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Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht

Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht

Titel: Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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sich nach wie vor ganz still. Verzweifelt be-mühte sich Alexandria, über einen Fluchtweg nachzudenken, war jedoch zu erschöpft dazu.
    Sie gingen einige Meter in die Höhle hinein, dann stieß der Vampir Alexandria gegen die Felswand, an der eine schwere Kette befestigt war, die in einer Fessel endete. Als er Alexandria die Fessel anlegte, bemerkte sie, dass Blut am Stahl der Handschellen klebte.
    Offenbar war sie nicht das erste seiner Opfer, das an dieser Wand auf den Tod gewartet hatte. Die scharfen Metallkanten schnitten in ihre Handgelenke, und Alexandria sank kraftlos zu Boden, ohne die Wellen wahrzunehmen, die wieder und wieder über ihre Beine schwappten. Sie lehnte sich an den Felsen und wiegte ihren Bruder in den Armen, während sie vor Kälte zitterte.
    Der Vampir lachte leise. »Ich werde mich jetzt ausruhen.
    Allerdings fürchte ich, dass es dir bald nicht mehr gelingen wird, das Gleiche zu tun.« Er drehte sich um und ging tiefer in die Höhle hinein, während sein höhnisches Lachen von den Wänden widerhallte.
    35

    Joshua regte sich plötzlich auf ihrem Schoß. Er setzte sich auf und rieb sich die Augen. Der Vampir schien ihn aus dem Trancezustand befreit zu haben, denn Josh schrie auf und klammerte sich ängstlich an Alexandria. »Er hat Henry getötet. Ich habe es gesehen, Alex. Er ist ein Monster!«
    »Ich weiß, Josh. Es tut mir so Leid, dass du etwas so Entsetzliches mit ansehen musstest.« Sie schmiegte ihre
    Wange an seine blonden Locken. »Ich werde dich nicht anlügen.
    Wir sind in großen Schwierigkeiten, und ich weiß nicht, ob ich uns daraus befreien kann.« Alexandrias Stimme klang schleppend.
    Immer wieder fielen ihr die Augen zu. »Das Wasser steigt, Josh. Ich möchte, dass du dich hier umsiehst, nach einem Vorsprung oder einem Felsen, auf den du klettern kannst.«
    »Ich will dich nicht loslassen, Alex. Ich habe Angst.«
    »Ich weiß, kleiner Kumpel. Ich habe auch Angst. Aber du musst jetzt ganz tapfer sein und tun, was ich sage.«
    Eine Welle traf die Höhle und spülte Sand und Salzwasser bis an Alexandrias Kinn, bevor sie zurückwich und nur einen Schaumteppich hinterließ. Joshua schrie ängstlich auf und klammerte sich an Alexandria. »Ich kann es nicht tun, Alex, wirklich nicht!«
    »Du musst versuchen, aus der Höhle zu klettern und einen Platz zu finden, an dem du vor dem Wasser sicher bist.«
    Josh schüttelte so energisch den Kopf, dass seine Locken hin und her wippten. »Nein, Alex, ich lass dich nicht allein. Ich muss bei dir bleiben.«
    Alexandria hatte keine Kraft, sich mit ihm zu streiten. »Okay, Josh, ist schon gut.« Sie stützte sich an der Wand ab und stand mühsam auf. Jetzt reichte ihr das Wasser nur bis an die Waden. »Wir schaffen es auch zusammen. Komm, wir sehen uns mal um.«
    Es war beinahe unmöglich, im Dämmerlicht der Höhle etwas zu erkennen, und das Geräusch der Wellen, die sich an den Felsen brachen, klang wie Donner in ihren Ohren. Alexandria zitterte 36

    unkontrolliert, und ihre Zähne schlugen so heftig aufeinander, dass sie fürchtete, sie könnten zerbrechen. Das Meersalz überzog ihre Haut, und die Wunde an ihrem Hals brannte. Mit Mühe hielt sie die Tränen zurück. Die einzige Felsnische, auf der Joshua Platz haben würde, befand sich zu hoch über ihrem Kopf. Wenn sie größer gewesen wäre, hätte sie ihn vielleicht hinaufheben können, doch so hatte er keine Chance, den Vorsprung zu erreichen.
    Die nächste Welle riss Josh beinahe von den Beinen. In letzter Sekunde hielt er sich an Alexandrias Hüften fest. Sie schloss die Augen und lehnte sich an die Wand. »Josh, du musst so lange wie möglich stehen bleiben. Wenn das nicht mehr geht, werde ich dich auf den Arm nehmen, und später setze ich dich auf meine Schultern, okay? Es wird schon nicht so schlimm werden.« Sie tat ihr Bestes, um hoffnungsvoll zu klingen.
    Joshua sah zwar ängstlich aus, nickte aber vertrauensvoll. »Wird der Mann zurückkommen und uns umbringen?«
    »Er wird zurückkommen, Josh, weil er etwas von mir will. Wenn ich ihn hinhalten kann, haben wir vielleicht etwas Zeit, uns zu überlegen, wie wir hier herauskommen.«
    Er sah sie ernst an. »Alex, als er dich gebissen hat, konnte ich ihn in meinem Kopf lachen hören. Er sagte, dass er dich dazu zwingen will, mich umzubringen. Wenn du erst so wärst wie er, würdest du mich töten wollen, weil ich dir im Weg wäre. Er meinte, du würdest all mein Blut trinken.« Er umarmte sie fester. »Ich wusste, dass es nicht

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