, die Situation mit einer Prise Humor zu nehmen.
    Der Gang wurde breit genug, um Jacques zu erlauben, seine normale Gestalt anzunehmen, was er sofort tat, in der Hoffnung, Shea zu beruhigen. Außerdem suchte er nach einem unverfänglichen Gesprächsthema. »Was hältst du von Raven?«
    »Ich dachte, wir sollen still sein.« Shea schaute sich ängstlich um.
    »Die Fledermäuse wissen, dass wir hier sind, Shea, aber es gibt keinen Grund, Angst vor ihnen zu haben. Ich achte darauf, dass sie nicht in deine Nähe kommen.« Er machte diese Äußerung ganz beiläufig, als wäre es nichts Besonderes, Fledermäuse zu kontrollieren. Seine Finger legten sich um Sheas Nacken, nicht nur, um sie zu beruhigen, sondern auch, um sie daran zu hindern wegzulaufen. Sein Daumen strich über ihre seidenweiche Haut, fand zu ihrer pochenden Pulsader und streichelte sie liebevoll.
    »Raven scheint sehr nett zu sein, auch wenn sie mit genauso einem Wilden verheiratet ist, wie du einer bist.«
    Anscheinend hat sie bei Männern einen ebenso lausigen Geschmack wie ich. Shea fügte den Gedanken absichtlich an.»Was soll das heißen?« Er versuchte, beleidigt zu klingen, um sie zum Weiterreden zu animieren und ihr zu helfen, ihren Sinn für

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