Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht
heranzuziehen.
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»Ich werde auf die Jagd gehen. Du brauchst selbst Nahrung.«
Aidan biss die Zähne zusammen, um dem Hunger nicht nachzugeben, der ihn quälte.
Alexandria drängte sich einladend an ihn. Ihr Duft hüllte ihn ein und verlockte ihn. »Du bist blass, Aidan, und sehr schwach. Es ist mein Recht und meine Pflicht, dir zu helfen, nicht wahr? Ich bin deine Gefährtin.« Sanft massierte sie ihm den Nacken und tupfte zärtliche Küsse auf seine Schläfen. »Lass mich dir helfen, Aidan.«
Er stieß einen Fluch aus, doch sein Körper verlangte nach Nahrung, nach neuer Kraft. Außerdem sehnte er sich beinahe schmerzlich nach Alexandria. Aidan verwünschte seine Schwäche und beugte sich über ihre Brust. Ihre Haut war so weich, so makellos. Ihr warmes, süßes Blut schien nach ihm zu rufen.
Sehnsüchtig liebkoste er ihren Puls mit der Zungenspitze.
Sie war Wärme und Licht und versprach ihm das Paradies. Aidan ließ seine Hände über ihre Hüften gleiten, die schmale Taille, und umfasste schließlich die sanften Rundungen ihrer Brüste. »Cara mia«, flüsterte er auf ihrer seidigen Haut, »ich liebe dich.«
Die Liebkosungen seiner Zunge ließen Alexandria erzittern. Sie presste Aidan fest an sich. Jetzt, Aidan, flüsterte sie in seinem Geist.
Warte nicht länger. Ich muss dir deine Kräfte zurückgeben und deinen Schmerz lindern. Sie sagte die Wahrheit. Alexandria wusste um jeden Augenblick, den Aidan um Joshuas willen in der gleißenden Sonne ausgehalten hatte. Nie zuvor hatte sie sich etwas sehnlicher gewünscht, als Aidan zu nähren und ihm ihre Liebe und Unterstützung zu zeigen.
Als er die Zähne in ihre Haut senkte, warf Alexandria den Kopf zurück und schrie auf. Sie streckte sich ihm entgegen. Mit Tränen in den Augen hielt sie Aidan fest an sich gepresst. Er war unendlich zärtlich, hielt sie so sanft und liebevoll in den Armen, als wäre sie der kostbarste Schatz der Welt. Alexandria spürte, wie ihr die Kräfte schwanden, während Aidan erstarkte. Sein Herz schlug kräftiger, und in seinen muskulösen Körper schien die Spannung 338
zurückzukehren. Sie empfand unendliche Freude dabei, Aidan neue Stärke und Zuversicht zu verleihen. Alexandria zuckte zusammen und protestierte, als Aidan die Wunde mit der Zungenspitze schloss und so die Verbindung zwischen ihnen unterbrach.
Er schloss sie in die Arme. »Das ist genug, cara.« Er streichelte ihr Haar. »Ich muss jetzt gehen. Ich verlasse mich darauf, dass du dich um Marie und Stefan kümmerst. Stefan macht sich immer schreckliche Vorwürfe, wenn er die Untaten eines Vampirs nicht verhindern kann.«
»Ich muss dich aber begleiten«, protestierte Alexandria und umklammerte seinen Arm. »Der Vampir will mich. Wo kann ich ihn finden? Sag mir, was ich tun soll, Aidan. Ich will nichts unversucht lassen, um Joshua zu befreien. Gar nichts.« Tränen schimmerten in Alexandrias Augen, doch sie hob tapfer den Kopf. Der Albtraum hatte sie eingeholt. Joshua befand sich wieder in der Gewalt eines kaltblütig mordenden Vampirs.
»Ich werde ihn zurückholen«, versicherte Aidan ruhig.
»Nein, ich möchte keinen von euch in Gefahr bringen. Der Vampir will mich. Ich werde ihn aufsuchen und ihm anbieten, mich gegen Joshua auszutauschen«, erwiderte Alexandria verzweifelt. »Es ist weder deine Schuld noch Stefans. Du bist nicht für Joshua verantwortlich. Ich werde gehen.«
Mit unbewegter Miene sah Aidan sie an. »Ich werde nicht zulassen, dass du dich in Gefahr begibst. Dies ist mein Kampf.«
»Wie kannst du das sagen? Joshua ist alles, was ich habe. Er ist mein Bruder, meine Familie. Ich habe das Recht, ihn zu verteidigen.«
Zärtlich strich Aidan ihr das Haar zurück. »Joshua ist auch mein Bruder und gehört zu meiner Familie. Du bist meine Gefährtin. Es ist keine Frage, wer sich dieses Problems annehmen wird, cara mia. Du wirst hier im Haus bleiben und tun, was ich dir aufgetragen habe.
Da gibt es keine Diskussion.«
Mit seiner dunklen, samtigen Stimme konnte Aidan sie mühelos um den Finger wickeln, doch diesmal würde es ihm nicht gelingen.
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»Nein, Aidan, ich komme mit. Wenn du dich entscheiden musst, wen du rettest, wird es Joshua sein.«
Aidan sah sie liebevoll an, schüttelte jedoch den Kopf. »Du wirst mir versprechen, dass du dich meiner Anweisung fügst, oder ich werde dich bis zu meiner Rückkehr in Schlaf versetzen. Und wenn du erst in tiefem Schlaf liegst, kannst du mir nicht mehr zur Seite stehen, falls ich deine Hilfe
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