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Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Titel: Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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musste. Mit einem 89

    gezischten Befehl ließ er sie beide in Schlaf sinken.
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    Kapitel 3
    Die Stille in der Hütte wurde vom Summen der Nachttiere unterbrochen, die ihren Gesang anstimmten.
    Die Sonne ging unter, und wieder gehörte das Land ihnen. Luft drang in Lungen, eine Brust hob und senkte sich, ein Herz fing an zu schlagen. Der jähe Schmerz traf Jacques jedes Mal mit solcher Wucht, dass es ihm den Atem verschlug und fast um den Verstand brachte. Er lag ganz still und wartete darauf, dass er die Grausamkeiten, die man ihm zugefügt hatte, geistig verarbeitete. Hunger stieg in ihm auf, eine scharfe, nagende Leere, die nie befriedigt werden konnte. Wut überschwemmte ihn und verzehrte ihn, das Verlangen, zu töten und die schreckliche Leere zu füllen.
    Mitten in diesen Hexenkessel brodelnder, gewalttätiger Emotionen mischte sich plötzlich etwas Weiches und Sanftes. Der Hauch einer Erinnerung. Mut und Schönheit. Eine Frau. Nicht irgendeine Frau, sondern seine Frau, seine Gefährtin. Rotes Haar und lebendiges Feuer. Wie ein Engel betrat sie Wege, die Männer fürchteten, ging an Orte, die sogar diejenigen seiner Art nur zögernd aufsuchen würden.
    Er schlang eine lange Strähne ihres seidigen Haars um seine Faust, voller Angst, sie zu wecken, voller Angst, sie könnte Schmerzen leiden. Shea. Warum nannte sie ihn nie bei seinem Namen? Widerstrebend gab er ihr den Befehl aufzuwachen und beobachtete, wie Luft in ihre Lungen strömte; er lauschte auf das Blut, das zu ihrem Herzen strömte. Ihre Wimpern flatterten. Sie war noch nicht ganz wach und schmiegte sich einen Moment lang 91

    unbewusst an ihn. Vorsichtig rührte er an ihren Geist, forschte in ihren Gedanken. Wenige Minuten vor dem Wachwerden fing ihr Verstand bereits an, alles zu verarbeiten, was sie in der vergangenen Nacht erlebt hatte, und stellte eine Liste von Symptomen und Krankheiten auf. Ihr Körper war wie zerschlagen. Er entdeckte Hunger, Schwäche, Sorge um seine Genesung und um seine geistige Verfassung, Angst vor dem, wer und was er war. Schuldgefühle, weil sie geschlafen hatte, statt über ihn zu wachen. Das starke Verlangen, ihre Arbeit zu beenden und ihre Forschungen abzuschließen.
    Mitleid mit ihm, Furcht davor, dass er nicht gesund werden könnte und sie seine Leiden vielleicht noch verschlimmert hatte. Furcht, man könnte sie finden, bevor er stark genug war, seinen eigenen Weg zu gehen.
    Er zog die Augenbrauen hoch. Unser Weg ist derselbe.
    Sie setzte sich vorsichtig auf und strich ihr zerzaustes, wirres Haar zurück. »Du hättest mir sagen können, dass du englisch sprichst. Wie machst du das? Wie kannst du telepathisch mit mir sprechen statt laut?«
    Er sah sie einfach aus seinen schwarzen, rätselhaften Augen an.
    Shea musterte ihn argwöhnisch. »Du wirst mich nicht schon wieder beißen, oder? Lass dir gesagt sein, dass es an meinem Körper keine Stelle gibt, die nicht wehtut.«
    Sie schenkte ihm ein flüchtiges Lächeln. »Nur interessehalber: Du bist doch gegen Tollwut geimpft?«
    Seine Augen bewirkten etwas in ihrem Inneren, sie lösten eine Wärme an Stellen aus, wo sie nicht sein sollte.
    Sein Blick senkte sich auf ihre Lippen. Die Form ihres Mundes faszinierte ihn und ebenso das Licht, das hell 92

    und klar aus ihrer Seele schien. Er legte eine Hand an ihr Gesicht und strich mit seinem Daumen über ihre zarten Wangenknochen, während er eine Fingerspitze zu ihrem Kinn wandern ließ, um die seidige Fülle ihrer Unterlippe zu erkunden.
    Ihr Herz machte einen Satz. Hitze breitete sich in ihr aus und wurde zu einem ziehenden Schmerz. Seine Hand glitt zu ihrem Nacken. Langsam und unerbittlich zog er ihren Kopf zu sich hinunter. Shea schloss die Augen, wünschte sich, ihm ihr Blut zu geben, fürchtete sich aber gleichzeitig davor. »Ich hasse es, dass ich dich jeden Tag mit Nahrung versorgen muss«, begehrte sie auf.
    Und dann berührte sein Mund ihren, federleicht, ein zarter Hauch, den Shea bis in die Zehenspitzen spürte.
    Seine Zähne streiften ihre Unterlippe, lockend und verführerisch.
    Feurige Pfeile schössen durch ihre Adern. Ihr Magen verkrampfte sich. Mach deinen Mund auf, sturer kleiner Rotschopf. Seine Zähne zupften an ihrer Unterlippe, seine Zunge folgte mit einer sanften Liebkosung. Shea schnappte nach Luft, so zärtlich ruhten seine Lippen auf ihren. Er nutzte die Situation sofort aus, indem er seinen Mund auf ihren presste und ihn genießerisch mit seiner Zunge erkundete.
    Flammen leckten an ihr,

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