Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Titel: Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
freundlich, als würde sie ihm gehorchen, nur weil er es so wollte. Mit jedem Moment, den er bei Bewusstsein war, wurde er tyrannischer und besitzergreifender. Sie starrte ihn aus gefährlich funkelnden grünen Augen an.
    »Du kannst ruhig damit aufhören, mich herumzukommandieren, Mr. Jacques-wer-auch-immer-du-sein-magst. Niemand schreibt mir vor, was ich zu tun und zu lassen habe.«
    Sein Blick glitt langsam über sie. Sie war also früher nicht Teil seines Lebens gewesen. Die Information erstaunte ihn. Woher hatte sie den Mut genommen, ihn auf diese Weise zu retten? Wie hatte sie zu ihm zurückkehren können, nachdem er ihr praktisch die Kehle aufgerissen hatte? Seine Finger schlossen sich fester um ihr Handgelenk und zogen daran, bis sie sich an ihn schmiegte.
    Du bist meine Gefährtin. Die Worte kamen aus der Tiefe seines Herzens. Er hatte keine Ahnung, warum er sie aussprechen musste, er wusste nur, dass es sein musste.
    Es schien, als würde er mit jeder Faser seines Seins die Worte aus seiner Seele herauszwingen. Ich beanspruche dich als meine Gefährtin. Ich gehöre zu dir. Ich gebe mein Leben für dich. Ich gebe dir meinen Schutz und meine Treue, 99

    mein Herz, meine Seele und meinen Körper. Alles, was dir kostbar ist, nehme ich in meine Obhut. Dein Leben, dein Glück und dein Wohlergehen werden für mich immer an erster Stelle stehen. Du bist meine Gefährtin, an mich gebunden für alle Zeiten und für immer unter meinem Schutz.
    Shea hörte das Echo seiner Worte in ihrem Geist und spürte dabei ein Aufwallen von Hitze, das Rauschen von Blut. Angst erfüllte sie, blankes Entsetzen. »Was hast du getan?« Sie wis-perte die Worte und starrte ihn aus großen Augen an. »Was hast du mit uns gemacht?«
    Du kennst die Antwort.
    Sie schüttelte energisch den Kopf. »Nein, ich kenne sie nicht. Aber ich habe mich verändert, das spüre ich. Diese Worte haben irgendetwas bei uns bewirkt.« Sie konnte es fühlen, doch sie konnte es nicht beschreiben. Sie fühlte unzählige winzige, starke Fäden, die ihre Seele mit seiner verbanden, sie mit Herz und Geist aneinanderbanden.
    Sie fühlte sich nicht mehr wie eine einzelne Person, sondern wie ein Teil einer Einheit, der nur mit ihm vollständig war. In ihrem Inneren war ihr Leben lang eine schmerzhafte Leere gewesen; jetzt war sie verschwunden.
    Nur zögernd ließ er ihr Handgelenk los und strich mit seinen Fingerspitzen über ihre hohen Wangenknochen.
    Als er an ihr Bewusstsein rührte, fand er echte Angst und Verwirrung. Ich tappe genauso im Dunkeln wie du. Ich weiß nur, dass du meine Leiden beendet hast, dass du meinem Ruf gefolgt bist und ich meine zweite Hälfte erkenne. Du bist das Licht in meiner Dunkelheit.
    Shea rückte ein Stück von ihm ab, um außerhalb seiner Reichweite zu sein. »Ich bin deine Ärztin, Jacques, mehr nicht. Ich heile Menschen.« Sie sagte es mehr zu sich 100

    selbst als zu ihm. Shea hatte keine Ahnung, wovon er sprach. Sie machte sich Sorgen, dass seine Fantasie ihm einen Streich spielte und ihm Trugbilder vorgaukelte.
    Vom Verstand her wusste Shea, dass niemand einen anderen mit Worten an sich binden konnte, aber sie konnte die Fäden fühlen, die sie miteinander verbanden.
    Es gab zu viele Dinge, die sie nicht begriff. Jacques war nicht mehr bei Verstand, sein Geist war ernsthaft in Mitleidenschaft gezogen, seine Erinnerungen kehrten nur in winzigen Bruchstücken wieder, und doch war er vielleicht gefestigter als sie. Der Gedanke war beängstigend.
    Sie war furchtbar hungrig; ihr Verlangen nach Blut war nahezu überwältigend. Noch nie hatte sie ein derartiges Verlangen empfunden. Shea hatte den Eindruck, dass sie Jacques' Hunger empfand, dass sie irgendwie seine Bedürfnisse am eigenen Leib erfuhr. Sofort goss sie dem Mann ein großes Glas Blut aus ihren Vorräten ein und trug es zum Bett. »Tut mir leid, ich hätte daran denken müssen, dass du hungrig sein würdest. Es würde helfen, dir das Blut intravenös zu verabreichen.« Sowie sie das Glas abgestellt hatte, zog sie sich an ihren Computer zu-rück.
    Er ignorierte ihre Bemerkung. Warum nimmst du keine Nahrung zu dir? Die Frage wurde beiläufig gestellt, und er musterte sie dabei nachdenklich aus seinen dunklen Augen.
    Shea beobachtete ihn aus sicherer Distanz. Die Intensität seines Blickes reichte aus, sie in ihrer Konzentration zu stören und ihr den Atem zu nehmen.
    Sie verhielt sich bei diesem Patienten viel zu besitzergreifend. Schließlich hatte sie kein Recht, ihr

Weitere Kostenlose Bücher