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Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht

Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht

Titel: Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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stimmte.«
    »Sehr gut, Josh. Das ist Teil seines Plans. Er will, dass wir voreinander Angst haben. Aber wir sind ein Team, Josh, das darfst du nie vergessen. Was auch passiert, du weißt, dass ich dich lieb habe, stimmt‘s ?« Sie ließ ihren Kopf auf Joshs ruhen, während das Meer ihre Beine umspülte. Alexandria war so müde und erschöpft, dass sie bezweifelte, den Tag überstehen zu können, von einer erneuten Konfrontation mit dem Vampir ganz zu schweigen. Immer wieder sprach sie stumme Gebete, bis die Worte 37

    sich in ihrem Kopf verwirrten und es ihr nicht mehr möglich war, einen klaren Gedanken zu fassen.
    Helles Tageslicht strömte durch den Höhleneingang, als Alexandria von Joshs ängstlichen Schreien geweckt wurde. Offenbar war sie im Stehen eingeschlafen. Die Wellen schlugen gegen Joshuas Brust und ließen ihn immer wieder den Halt verlieren. Er klammerte sich an Alexandrias Bein, um nicht ins Meer hinausgespült zu werden.
    »Ich bin wach, Josh. Es tut mir Leid«, flüsterte Alexandria. Sie war so erschöpft und beinahe zu schwach, um zu stehen. Das Sonnenlicht blendete sie, und das Salzwasser brannte auf ihrer Haut.
    Sie atmete tief durch und hob Joshua auf ihre Arme, um ihn vor der steigenden Flut zu schützen.
    Sie konnte ihn unmöglich lange so halten, aber die Umarmung tröstete sie beide ein wenig. Ein großer Gegenstand wurde von einer Welle gegen ihr Bein gespült. Sie schauderte und hielt ihren Bruder fester.
    »Es ist so kalt.« Joshua zitterte heftig. Er war ebenso durchnässt wie seine Schwester.
    »Ich weiß, Kleiner. Versuch, ein bisschen zu schlafen.«
    »Es tut weh, stimmt's?«
    »Was?« Eine Welle schleuderte Alexandria gegen die Felswand, sodass sie Joshua beinahe losgelassen hätte.
    »Die Stelle, wo er dich gebissen hat. Du hast im Schlaf gestöhnt.«
    »Ja, es tut weh, Josh. Ich werde jetzt versuchen dich hochzuheben, aber du musst vielleicht allein auf meine Schultern klettern, okay?«
    »Ich schaffe es schon, Alex.«
    Sie war so schwach, und die Wellen warfen sie immer wieder gegen den Felsen, aber es gelang Joshua trotzdem, sich auf ihre Schultern zu setzen. Sein Gewicht hätte sie beinahe zu Fall gebracht, und ihr Haar, das sich längst aus dem Knoten gelöst hatte, war unter seinen Beinen eingeklemmt. Aber Alexandria protestierte nicht, 38

    sondern hielt sich nur mit aller Kraft fest. Das Wasser stieg weiter und reichte ihr schon bis zur Taille. Das Salzwasser brannte an ihren verletzten Handgelenken und in der Wunde an ihrem Hals. Immer wieder spürte sie etwas an ihren Beinen. Alexandria hatte Angst, war aber fest entschlossen, für ihren Bruder stark zu bleiben.
    »Wir schaffen es, stimmt's, Josh?«, sagte sie.
    Der Junge machte sich so leicht wie möglich, lehnte sich an den Felsen und schlang die schwere Kette um seinen Arm, um Alexandria dabei zu helfen, sich den Wellen zu widersetzen.
    »Ja, wir schaffen es, Alex. Keine Angst, ich werde uns retten.«
    Josh klang fest entschlossen.
    »Ich weiß, dass du es schaffst.« Alexandria schloss die Augen und versuchte, sich auszuruhen.
    Immer wieder schlief sie für einige Minute ein. Die salzige Gischt hüllte sie ein und machte ihre Haut wund. Sie hatte Durst, und auf ihren geschwollenen Lippen bildeten sich Blasen.
    Endlich setzte die Ebbe ein, und der Wasserspiegel in der Höhle sank. Joshua musste allein von Alexandrias Schultern hinunterklettern, weil sie zu schwach war, um auch nur die Arme zu heben. Wie sie es ihm vorgeschlagen hatte, ging Josh aus der Höhle und erkundete die Umgebung. Normalerweise hätte Alexandria ihm unzählige Ermahnungen mit auf den Weg gegeben, doch diesmal beobachtete sie ihn nur erschöpft.
    Josh betrachtete die Klippen und suchte nach einer Stelle, an der er hinaufklettern konnte, aber die Felswände waren zu steil und glatt. Er hatte Durst, doch nirgendwo gab es Süßwasser. Immerhin wärmte ihn die Sonne auf, und er legte sich eine Weile in den Sand, um seine Kleidung trocknen zu lassen.
    Alexandrias Kopf fiel zur Seite und schlug gegen den Felsen. Sie schreckte auf und blickte sich ängstlich um. Joshua! Er war fort! Sie war eingeschlafen, und die Wellen hatten ihn davongespült! Sie sprang auf, zerrte an ihren Fesseln und rief nach ihrem Bruder.
    39

    Ihre Stimme war heiser und kaum zu hören, sodass ihre Schreie nicht aus der Höhle hinausdrangen. Die wenigen Sonnenstrahlen, die in die Höhle fielen, brannten Alexandria in den Augen und auf der Haut, aber sie zerrte immer wieder an

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