Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht
zutiefst dafür, Aidan in diese Lage gebracht zu haben. »Bitte sag mir, dass du mich hypnotisiert hast, damit ich all diese Dinge tue. So war es doch, oder?«
Sie flehte ihn an, ihr zuzustimmen. Doch sie war noch immer telepathisch mit ihm verbunden, und außerdem konnte es zwischen karpatianischen Gefährten keinerlei Lügen und Geheimnisse geben.
So gern ihr Aidan die beunruhigende Wahrheit auch erspart hätte, musste er sie doch damit konfrontieren. Er schüttelte den Kopf, aber Alexandria war auch selbst bereits zu der Erkenntnis gelangt. Sie 184
stöhnte auf und barg das Gesicht in den Händen. »So bin ich doch normalerweise nicht. Ich trinke kein Blut und benehme mich auch nicht so aufreizend. Was hast du mit mir gemacht? Es ist ja noch schlimmer, als ich dachte. Plötzlich habe ich mich in eine Blut saugende Nymphomanin verwandelt.« Wieder versuchte sie, sich Aidan zu entziehen, doch er erlaubte es nicht.
»Beruhige dich, cara. Atme tief durch. Es gibt eine ganz logische Erklärung dafür.« Am liebsten hätte Aidan sie auf den Boden gedrängt und endlich die Vereinigung mit seiner Gefährtin vollzogen. Doch das konnte er ihr nicht antun. Eine Blut saugende Nymphomanin! Ihre übertriebene Vorstellung ließ ihn leise schmunzeln,
obwohl
er
noch
immer
verzweifelt
um
Selbstbeherrschung rang.
Alexandria wusste, wie heftig er gegen seine natürlichen Instinkte ankämpfte. Er glaubte, ein Recht auf sie zu haben, und hielt sich nur um ihretwillen zurück. Um es ihm nicht noch schwerer zu machen, verhielt sie sich ganz still. Doch sie konnte nicht verhindern, dass sie am ganzen Körper zu zittern begann, als sie versuchte, mit ihren eigenen Gefühlen fertig zu werden. Warum brachte sie ausgerechnet Aidan diese Gefühle entgegen? Ich habe freiwillig sein Blut getrunken. Ich habe es getrunken und wollte nie mehr damit aufhören. Ich wünschte mir, dass er mich berührt, mich in Besitz nimmt. Und ich wollte dasselbe mit ihm tun. Beschämt stöhnte Alexandria auf. Sie würde Aidan nie wieder in die Augen sehen können. Andererseits spukten auch in seinem Kopf einige ausgesprochen gewagte Ideen herum. Aidan Savage begehrte sie mit einer Leidenschaft, deren Tiefe sich ihrer menschlichen Vorstellungskraft entzog.
»Du zitterst ja, piccola«, bemerkte Aidan leise und klang dabei atemlos. Er musste sie unbedingt in seiner Nähe behalten. Wenn er Alexandria jetzt gehen ließ, würde er alles wieder zunichte machen.
Beruhigend strich er ihr übers Haar. »Es geht uns beiden gut. Nichts ist geschehen.«
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»Was soll das heißen?«, fragte sie entrüstet. »Ich habe dein Blut getrunken.« Allein der Gedanke daran verursachte ihr nun Übelkeit.
Dennoch bestand kein Zweifel daran, dass sie es freiwillig getan hatte. Zwar schien ihr quälender Hunger für den Augenblick besänftigt zu sein, doch sie empfand noch immer drängendes Verlangen nach Aidan.
»Ich habe dir ja gesagt, dass es eine Lösung für dein Problem gibt.
Du brauchst dir keine Sorgen um Joshua zu machen. Ich werde für dich sorgen. Das ist mein Recht.« Aidan senkte die Stimme. »Und es ist mein Wunsch.«
Aidan legte ihr sanft die Hand auf den Hals und spürte ihren Puls, der an seiner Handfläche pochte. Ihre offene Jacke gab noch immer den Blick auf ihre verführerischen, vollen Brüste frei.
Alexandria schien es nicht zu bemerken, da sie zu sehr damit beschäftigt war, sich für ihre Empfindungen und Sehnsüchte zu verurteilen. Doch ihr Anblick half Aidan nicht gerade dabei, sein Verlangen nach ihr zu überwinden. Er wünschte sich, Alexandria in die Arme zu schließen, sich in ihr verlockendes Fleisch zu versenken und ihren Widerstand gegen ihr neues Leben endlich zu brechen.
Sorgfältig vermied es Alexandria, auf Aidans Schoß zu blicken.
Noch immer war seine erigierter Penis entblößt, und im Gegensatz zu ihr schien sich Aidan auch nicht im Mindesten für seine Gefühle zu schämen. Sie betrachtete die Sterne, die hin und wieder von einigen ziehenden Wolken verdunkelt wurden. Die Nacht war wunderschön und hatte einen beruhigenden Einfluss auf Alexandrias aufgewühlte Seele. Aidans Finger an ihrem Hals hätte sie ängstigen sollen, doch stattdessen gab ihr die Berührung ein Gefühl der Geborgenheit.
Alexandria befeuchtete sich die Lippen. Keine der intensiven Empfindungen dieser Nacht schien ihrem Charakter zu entsprechen.
»Bist du sicher, dass du mich nicht gelenkt hast?«
»Du bist meine Gefährtin, Alexandria. Deine Seele
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