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Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Titel: Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Jacques. Blut zu trinken, ist für mich eine grauenhafte Vorstellung.«
    Über einen längeren Zeitraum hinweg ohne Nahrung auskommen zu wollen, ist gefährlich. Du musst trinken. Obwohl Jacques es wie eine schlichte Tatsache klingen lassen wollte, hörte es sich wie ein leiser Befehl an. Er wusste nicht, woher die Information kam, wusste nur, dass sie stimmte. Ihm war klar, dass sie von ihm Verständnis für diese lächerliche Maßnahme forderte, die sie sich selbst auferlegte, aber ihm erschien es sinnlos, und er konnte einen derartigen Unsinn nicht dulden. Er musste ihr irgendwie klar machen, was sie sich damit antat.
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    Sie strich sein Haar zurück, und ihre Berührung rief interessante Reaktionen in seinem zerschlagenen Körper hervor. Shea, die keine Ahnung hatte, was sie anrichtete, lächelte ihm in die Augen. »Ich habe vor langer Zeit akzeptiert, dass ich sterben muss, wenn ich kein Heilmittel finde. So, soll ich dir jetzt die Haare waschen?«
    Seine Hände schlossen sich um ihre schmalen Schultern und zogen sie herunter. Weißt du, kleiner Rotschopf als dein Gefährte ist es meine Pflicht, auf deine Gesundheit zu achten. Mein Lebenszweck ist es, dich zu beschützen und für deine Bedürfnisse zu sorgen. Du bist schwach und nicht in der Lage, die einfachsten Uberlebensregeln zu befolgen. So kann es nicht weitergehen.
    Du musst das Blut, das du für mich lagerst, selbst verwenden.
    Seine Stimme hatte einen beinahe magischen Klang. Sie hätte ihr ewig lauschen können. »Es ist kaum noch etwas da. Wie es aussieht, muss ich bald wieder die hiesige Blutbank aufsuchen.« Sie hatte bei dem Versuch, die ungeheuren Mengen Blut zu ersetzen, die er verloren hatte, fast alle ihre Vorräte aufgebraucht. »Wirklich, Jacques, sorge dich nicht um mich. Ich mache so etwas ständig.«
    Schau mich an, kleine Shea. S eine Stimme senkte sich um eine Oktave, wurde tief und eindringlich und sehr verführerisch. Seine schwarzen Augen hielten ihre grünen fest. Wärme erfüllte ihr Inneres; Arme hielten sie fest umschlungen. Sie versank tiefer in den dunklen Abgründen brennender Hitze. Du wirst mein Blut annehmen, so wie es dir bestimmt ist. Er gab den Befehl leise, aber fest und hielt ihren Geist mit seinem gefangen.
    Seine Willenskraft, die sich in Jahrhunderten entwickelt 116

    und durch die Höllenfeuer verstärkt hatte, siegte über ihre. Ohne zu zögern, zog er sie an seine Brust und hielt sie liebevoll in seinen Armen.
    Sie schien so leicht, so klein und zerbrechlich. Er liebte die sanfte Linie ihrer Kehle, die seidige Vollkommenheit ihrer Haut und ihren Mund. Mit einem Fingernagel ritzte Jacques eine kleine Wunde in seine straffen Muskeln und presste Shea an sich. Hitze stieg unerwartet tief in seinem Inneren auf. Sein Unterleib spannte sich an, und Verlangen schoss heiß und süß durch seine Adern. Ihren Mund auf seiner Haut zu spüren, war ungeheuer erotisch. Er hielt sie in seinen Armen, und sie waren geistig untrennbar miteinander verbunden. Diese Art Intimität war ihm nicht vertraut. In all seinen Schmerz, in die Dunkelheit, den Hass und den Zorn hatte sie Licht gebracht, Mitgefühl und Mut. Wo tiefste Verzweiflung gewesen war, eine ausgebrannte, leere Hülle, entstanden dank ihr erste Regungen von Stärke und Macht und aufkeimender Hoffnung. Wo endlose Schmerzen, eine Ewigkeit in der Hölle gewesen waren, schenkte sie Schönheit und eine Freude, die er kaum fassen konnte.
    Jacques wollte ihre Vereinigung nicht beenden, aber er brauchte jeden Tropfen Blut, um seinen gemarterten Körper und seinen gestörten Geist heilen zu lassen. Er wagte es nicht, Shea zu viel trinken zu lassen. Schon jetzt wurde sein Hunger größer. Er brauchte frisches Blut, das heiß und schwer von der Beute direkt in seinen Mund floss. Widerwillig ließ er sie los und spürte, wie Flammen über seine Haut tanzten, als sie seine Wunde mit ihrer Zunge verschloss.
    Einen Moment lang senkte er seinen Kopf über ihren, um ihre körperliche Nähe, ihren Duft und ihre innere 117

    und äußere Schönheit auszukosten. Er konnte es nicht ertragen, auch nur einen Augenblick von ihr getrennt zu sein. Sieben Jahre der Dunkelheit und der totalen Isolation und dazu die Überzeugung, dass Shea sein Leiden bewusst zugelassen, ja sogar verlängert hatte -all das war zu schrecklich gewesen. Zu wissen, dass nicht sie für seine Qualen verantwortlich gewesen war, dass es im Gegenteil ihr Mut gewesen war, der ihn gerettet hatte, gab ihm neue Hoffnung. Ihren

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