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Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht

Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht

Titel: Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Karpati-aner, doch es erstaunte ihn immer wieder, dass die Sterblichen über keinerlei warnenden Instinkte zu verfügen schienen oder diese ignorierten.
    Die Bedrohung lag in der Luft, sodass er sie selbst in der Abgeschiedenheit seiner Schlafkammer gespürt hatte. Doch Marie 330

    sang unbekümmert vor sich hin, während sie im Wohnzimmer Aidans kostbare Jade-Sammlung abstaubte, und Stefan summte in der Garage eine Melodie. Er ging einem seiner zahlreichen Hobbys nach und arbeitete am Motor eines der Autos. Aidan hätte ihn am liebsten gewarnt, musste jedoch seine Kräfte schonen. Er glitt durch die Garage und zurück ins Haus, wo er sich ganz auf Joshua in der Küche konzentrierte.
    Der Junge war offensichtlich das Ziel des Angriffs auf Alexandria und ihn. Aidan eilte auf Joshua zu, während das Sonnenlicht seine Kräfte schnell aufzehrte. Sein Geist protestierte und zuckte unwillkürlich vor den hellen Strahlen zurück, doch Aidan zwang sich dazu, sie zu durchqueren, um zu Joshua zu gelangen.
    Der Junge spielte mit seinem Hund. Er lachte, seine blauen Augen leuchteten und seine Locken hüpften auf und ab. Er ahnte nicht, dass er in tödlicher Gefahr schwebte.
    Aidan beobachtete, wie der Hund zur Hintertür rannte und leise winselte. Joshua sah sich nach Stefan und Marie um, die ihm verboten hatten, das Haus zu verlassen. Dann befestigte er eine Leine am Halsband des Hundes, öffnete die Tür und lief in den Garten hinaus.
    Die Hitze der Nachmittagssonne schien selbst Aidans Seele zu durchbohren. Er verdrängte jedoch den Schmerz und folgte dem Jungen.
    »Komm schon, Baron«, drängte Joshua, »du musst dich beeilen.«
    Er sah sich um, ob er noch immer unbeobachtet war. »Baron ist ein blöder Name, aber Stefan wollte gern, dass du so heißt. Er findet, es ist ein edler Name, was auch immer das bedeuten soll. Ich werde Alexandria fragen, denn sie weiß alles. Ich wollte dich eigentlich Alex nennen. Das hätte ihr bestimmt gefallen.«
    »Joshua!« Vinnie del Marco baute sich vor dem Jungen auf und sah ihn streng an. »Hattest du nicht deine Befehle? Soldaten werden für Befehlsverweigerung vors Kriegsgericht gestellt.«
    331

    Die Aura des Bösen wurde immer stärker. Aidan sah, dass Vinnie sich völlig sicher fühlte, während er Joshua neckte. Ein hoher Zaun umgab das Grundstück, und die Alarmanlage war eingeschaltet. Er ahnte nichts von der Gefahr. Vinnie beugte sich vor, um den Hund zu streicheln.
    Plötzlich wurde Aidan von einem Windstoß, Geräuschen und Bewegungen zur Seite gedrängt, als eine verschwommene Gestalt über den Zaun sprang. Eine riesige, pelzbedeckte Kreatur sprang Vinnie an und schnappte nach seiner Kehle.
    »Lauf ins Haus, Josh!«, schrie Vinnie, gerade als das Tier zubiss.
    Blut spritzte aus der Wunde, und einige Tropfen trafen Josh und Baron, die wie angewurzelt dastanden.
    Der Junge sagte ein einziges Wort, flüsterte es wie ein Gebet inmitten des Schreckens. »Alexandria.«
    Ein zweites Tier drang in den Garten ein, stürzte sich auf Vinnie und schlug die Fänge in sein Bein.
    Die Schreie des Leibwächters erfüllten die Luft. Rusty rannte mit gezogener Waffe um die Ecke, doch Joshua stand in der Schusslinie.
    Gleich darauf wurde Rusty von einem dritten Tier angefallen, das ihm in den Rücken sprang und ihm in die Schulter biss.
    Aidan hörte Stefan herbeilaufen, doch der Vampir hatte den Angriff zu geschickt geplant. Die Tiere konnten geopfert werden.
    Stefan schoss, um Vinnie und Rusty zu retten, doch der sterbliche Handlanger des Vampirs war bereits über die Mauer geklettert und hatte das verängstigte Kind mit sich gezerrt. Schüsse hallten durch den Garten, und gleich darauf rief Stefan nach seiner Frau.
    »Ruf einen Krankenwagen, Marie, und dann komm schnell her.
    Ich brauche Hilfe.« Stefan kniete neben Vinnie und versuchte, die klaffende Wunde an seinem Hals zuzudrücken, um weiteren Blutverlust zu verhindern.
    »Joshua! Wo ist Joshua?«, fragte Marie ängstlich, als sie den Garten erreichte.
    »Er ist fort«, antwortete Stefan grimmig. »Er wurde entführt.«
    332

    Maries Schluchzen noch im Ohr, folgte Aidan dem Sterblichen und Joshua. Die Marionette des Vampirs warf den Jungen in den Kofferraum eines Autos und ging dann zur Fahrertür. Der Mann bewegte sich in der ungelenken, steifen Art, die ein sicheres Anzeichen dafür war, dass er von einem Vampir hypnotisiert worden war. Aidan glitt durch das offene Fenster in den Wagen; der Mann bemerkte seine Anwesenheit nicht. Der

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