Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Titel: Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
überzugehen, viel näher als Raven oder Mikhail ahnten. Sein Schicksal hing an einem seidenen Faden. Jedes Gefühl war ihm schon seit so langer Zeit verloren gegangen, dass er sich weder an Wärme noch an Freude erinnern konnte. Nur die Macht, die er beim Töten empfand, und die Erinnerungen an seine Freundschaft mit Mikhail ließen ihn durchhalten. Er wandte den Kopf und betrachtete Ravens schlanke Gestalt.
    Du musst am Leben bleiben, Heines Mädchen. Du musst am Leben bleiben, um unsere Art zu retten, um die Menschheit zu retten. Niemand auf dieser Erde könnte mich aufhalten. Lebe für mich, für deine Eltern.
    In seinem Bewusstsein regte sich etwas, das fast wie eine Antwort schien. Obwohl er kaum fassen konnte, dass ein ungeborenes Kind imstande war, solche Macht und Intelligenz zu zeigen, spürte er trotzdem seine Gegenwart, schwach und unsicher zwar, jedoch eindeutig vorhanden. Daran hielt er fest und bewahrte dieses Gefühl lange Zeit dicht an seinem Herzen, bevor er sich widerstrebend in Schlaf sinken ließ.
    Jacques kam im selben Moment zu sich, als die Sonne am Horizont unterging. Gregori war schon fort, um auf der Suche nach Beute über den Himmel zu jagen.
    Jacques, der ebenfalls Nahrung brauchte, schloss sich 431

    ihm an. Sie würden sich heute um Byron kümmern, und das bedeutete, dass Jacques mehrfach Nahrung zu sich nehmen musste. Sein Herz schlug kräftig, und das Blut rauschte in seinen Adern, als er sich in die Lüfte erhob.
    Er fühlte sich sehr lebendig.
    Wir dürfen die Frauen nicht zu lange unbewacht lassen, Jacques. Gregoris Stimme erklang leise in seinem Kopf.
    Der Vampir wird zornig sein, weil er sein Ziel nicht erreicht hat.
    Jacques sandte einen Ruf über den grauen Himmel aus, der über Meilen hinweg einen stummen Widerhall fand. In einer kleinen Hütte, die sich unter eine Baumgruppe duckte, saßen eng beieinander drei Jäger vor einem Feuer. Jacques änderte sofort seinen Kurs, als er ihre Nähe spürte. Gregori glitt neben ihm her. Die Jagd war für sie alltäglich, und sie waren es gewohnt, das Wild zu sich zu rufen, aber in diesem Fall schien es günstiger, einfach dorthin zu gehen, wo sich ihre Beute befand.
    Shea nahm eine Stimme wahr. Unsicher, wo sie gerade war, blieb sie regungslos liegen. Einen Moment lang schien alles um sie herum wie der schwache Abglanz eines Albtraums zu sein. Aber als sie ihre Umgebung näher betrachtete, wusste sie, dass sie sich in einem unterirdischen Raum befand. Neben ihr lag Raven wie tot. Irgendjemand hatte Erde und süß duftende Kräuter auf ihren Körper gestreut.
    Vorsichtig, um ihre Kräfte zu testen, setzte Shea sich auf und schob ungeduldig ihre Haare zurück, die ihr wirr ins Gesicht hingen. Ihr Arm war wund und tat an so vielen Stellen weh, dass es ihr wie ein einziger großer 432

    Schmerz vorkam. Als sie ihre Schulter berührte, war ihre Hand klebrig von Blut und Erde. Shea zuckte zusammen und beugte sich dann über Raven, um sie zu untersuchen.
    Es schien kein Puls vorhanden zu sein, kein Herzschlag. Ihr Gesicht war weiß und ruhig und sehr schön. Shea seufzte. Raven schien in demselben Zustand zu sein wie Jacques, wenn er im Tiefschlaf lag. Da sie im Moment nichts für die andere Frau tun konnte, stand Shea auf und streckte sich. Ohne Jacques fühlte sie sich unsicher. Sie wollte mit ihm in Verbindung treten, wusste aber instinktiv, dass er Nahrung brauchte und irgendwo da draußen war. Sie schaute sich um, bis sie den Eingang zur Kammer entdeckte.
    Zuerst suchte sie nach einem verborgenen Mechanismus, um die Decke zu öffnen, indem sie mit den Händen jeden Zentimeter abtastete. Allmählich bekam sie Platzangst. Ihr Herz klopfte laut, und sie setzte sich wieder hin, um nachzudenken. Jacques würde nie zulassen, dass sie lebendig begraben wurde. Es musste einen Weg nach draußen geben. Sie starrte die Erde über ihrem Kopf böse an und konzentrierte sich.
    Geh sofort auf! Das Bild stand deutlich vor ihrem geistigen Auge, und ihr Befehl war eindringlich.
    Trotzdem war sie völlig fassungslos, als sich die Erde über ihr teilte und sie die Bodenbretter der Hütte sehen konnte.
    Aufgeregt kletterte Shea aus der Kammer und versiegelte den Eingang mit einem weiteren scharfen Befehl. Voller Stolz auf ihre neuen Kräfte betrat sie durch die Falltür die Hütte. Sie brauchte jetzt die menschliche Tätigkeit des Duschens, um einen Anschein von 433

    Normalität zu erhalten. Wahrscheinlich würde sie ihre menschlichen Gewohnheiten nie ganz

Weitere Kostenlose Bücher